Sarah, Ravenclaw zu nela - -
  Morphi - Das Haus, das sein Aussehen verändert In dem grünen, schön gelegenen Norwegen gab es einmal einen sehr seltsamen Vorfall. Wir schreiben das Jahr 1500 und in einer schönen Kleinstadt Norwegens herrscht ein reges Treiben. Es ist Marktzeit und alle Bewohner machen sich auf den Weg zum Marktplatz. Alle Händler schieben ihre Warenstände an einen freien Platz und werben für sie, um einen möglichst guten Ertrag zu erreichen. Gegen Mittag macht sich auch der 30-Jährige Lykos auf den Weg, um für das Bankett seines Sohnes einkaufen zu gehen, welches heute Abend stattfinden sollte. Allerdings ist Lykos kein gewöhnlicher Mann, sondern ein Zauberer. Auch seine Frau, seine Tochter und sein Sohn sind solche. Lykos ist ein stattlicher Mann, der, wie es für Zauberer nötig ist, eine Zaubererschule besuchte und auch einen guten Abschluss machte. Aber das ist es nicht, was ihn zu so einem stolzen Zauberer machte, als er fröhlich vor einigen Ständen stehen bleibt und gerade einige Weinflaschen in eine verzauberte Tasche packt, in die unendlich viel hineinpasst. Nein! Seine Familie ist seit Langem in Besitz eines Hauses, dessen Wirkung sich ein Muggel nicht in seinen kühnsten Träumen ausdenken könnte! Es verändert nämlich sein Aussehen, je nach der Stimmung der Bewohner, die in ihm wohnen. Gerade in diesem Moment sieht es eher wuschelig und rosa aus, da Lykos’ Tochter glücklich verliebt ist und auf Wolke sieben schwebt. Es gab auch schon Zeiten, in denen es von Moos bewachsen war, weil Lykos’ Frau Aemilia durch viele Wälder geflogen ist, um ihre Freundin die Waldelfe zu besuchen. Aber zurück zu der Wirkung des Hauses, Muggel können diese nämlich nicht erkennen. Das Haus ist nämlich ziemlich praktisch, denn es tarnt sich so, dass es wie die anderen „langweiligen“ Häuser neben im aussieht. So ist es also für die Muggel uninteressant. Diesen „Muggelschutz“ hat Lykos vor längerer Zeit mal mit einigen berühmten Zauberern erarbeitet. Aber wie auch immer, dieses Haus ist ein Prachtstück und die Familie wird von vielen aus der Zaubererwelt beneidet. Nun ist der Zauberer wieder auf dem Weg nach Hause und ein Unwetter kündigt sich durch dunkle Wolken und schwere Regentropfen an. „Da möchte ich aber ungern den langen Weg zu Fuß gehen“, denkt er und zieht sich in eine dunkle Seitengasse zurück. Dann schaut er sich um; niemand zu sehen. Er umfasst seine Tasche fest und appariert dann in seinen Vorgarten. „Ach, Herr Voigt!“, ruft die alte Nachbarin Barthola aus ihrem Garten nebenan, „ach, Herr Voooooooigt!“ Lykos Voigt rollt mit den Augen und möchte vorsichtig ins Haus schleichen, aber die Nachbarin ruft ihn erneut und er ergibt sich. „Guten Morgen, Frau Barthola. Was verschafft mir die Ehre?“ „Morgen! Ich soll ihnen ein Paket überreichen. Das ist bei mir für sie abgegeben worden. Ich verstehe auch nicht, warum, da ihre Familie doch Zuhause ist! Also, ich finde das eine Unverschämtheit, dafür die Nachbarn aus ihrem Mittagsschlaf zu wecken! Also, wirklich ...“ „Beruhigen sie sich Frau Barthola. Dankeschön!“ Er nimmt ihr das Paket aus der Hand, winkt noch einmal zum Abschied und verschwindet seufzend in seiner Eingangstür. Murrend nimmt die aufgebrachte Dame ihre Harke wieder in die Hand und geht weiter ihrer Gartenarbeit nach. “Lykos! Du bist wieder da, mein Schatz!“ Aemilia drückt ihrem Mann einen Kuss auf die Wange. „Hast du alles bekommen, für das Bankett heute Abend? George ist schon sehr aufgeregt und seine Schwester Marina schickt mit ihrem neuen Freund Eulen hin und her. Schon den ganzen Tag! Ich weiß nicht, wie das mit ihr weitergehen soll. Na ja, gib mir die Einkäufe schon mal.“ „Hallo, Aemilia. Auf dem Markt war es wieder höllisch voll … aber ich habe alles bekommen. Ach, unser Junge packt das schon! Und Marina ist glücklich.“ „Was wollen wir mehr? Hier ist die Tasche.“ „Danke!“, mit einem Zauberstab-Schlenker räumen sich die Einkäufe wie von selbst in den Schrank. Aemilia verschwindet in der Küche und Lykos geht langsam die Treppe hoch. Oben angekommen setzt er sich in seinen großen schwarzen Sessel und beginnt, das Paket auszupacken. Innen liegt ein Apfel. Glänzend rot - und ein Zettel neben ihm. „Auf Nimmerwiedersehen“ steht auf dem kleinen Stück Pergament. Der Mann verharrt noch einige Minuten mit dem Zettel in der Hand. Für einen Herzschlag spielt er mit dem Gedanken, den Apfel zu essen. Doch dieser verschwindet wieder, als sein Sohn im Türrahmen steht. „George?“ „Dad! Ich wollte Danke sagen, dass du für mich einkaufen warst!“ „Mein Sohn, das ist doch selbstverständlich. Das ist ein großes Ding heute Abend. Die Ministeriumsleute wollen sich doch nach dir erkundigen und alles wissen, bevor sie überlegen, dich einzustellen. Gib dir Mühe, George!“ „Das werde ich. Danke.“ Er zwinkert seinem Dad noch einmal zu und schließt die Tür. Lykos findet sich wieder allein mit dem Apfel in der Hand zurück. Er legt diesen nachdenklich ab und schreitet dann entschlossen mit dem Pergamentstück in der Hand nach unten ins Wohnzimmer, wo seine Frau schon eifrig zaubert. Sie stellt die Festtische auf, deckt und dekoriert. Dabei bemerkt sie ihren Mann gar nicht, der auf den Kamin zugeht. Er zaubert und die Flammen erleuchten. Sie wärmen seine Hände und er streichelt die Flammen eine Weile. Manche Zauberer zieht das Feuer an, so auch ihn. Dann fasst er den Entschluss und lässt das Pergament in die orange-roten Flammen gleiten. Die Nachricht ist nicht gut gewesen. Er ist ein misstrauischer Mensch, der lieber auf Nummer sicher geht. “George? Du packst das?“ Er legt seinem Sohn die Hand auf die Schulter, als es am Abend an der Tür klingelt. Sein Sohn atmet tief durch und öffnet die Tür. Drei Ministeriumsarbeiter treten ein, mit langen Festumhängen und schweren, schwarzen Büchern unter einem Arm. Der Erste, ein kleiner dicker Mann, gibt ihm die Hand. „Rudolph Kamrish, erster Vorsitzender des Ministeriums. Sehr erfreut, Mr. Voigt!“ Der Zweite, ein großer Mann mit einem Bierbauch, der bei der Begrüßung sichtlich wackelt, schüttelt Georges Hand so fest, dass sie rot wird. „Guten Tag, junger Mann! Ich bin Merlin Rayon, zweiter Vorsitzender.“ George lächelt ihm künstlich zu und reibt seine Hand. Sie tat weh. Der dritte Mann ging wortlos an George vorbei. Ohne Begrüßung, ohne ihm nur einen Blick zu schenken. Das beschäftigt die Gastgeber, aber nun geht das Fest erst einmal los. Alle begeben sich zu Tisch und Aemilia lässt eine prächtige Vorspeise auf dem Tisch erscheinen. Der Ministeriumszauberer mit dem Bierbauch reibt sich hungrig die Hände und beginnt sofort, sich bergeweise Wackelpudding auf den Teller zu schieben. Aemilia betrachten ihn glücklich und sagt: „Nun, ich brauche das Essen wohl nicht mehr zu eröffnen. Lassen sie es sich schmecken!“ “Auf das George ein wunderbarer Ministeriumszauberer werden wird. Ehrlich, tapfer und stets bereit, einige Überstunden zu machen. Unserem Zaubereiminister treu ergeben!“ Alle stoßen nach diesen Worten von Kamrish an. George sieht sehr zufrieden aus und unterhält sich mit den Gästen. „Wie kann Marina uns nur so enttäuschen, und nicht zu dem wichtigen Essen ihres Bruders kommen?“, flüstert Aemilia ihrem Mann zu. „Ich weiß nicht. Ihr Freund ist ihr sicher wichtiger.“ Lykos seufzt ein wenig, isst dann aber weiter. Alles scheint fröhlich und ausgelassen zu sein. Nun gibt es schon den Nachtisch, aber Marina ist noch immer nicht aufgetaucht. Rayon isst nun (nach 3 Tellern Wackelpudding, 2 Portionen Bratkartoffeln mit Speck und einem saftigen Steak) noch einen riesigen Eisbecher. Dieser Mann wird wohl nie satt. Da bittet der Zauberer, der George nicht einmal begrüßt hat, um Ruhe. „Angesichts dieses wunderbaren Essens, möge ich im Namen meiner Kollegen sagen, dass George Voigt von nun an bei uns im Ministerium arbeitet!“ „George hat es geschafft!“, Aemilia weint vor Freude und fällt ihrem Mann um den Hals. Dieser zwinkert seinem Sohn glücklich zu. „Herzlichen Glückwunsch!“, gratulieren Georges neue Kollegen. „Auf dass du…“ Plötzlich gellt ein heller Schrei durchs Haus. Alle verstummen, die Musikanlage geht aus. Die kleinen Elfen, die auf dem Tisch tanzten, fallen leblos um. Die Fenster des Hauses springen auf und ein eisiger Wind weht herein. Lykos läuft auf den Balkon, um Morphis Hauswand anzusehen. Sie ist nicht mehr schön, sondern dunkel, schwarz und rissig. „Bei Merlins Bart!“, ruft Lykos. Um das Haus herum kreist eine dunkle Gestalt auf ihrem Besen. „Das ist Meuterei!“, ruft einer der Ministeriumszauberer, dessen Stimme Lykos nicht identifizieren kann. „Sie will das Haus. Sie will Morphi“, flüstert der Zauberer sich selbst zu. „Um Himmels Willen! Marina hat da eben geschrien!“, kreischt Aemilia verzweifelt und stürmt die Treppe nach oben - George und Lykos hinterher. Die Gäste verkriechen sich ängstlich hinter der Couch und rühren keinen Zauberstab. Oben angekommen, stürmt Lykos als Erster in Marinas Zimmer. Seine Tochter liegt bewegungslos auf dem Boden. Ihren Zauberstab in der Hand, ein Fläschchen, ein Brief und eine fremde Eule neben ihr. „Sie wurde vergiftet!“, schreit George und eilt an die Seite seines Vaters. „Marina! Wach auf! Marina!“ Seine Mutter greift nach dem Brief. „…hier ein Fläschchen Wundertrank. Ein besonderes Geschenk von mir.“ Sie zerknüllt den Zettel und heult verzweifelt. „Der ist von ihrem Freund. Er hat sie vergiftet!“ Lykos weiß, dass das nicht stimmt, aber seine Stimme versagt. Marina muss es wieder gut gehen! Die drei versuchen etliche Heilungszauber und die Zeit vergeht. Es scheint, als würde der Raum sich drehen, sie alles vergessen lassen. Aber die fremden Zauberer suchen noch immer einen Weg, ins Haus einzudringen. Mit einem Mal rafft Lykos seine Gedanken zusammen und denkt: „Der Apfel! Ich habe gespürt, dass etwas nicht stimmte. Vielleicht war er auch vergiftet? Auf dem Paket hatte kein Absender gestanden… Moment, der Vater des Freundes von Marina ist Alfons Smitch. Smitch! Der wollte schon immer unser Haus haben! Moment mal … er hat meine Tochter vergiftet, vorher wollte er mich vergiften. Und das alles als Ablenkungsmanöver! Um einzig und allein unser Haus zu bekommen.“ Er fasst sich und ruft: „Aemilia! Das ist Smitch! Er will Morphi.“ Auf diese Worte folgt eine wilde Jagd. George und Lykos steigen auf ihre Besen und fliegen ebenfalls um das Haus herum, Smitch hinterher. Dieser versucht inzwischen, durch die Eingangstür hineinzukommen. „Smitch! Anhalten!“ Aber Smitch will wohl nicht anhalten, klar. Er fliegt hoch aufs Dach und zückt seinen Zauberstab. Es donnert und blitzt gewaltig. Ein Wetterzauber. Die Familie kommt nur schwer voran, doch dann stehen sie, neben dem Dachfenster von Marinas Zimmer, dem Mann gegenüber. „Sie können unser Haus nicht bekommen. Wie wollen sie das bitte anstellen?“ „Ich habe meine Methoden, sie dummer Zauberer. Ihr Haus wird auf der ganzen Welt begehrt, falls sie das nicht mitbekommen haben. Morphi ist ganz besonders.“ „Sie haben kein Recht, unser Haus bei seinem Namen zu nennen!“, schreit Aemilia verzweifelt. Da fällt ihr Blick auf das Dachfenster neben Smitch. Marina steigt leise zu ihnen aufs Dach. Der Zauberer bemerkt sie nicht. Nun sehen auch George und Lykos sie und grinsen breit. „Was gibt es da zu lachen? Ich werde dieses Haus jetzt durch meinen starken Zauber verschwinden lassen, an einen geheimen Ort meiner Wahl!“ „Smitch? Ich denke, wir werden sie jetzt nach Askaban verschwinden lassen“, sagt George lachend. „Was? Wie?“, kommt es als Antwort. Dann wird der Angreifer von hinten von einem Zauber getroffen. Er fällt steif zu Boden und Marina stellt sich siegessicher daneben. „Marina!“ Die ganze Familie liegt sich nun in den Armen und sieht begeistert zu, wie Alfons Smitch von einigen Zauberern abgeholt wird. Er wird sich erstmal einer Gerichtsverhandlung unterziehen müssen. Die drei ängstlichen Ministeriumszauberer und Georges Gäste richten sich ihre Krawatten wieder und tauchen hinter der Couch auf, als die Voigts in ihr Wohnzimmer zurückkommen. „Ähm, wir müssen gehen.“ „Ich stimme meinem Kollegen zu, es ist schon spät.“ „Sie bekommen eine Eule von uns, George.“ Mit diesen Worten gehen sie aus der Tür und sind in wenigen Sekunden disappariert. „Bei Merlins Bart. Das war ein Tag!“ Aemilia lässt sich in einen Sessel fallen und Marina setzt sich auf ihren Schoß. George verschwindet glücklich oben in seinem Zimmer und Lykos lässt sich auf seinem Stammplatz auf dem Balkon nieder und betrachtet sein Haus. „Na, Morphi? Smitch hat dich sicherlich mit einigen Zaubern getroffen.“ Er streichelt die Hauswand, die sich langsam wieder schweinchenrosa färbt. Die Bewohner haben endlich wieder gute Laune. Lykos blickt in den dunklen Sternenhimmel, steht dann auf und geht in sein Arbeitszimmer hoch. Auf dem Schreibtisch liegt der vergiftete Apfel. Kurzerhand beschließt der Zauberer, diesen ebenfalls den Flammen hinzugeben und zündet im Wohnzimmer den Kamin an. Im Sessel schlafen seine Frau und Tochter. Sie lächeln zufrieden. Da denkt er: „Auch ich bin zufrieden“, und sieht zu, wie ein Teil von Smitchs bösem Plan gnadenlos verbrennt.