Kapitel 2: Das Licht - -
Doch da sah er ein Licht weiter vorne. Ungefähr dort wo die Wiese ihm vorhin so schlammig erschien - schätzte er. Marvin dachte sich, dass dort vorne sicher ein Haus stünde und dieser Ort hier dann bestimmt nicht so sumpfig war, wie es ausgesehen hatte. Ach, im Grunde war das doch bloß eine matschige Wiese. Hinter dem Hügel da vorne lag vermutlich eine Stadt oder ein Dorf und von da aus würde er dann weiter kommen. Er sah noch einmal zurück zum Wald und beschloss über die Wiese zu gehen und zu schauen, was hinter dem Hügel lag und nicht durch den Wald zurück zu gehen, der nun ziemlich finster wirkte. Als er eine Weile gegangen war, merkte er, dass die Wiese immer weicher wurde. Er fluchte, dass er nicht dran gedacht hatte sein Handy noch mal zu laden. Er hätte es als Taschenlampe benutzen können. So aber wurde es immer dunkler und matschiger. Er wusste kaum noch, wo er am Besten gehen sollte und wie weit der Hügel nun eigentlich wirklich entfernt war. Es kam ihm vorhin nicht allzu weit vor, aber nun schon. Doch da war es wieder. Das Licht, was er vorhin schon einmal gesehen hatte. Voller Hoffnung ging er weiter in diese Richtung. Erst hielt er es für ein Fensterlicht, aus einem Haus, doch dann schien es ihm zu beweglich, zu flackernd. Vielleicht war es ein Lagerfeuer? Marvin versuchte sich nicht irre machen zu lassen. Ein Licht war ein Licht und das musste ja irgendjemand angemacht haben. Er schritt weiter, bis er plötzlich mit einem Bein fast bis zum Knie im Morast versank. Er fiel hin und zog sein Bein vorsichtig wieder heraus. Sein Herz klopfte wie wild. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen hier langzugehen? Doch zurück war es bestimmt mittlerweile genausoweit, wie weiter zu gehen und dann würde er bloß wieder am Wald ankommen und sich bestimmt verirren. Im Grunde bemerkte er nicht, dass er sich auch hier schon verirrt hatte. Er glaubte auf dem richtigen Wege zu sein. Auf einem Weg, der ihn zum Licht und Menschen führen würde. Und das war, was er grade am Meisten wollte. Marvin kroch auf allen Vieren weiter und tastete sich vorsichtig vor. Hier war es viel matschiger als vorhin, aber nicht weit entfernt war es wieder: Das Licht! Vielleicht suchte ihn jemand mit einer Laterne oder Taschenlampe? Vielleicht hatte ihn irgendwer bemerkt? Er rief „Hallo?!“, doch er bekam keine Antwort. So rappelte er sich etwas auf und lief nun wieder schneller auf das Licht zu. In dem Moment, wo er das Gefühl hatte dem Licht ganz nahe gekommen zu sein, versank er bis zur Hüfte im Sumpf. Panisch schrie Marvin um Hilfe. Er paddelte und ruderte mit den Armen und versank nur noch mehr während er so was wie weißen Rauch sah, da wo eben noch das Licht war. Er hatte das Gefühl in die Falle gelockt worden zu sein und war total panisch vor Angst.

Kapitel 3: Eine helfende Hand