Elisa12, Hufflepuff zu nela - -
  Janine war so glücklich, dass sie nicht bemerkte, wie komisch und unangebracht hopsend sie auf dem Weg nach Hause in ihrem hübschen Sommerkleid die Straße entlang kam. Die blonden, welligen Haare, die ihr Gesicht umspielten, hüpften auf und ab, sodass sich die Klammer fast löste. Janine nahm sie ab und steckte sie in die Tasche. Vor ihrem Haus machte sie Halt und beobachtete wie jedes mal wieder sein Aussehen. Die Fassade vom guten alten „Morphi“ erinnerten sie jetzt seltsamerweise an die Beauxbatons-Schule, auf die sie ging. Sie lebte in Südfrankreich, nicht weit vom Mittelmeer. Heute Morgen war sie bei ihrem Ferienjob gewesen, für zwei Stunden. Mit den Gedanken war sie aber weit weg gewesen, bei ihrem Freund Alexandre, kurz Alex, den sie jetzt abholen wollte. Sie schwebte weiter die Straße entlang und kam nach einigen hundert Metern zu einem kirschroten Haus. Sie drückte die Klingel, und wuschelige Haare kamen zum Vorschein. „Oh...hi!“, grinste sie und strahlte ihn an wie einen Superstar. Er legte den Kopf schief, strahlte zurück und trat hinaus ins Sonnenlicht Südfrankreichs. Er sah wirklich aus wie ein Superstar. Sonnengebräunte Haut, aber nicht zu übertrieben, verwuschelte dunkelblonde Haare hingen ihm im Gesicht und dieser Blick! „Ach, Alex, du...“, sie fand nicht die richtigen Worte für seine Schönheit und er gab ihr einen Kuss. Dann legte er ihr seinen Arm um die Schulter und zusammen schritten sie zu Morphi. Heute wollte Janine ihm nämlich ihr Haus ganz genau zeigen. Er staunte nicht schlecht, er als er die Liebesfassade ihrer Gefühle sah. Vorher hatte sie ihm die äußerliche Erscheinung schon erklärt, die scih den Launen und Gefühlen des Betrachters anpasste. Das Haus veränderte sich ein wenig, es sah jetzt ein wenig feurig aus und Alex versuchte, das zu deuten. „Muss jetzt wohl meine Liebe zu dir sein, sie ist wie Feuer, wild und ungebändigt!“ Er sah ihr tief in die Augen und jetzt hatte sie tatsächlich das Gefühl, dass darin Flammen flackerten. Janine drückte sich eng an ihren Geliebten und küsste ihn lange. Die Führung durch das Haus brauchte mehr Zeit als vorhergesehen. Besonders in der Küche waren sie aufgehalten worden von den Gästen der Geburtstagsfeier von Marc. Dann lagen sie in ihrem Zimmer auf dem Bett und der Wecker zeigte halb vier. Janine hatte einen unausgesprochenen Wunsch, ein Begehren, doch obwohl ganz sicher niemand kommen würde, wagte sie es nicht. So begnügte sie sich damit, sich an ihn zu kuscheln, sein Gesicht zu streicheln, ihn zu küssen. Er schien das gleiche Bedürfnis zu haben und schob einen ihrer Ärmel herunter. Sie riss ängstlich die Augen auf, hielt seine Hand fest. „Ich wage es nicht, Alex!“, flüsterte sie. Mit dem gleichen Gesichtsausdruck sah sie ihm eine halbe Ewigkeit von einem Auge ins andere, dann wurden ihre Züge weich. „Ich würde so gerne, aber ich wage es nicht!“ Alex schien verstört. Er drehte sich weg und setzte sich auf die gegenübergelegene Bettkante. „Es ist schon fast ein Jahr!“ Plötzlich lag Wut in seiner Stimme, dieselbe die Janines Körper auch wie Gift durchströmte. Er verstand es nicht dieser uneinsichtige, eigensinnige... „Alex, du kennst meine Eltern! Sie erlauben nicht einmal unsere Beziehung!“ Ihre Stimme war ungewöhnlich schrill. Sie hatte sich vor ihm aufgebaut, doch es wirkte nicht bedrohlich. Er schubste sie weg und rannte raus, sie hinterher. Er verließ das Haus. Sie folgte ihm und holte ihn schließlich ein. Hielt ihn am Arm fest und zog ihn an sich, Nase an Nase. Wütend stierte sie ihn an. Er stieß die aufgezwungene Nähe ab und zerrte an seinem Arm. „Du bist ein solcher Idiot! Du willst es nicht verstehen! Du-“ die nächste Beleidigung ließ er nicht zu. Er riss seine Hand los und rasend vor Wut schlug er sie. Keinen Moment länger blieb er stehen. Tränen schossen in ihre Augen, wegen körperlichem und seelischem Schmerz, der sie so belastete, dass sie hinfiel. Ein Muggel kam vorbei und sah von ihr zu dem Haus, was er nicht wirklich als ein solches sah. Die Muggel, sie sahen darin nur ein gewöhnliches Reihenhaus. Als ob es das wäre. Janine hörte ganz plötzlich auf zu weinen, wischte sich das Gesicht trocken, ging rein. Sie besah sich den großen, lauten Saal, die bizarren Kronleuchter über einer Party, zu der sie nicht gehen wollte. Sie wollte auch nicht in ihr Zimmer. Sie wusste, wohin sie gehen wollte. Sie verließ den großen, pompösen Flur. Zog ihre Schuhe aus und tappte barfuß über die heißen Steine. Weg.