Jutta aus Hufflepuff - Der Urlaub von Familie Sprout
Das Bild wurde gezeichnet von Annele  Mein Name ist Jane Sprout. Ich bin eine Hexe und arbeite zeitweise im Zaubereiministerium und im Muggelministerium. Meine Tante, Professor Sprout, ist die Hauslehrerin von Hufflepuff in Hogwarts. Ich möchte euch von unserem Urlaub in der Muggelwelt berichten. Zuerst stelle ich euch mal meine Familie vor: Mein Mann Ben arbeitet als Busfahrer in London und ist ein Muggel. Meine Tochter Patrizia, kurz Pat genannt, ist 13 Jahre alt und geht auf die Zaubererschule Hogwarts. Wie sollte es auch anders sein, ist sie nach Hufflepuff gekommen. Wir haben noch einen 7-jährigen Sohn mit Namen Charles, er geht auf eine Muggelschule und ist ebenfalls ein Zauberer. Mit elf Jahren wird auch er sicher nach Hogwarts gehen. Aber jetzt will ich euch über unseren Urlaub berichten. Als wir dieses Jahr über unseren Urlaub sprachen, meinte Ben: „Ich will dieses Jahr mal einen Urlaub machen wie alle anderen Menschen.“ „Aber das machen wir doch jedes Jahr, wie alle anderen Menschen Urlaub.“ „Nein, ich meine, wie andere Muggel, wie ihr Zauberer uns nennt. Also einen Urlaub ohne Zauberei und Besichtigungen irgendwelcher komischer Orte, die nur ihr sehen könnt. Du weißt, dass ich nur irgendwelche Ruinen und kaputte Häuser und Ähnliches sehe. Ich möchte mal einen Urlaub nach meinen Vorstellungen machen, ohne Hexerei.“ „Also, ich weiß nicht. Meinst du, die Kinder sind damit einverstanden?“ „Das ist mir eigentlich egal, ich möchte auch mal Urlaub haben nach meinen Vorstellungen.“ „Ja, ja, ist schon o.k., dann machen wir dieses Jahr Urlaub nach deinen Vorstellungen. Dann musst du den Urlaub aber auch selber vorbereiten und alles regeln.“ „Ok, das mache ich dann auch“, sagte Ben. Ja, danach vergingen noch einige Monate und Ben hatte uns nichts verraten über den Urlaub. Er schwieg eisern und meinte nur, wir sollten uns überraschen lassen. Nun ja, dann kam der Tag der Abreise immer näher. Ich bekam aus Ben nur so viel raus, dass ich leichte sommerliche Kleidung einpacken sollte. Mehr nicht. Am Morgen unserer Abreise fragte ich Ben, wie wir denn zu unserem Reiseziel kämen. „Ich habe dir doch gesagt, lasst euch überraschen“, sagte Ben nur. Die Koffer standen gepackt im Flur, die Kinder waren schon ganz aufgeregt, als Ben sagte: “Also gut, jetzt geht es los. Kommt.“ Wir gingen zum Auto und fuhren zum Flughafen. „Du willst nicht wirklich, dass wir uns in dieses Muggelflugzeug setzen. Können wir nicht zum Ziel apparieren? Du weißt, dass ich euch alle mitnehmen kann, wo auch immer ich hin will. Mir ist echt nicht wohl, in so ein Ding zu steigen“, meinte ich zögerlich zu Ben. „Nichts da, du hast mir freie Hand gelassen. Dies wird ein Urlaub ohne Zauberei. Punkt. Wir werden in das Flugzeug steigen und fliegen.“ ‚Na gut, wer A sagt, muss auch B sagen‘, dachte ich. Die Kinder fanden dieses Experiment sehr aufregend, da sie nicht viel mit den Muggeln zu tun hatten, außer in ihrer ersten Schulzeit. Nachdem mein Mann alles geregelt hatte, stiegen wir in das Flugzeug, setzten uns auf unsere Plätze und warteten ab. Puh Mann, ich kann euch sagen, nie wieder steige ich in so ein Teil ein. Ich war froh, als wir endlich aussteigen konnten. Meine Beine zitterten noch eine ganze Weile, bis ich mich endlich wieder beruhigt hatte. Wir stiegen am Flughafen von Athen in ein Taxi und fuhren zu einem Hotel. „Was, um Himmels willen, sollen wir in Athen?“, fragte ich Ben. „Nun, hier gibt es wirkliche Ruinen, die wir uns ansehen werden, wir können am Strand liegen, im Meer baden und uns so richtig schön entspannen.“ Im Hotel angekommen gingen wir auf unsere Zimmer. Mein Mann hatte zwei Zimmer für uns reserviert. Pat sagte: „Muss ich wirklich mit Charles zusammen in einem Zimmer bleiben? Sonst habe ich immer mein eigenes Zimmer, auch im Urlaub. Mama!“ Ich schaute meinen Mann an: „Ich kann das Zimmer doch größer machen und dann zwei Zimmer daraus, dann hätte doch jeder sein eigenes Zimmer.“ „Oh ja!“, schrien beide Kinder gleichzeitig. „Wenn wir schon mit dir Urlaub machen müssen, dann hat wenigstens jeder sein eigenes Zimmer.“ „Nichts da, ich habe gesagt, keine Zauberei. Ich werde nachfragen, ob wir noch ein weiteres Zimmer bekommen können.“ Ben kam nach einer Weile zurück. „Es gibt kein Zimmer mehr im Hotel.“ „Oh Papa, bitte lass Mami uns zwei Zimmer zaubern. Bitte!“, riefen beide Kinder gleichzeitig. Nach einigem Hin und Her, wobei Ben den Kindern immer weniger entgegenzusetzen hatte, willigte er ein. „Also gut, ihr habt gewonnen, dann mach halt zwei Zimmer aus dem einen, aber du musst jeden Morgen das Zimmer zurückverwandeln, sonst bekommt das Zimmermädchen einen riesigen Schreck.“ „Ja, gut, das ist ja eine Kleinigkeit und kein Problem.“ Die Kinder und ich gingen in das andere Zimmer und mit ein paar Schlenkern des Zauberstabs und einigen Zaubersprüchen hatte ich das Zimmer verdoppelt und eine Wand mit Tür eingezogen. Charles lief rüber in das zweite Zimmer und Pat blieb im ersten Zimmer. Die Kinder waren zufrieden und ich auch. Da es schon spät war, blieben wir auf unseren Zimmern. Ich zauberte schnell was zu essen, wobei ich einen missbilligenden Blick von meinem Mann bekam. Das war der erste Tag unseres Urlaubs auf Muggelart. Am nächsten Morgen gingen wir runter zum Frühstücken. Vorher hatte ich das Zimmer der Kinder wieder verwandelt und dabei gleich auch aufgeräumt. Ben kam herein und meinte: „Das geht nicht, was soll das Zimmermädchen denken, wenn sie in ein Zimmer kommt in dem zwei Kinder wohnen und alles ist aufgeräumt. Nichts liegt herum und es ist keinerlei Unordnung, das ist doch nicht normal?“ Ich nahm ein paar Kleidungsstücke und warf sie auf die Erde: „Ist es jetzt besser, mein Lieber?“ funkelte ich Ben an. „Ja, so geht es, obwohl du morgen gar nicht aufräumen sondern nur das Zimmer wieder verkleinern solltest. Das reicht. Etwas Arbeit müssen wir den Zimmermädchen schon lassen. Na kommt, wir gehen jetzt frühstücken und dann schauen wir uns die Akropolis an.“ Die Kinder fanden es sehr witzig, dass sie sich das Essen von einem langen Tisch holen mussten. Meinem Mann gefiel die große Auswahl sehr. Nur mir gefiel es nicht so ganz, denn sie hatten weder Kürbissaft noch Hexenplätzchen, aber ich ergab mich in mein Schicksal und aß ein Brötchen mit Wurst. Als dieses Frühstück endlich zu Ende war, brachen wir auf. Athen ist schon eine sehr schöne Stadt, groß und alt. Na ja, wir kamen dann an der Akropolis an. Ruinen. Echte Ruinen. Die meisten Ruinen sind nur in den Muggelaugen Ruinen, in Wirklichkeit sind es verzauberte Häuser, Schlösser oder Burgen. Dies waren aber echte Ruinen. Auch in den Augen von Hexen und Zauberern. „Oh Mama, schau nur. Da kann ich ja mal was richtig Tolles in der Schule erzählen“, meinte Pat. Charles fragte, ob sie sich ein wenig allein umschauen dürften. Ben sagte: „Aber wir treffen uns in einer Stunde wieder hier und ihr beiden bleibt zusammen. Pat, du achtest auf deinen Bruder.“ „Ja, gut!“, rief Pat und eh wir uns versahen, waren beide um die nächste Ecke verschwunden. Ben und ich spazierten ein wenig an der Akropolis entlang, als plötzlich jemand meinen Namen rief. „Jane, Jane Sprout, bist du es wirklich?“ Wir drehten uns erstaunt um und sahen eine kleine Frau auf uns zukommen. Ich schaute sie fragend an. „Na, du kennst mich nicht mehr, stimmt es? Ich bin es, Lara Holbrock. Wir haben mal eine kurze Zeit zusammen im Ministerium gearbeitet.“ „Oh, Lara, das ist ja eine Überraschung. Was machst du denn hier?“ „Ich arbeite für das Ministerium. Wir haben hier in Athen eine kleine Gruppe von Demiguise durch Zufall entdeckt. Jetzt sind wir natürlich bestrebt, sie in ein Reservat zu bringen und vor dem Zugriff anderer zu bewahren“, erzählte Lara. „Du weißt ja, dass diese Tiere sehr flink sind und sich bei Gefahr unsichtbar machen können, daher wussten wir auch nicht, dass welche in Athen sind“, fuhr sie fort. „Es ist nur einem glücklichem Zufall zu verdanken, dass wir sie gefunden haben. Es war sehr schwer, das ganze Einfangen vor den Muggeln zu verbergen, aber wir haben es geschafft. Wir haben dort hinten ein Haus, in dem wir sie vorerst untergebracht haben. Habt ihr Lust, sie euch anzuschauen?“ „Oh ja. Klar! Schade, dass die Kinder jetzt gerade weg sind, sie würde das sicher auch interessieren“, sagte ich zu Lara und schaute Ben fragend an. „Oder sollen wir nicht?“ „Na gut, du würdest mir das noch in zehn Jahren vorhalten, wenn wir da jetzt nicht hingehen“, meinte Ben. Mit Lara zusammen gingen wir hinüber zu einem Haus. „Moment mal“, sagte Ben, „in dieser Bruchbude habt ihr irgendwelche Tiere drin?“ Lara und ich schauten Ben entgeistert an. „Oh, ich vergesse immer, dass Ben ein Muggel ist und nur die kaputten Häuser sieht“, sagte ich zu Lara. „Jane, ich werde hier draußen auf dich warten, wahrscheinlich kann ich eh keine Tiere sehen.“ „Ok.“ Ich gab Ben einen Kuss und ging hinter Lara in das Haus. Im Haus waren zwei Zimmer, in den Türen der Zimmer waren Fenster. Lara erklärte mir: „Du kannst die Demis nur durch die Fenster sehen. Wenn wir reingehen, sieht man sie nicht, sie sind dann unsichtbar. Für die Demis erscheint der Raum wie eine Felsenlandschaft, daher bekommen sie gar nicht mit, dass sie in einem Raum sind. Wir bringen sie am Donnerstag von hier weg. Ich sag dir, das wird noch ein Spaß werden, sie einzufangen.“ „Wäre es möglich, dass die Kinder und ich dabei zusehen können?“ fragte ich. „Ich denke, dass sich das machen lässt. Kommt einfach am Donnerstag nochmal vorbei.“ Ich verabschiedete mich von Lara und ging zurück zu Ben. Er schaute mich an und fragte: „Und was bitte war jetzt in dieser Bruchbude zu sehen?“ „Sie haben Demiguise gefunden, das sind affenähnliche magische Tiere. Ihr Fell ist sehr wertvoll und daher müssen sie geschützt werden. Die Tiere werden am Donnerstag von hier weggebracht und die Kinder und ich werden dabei zusehen“, antwortete ich ihm. „Na gut, da wirst du dann aber ohne mich hingehen, ich habe sowieso nichts davon, da ich nichts sehen kann. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre auch ein Zauberer oder du keine Hexe, dann wäre das alles leichter.“ „Ja, mein Lieber, aber es ist wie es ist und ich habe mich nun mal in einen Muggel verliebt.“ „Stimmt, und ich in eine Hexe.“ Wir gingen zurück, um die Kinder wieder zu treffen. Sie warteten schon am vereinbarten Treffpunkt. Als ich ihnen von den Demis erzählte, wollten sie gleich nochmal hin, aber ich sagte: „Ihr werdet die Tiere am Donnerstag sehen können.“ Die nächsten Tage verbrachten wir so, wie die Muggel ihren Urlaub verbringen. In der Sonne liegen, im Meer schwimmen oder auch in der Stadt durch die Geschäfte bummeln. Also es waren Tage ganz so, wie Ben sie sich gewünscht hatte. Die Kinder und ich trafen uns dann mit Lara am Donnerstag vor dem Haus. Es waren noch einige andere Hexen und Zauberer anwesend. Wir gingen alle ins Haus hinein, die Kinder und ich blieben im Vorraum stehen. Zwei der Zauberer gingen in den ersten Raum hinein und schossen mit ihren Zauberstäben kleine grüne Funken an die Raumdecke. Zwei weitere Zauberer gingen in das Zimmer und diese beiden schossen leichte Stupor-Flüche auf die Tiere ab. Sie konnten sie durch die grünen Funken immer wieder kurz sehen. Die Demis sprangen wie wild in dem Raum herum, aber nach einiger Zeit waren alle von einem Fluch getroffen und lagen auf der Erde. Das gleiche Spiel konnten wir in dem zweiten Raum nochmal sehen. Es wurden eine Menge Kisten herbeigezaubert und die Demis hineingelegt. Die Kinder durften die Demis auch mal streicheln. „Die haben aber ein weiches Fell“ meinte Pat. Charles sagte: „Mami, können wir nicht einen mit nach Hause nehmen?“ „Das geht nicht, die Demis sind wilde Tiere und keine Haustiere. Sie kommen in ein Gebiet, in dem sie vor den Muggeln und auch vor schlechten Zauberern und Hexen geschützt sind, dort wird es ihnen sehr gutgehen.“ Wir schauten noch dabei zu, wie die Demis auf LKW´s geladen wurden und gingen dann zurück zum Hotel. Am nächsten Tag war unser Urlaub zu Ende und wir mussten wieder zurückreisen. Mit Ben hatte ich noch einen Streit über das Wie. Wir einigten uns darauf, dass er mit den Kindern zurückfliegt. Ich zog dann doch das Apparieren vor. Das erschien mir sicherer. Zum guten Schluss muss ich sagen, dass so ein Urlaub nach Muggelart bei uns Hexen nicht ganz ohne Magie auskommt. Ich bin sehr froh darüber, dass ich eine Hexe bin und manche Sachen mit der Zauberei meistern kann.