Kapitel 4: Veritaserum - -
Gabrielle belegte den Muggel, kurz nachdem sie ihn endlich aus dem Sumpf gezogen hatte, mit einem Schockzauber. Sie hatte nicht vor ihn zu verletzen, aber ihr fiel nichts besseres ein, als ihn auf diese Weise sicher und so schnell wie möglich aus dem Moor zu bringen, ohne dass er merkte, dass sie dabei zauberte. Sie schockte ihn also und ließ ihn dann, während sie sich auf ihren Besen schwang und flog, vor sich her, bis zum Waldrand schweben. Dort erweckte sie ihn mit „Ennervate“ und ihm kam es vermutlich nur so vor, als wäre er kurz von der Anstrengung ohnmächtig geworden. Dann, Marvin halb schleppend, da er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, führte sie ihn durch den Wald zu ihrer Hütte. Dort angekommen, überließ sie ihm sich kurz allein und meinte, er solle sich die schlammigen Klamotten ausziehen, bevor er sich den Tod holen würde. Das tat Marvin mit schleppenden Bewegungen und ohne mitzubekommen, was um ihn herum geschah. Gabi indessen hexte den Kamin an, ließ heißes Wasser in ihren Badezuber und rief ihn dann heran. Als er im Badezuber saß, brachte sie ihm noch ein Handtuch und ließ ihn dann allein. Sie ging in die Küche und kochte Tee. Dabei machte sie sich so ihre Gedanken: „Ich sollte herausbekommen was er weiß und wie er denkt. Ich glaube zwar nicht, dass er mitbekommen hat wie ich gezaubert habe, aber man weiß ja nie.“ So vor sich hinmurmelnd ging sie zum Schrank und holte ein kleines Fläschchen heraus, das nur noch ein Viertel voll war. Sie nahm es mit und fügte 3 Tropfen der klaren Flüssigkeit in eine der Teetassen, bevor sie den Tee einschenkte. Als Marvin nun, gebadet und in frischen Sachen, die Küche betrat, bot sie ihm die Tasse Tee an und wie erwartet, begann er kurz darauf lebhaft zu erzählen. Er war überzeugt, dass ihn ein Geist oder sonst ein komisches Wesen in den Sumpf gelockt hatte. „Wissen Sie, da war etwas ganz weiß und wie Rauch oder so. Ich wette das war ein Geist oder sowas. Auch wenn sich das komisch anhört, aber es hat mich in den Sumpf gelockt! Erst war alles noch ganz in Ordnung und ich hatte einigermaßen festen Boden unter den Füßen, aber als ich dem Licht gefolgt bin, da wurde es immer schlimmer. Ich habe es erst gar nicht bemerkt, weil ich doch dachte, dass ich gerettet werde, doch dann bin ich versunken und das Licht ging weg! Es war irgendwas Böses da! Ich werde das den Behörden melden!“ Marvin kam sich nun nach diesem Schreck, jetzt wo es vorbei war, sehr wichtig vor. Er wollte irgendwas tun, es irgendwem erzählen. Er wollte der Sache nachgehen, forschen und herausfinden wer oder was das war. Vielleicht würde er sogar eine Belohnung bekommen wenn er da etwas fand. Gabrielle Wetterwachs sah den Jungen intensiv an. Die meisten Muggel mieden den Sumpf. Sie war sich sicher, dass Muggelabwehrzauber über einen Teil des Waldes und über den kompletten Sumpf gelegt worden waren. Das dort Hinkepanks leben war ihr bekannt. Konnte es sein, dass diese Zauber so langsam ihre Macht verloren? Es war wohl Zeit sie zu erneuern. Sie würde sich darum kümmern müssen. Doch vorher musste sie sich um diesen Jungen hier kümmern. Er plapperte und plapperte und wenn er so weitermachte, würden bestimmt noch mehr Muggel kommen, um zu schauen was an der Geschichte dran wäre. Das musste sie vermeiden. Das hier sollte geheim bleiben. Von den Hinkepanks durfte kein Muggel erfahren.

Kapitel 5: Gedächtniszauber und Muggelabwehr