Platz 2 TalaPran, Slytherin -
Tagebuch von Euan Abercrombie. 1. September – kurz vor dem Schlafengehen Liebes Tagebuch, am Bahnhof hat mir Papi dich in die Hand gedrückt. Er meinte, es wäre wichtig, meine Gedanken festzuhalten. Glaub mir, der Bahnsteig 9 ¾ ist sehr beeindruckend. Und erst der Zug. Diese rote Lock scheint fast zu lächeln, als ob sie ein Gesicht hätte. Im Zug ist mir dann gleich ein schwerer Fehler passiert. Da wir sehr früh dran waren, glaubt ich noch zwischen viele Abteilen wählen zu können und schnappte mir gleich das erst beste. Da standen Getränke und Speisen und Kissen lagen auf beiden Seiten der Bank. Zufrieden hob ich meinen Koffer ins Gepäcksnetz und liess mich beim Fenster nieder. Es machte Spass den Tumult am Bahnsteig zu beobachten. Ich hatte einen guten Blick auf die Absperrung, durch die man auf Bahnsteig 9 ¾ gelangte. Einige Schüler waren es wohl schon gewöhnt und kamen daher gelassenen Schrittes durch die Mauer. Andere rannten regelrecht und mussten erst mal hart bremsen, um nicht bereits Anwesende zu rammen. Natürlich gab es den einen oder anderen Zusammenstoss. Zwei eher kräftig aussehende Jungs watschelten wie eine Dampfwalze durch alle Gruppen, ohne Rücksicht auf Verluste. Eine Gruppe war besonders auffällig, drei grössere Jungs, ein Kleinerer, alle drei hatten rote Haare, vermutlich deren Mutter und eine kleine Schwester kamen schwer beladen durch die Absperrung. Den einen traf ich dann wieder – zu meinem Unglück hatte ich mich nämlich ausgerechnet in das Abteil der Vertrauensschüler gesetzt – und eben jener (er heisst Percy) hat mich dann mit deutlichen Worten vertrieben. Sollte ich mal Vertrauensschüler werden, bin ich hoffentlich nicht so eingebildet. Als ob ich mich absichtlich falsch hingesetzt hätte. Er half mir nicht einmal den Koffer herunterzuheben. Bin ich froh, dass ich nicht von dem Kuchen gegessen und von dem Butterbier getrunken hatte. Ich möchte mir garnicht erst vorstellen, wie die Vertrauensschüler darauf regiert hätten. Ok, ich suchte mir einen anderen Platz. Oma und Tante Suse hatten mir noch etwas Extrataschengeld zugesteckt. Ein bisschen davon gab ich gleich beim Speisentrolly aus. Am tollten war, dass ich nun endlich die letzte fehlende Schokofrosch-Karten bekommen habe: Ulrich der komische Kauz. Natürlich wieder einige doppelt, Vermutlich gibt es an der Schule eine Tauschbörse für die Bildchen. So ein Junge hatte seine Kröte verloren und eine besserwisserische Göre half ihm suchen, oder tat zumindestens so. Die Kröte tauchte just genau dann auf, als Professor McGonagall uns in die Grosse Halle führen wollte. Gott war das peinlich, ich wollte nicht in Nevilles Haut stecken. Er ist in Gryffindor gelandet. So wie auch dieser rothaarige Junge und der mit der Wuschelfrisur. Stell dir vor, das ist Harry Potter. Oma hat immer von dem Jungen erzählt. Das ist doch der von-du-weiss-schon-wem angegriffen wurde. Eigentlich kommt er mir nicht so besonders vor. Und dieses besserwisserische Mädl ist ebenfalls bei uns. Ihren Namen hab ich mir nicht gemerkt, sie hat den ganzen Abend beim Essen aus irgend welchen Büchern zitiert. Echt nervig, sag ich dir. Das Essen war super, besser noch als so manche Feier bei Tante Inge. Mama hatte mir eine Eule geschickt, ob ich das Rezept von dem Honig-Gries-Bisquit-Kuchen auftreiben könnte. Sie würde damit gerne mal bei einem von Tantchens Einladungen angeben. Ich hab mich auch schon ein bisschen umgehört. Allerding scheint keiner zu wissen, wie man an die Rezepte herankommen könnte. Die beiden älteren Weasleys könnten da bescheid wissen, aber an die komm ich nicht heran. Vielleicht ergibt sich noch eine Möglichkeit. Jetzt muss ich aber schlafen gehen. Mir fallen schon die Augen zu. Gute Nacht liebes Tagebuch Nachtrag: die Fahrt mit den Booten über den See ist nicht annähernd so spannend, wie Cousin Paul behauptet hatte. Es war eng, kalt und langweilig. Irgendwer ist ins Wassergefallen. Und selbst das scheint jedes Jahr zu passieren, meinte einer der Professoren. 15. September – endlich Wochenende Liebes Tagebuch, die ersten zwei Schulwochen sind vergangen und mir raucht der Kopf. Ich bin nicht mal dazu gekommen, dir meine Erlebnisse zu erzählen. Das hol ich jetzt nach. Wir lernen tolle Sachen. Romana, du weisst meine Cousine, hatte mir zwar schon vieles erzählt, aber ich dachte sie übertreibt. Nur Geschichte der Zauberkunde ist langweilig. Dieser Geist von Professor ist die reinste Schlaftablette. Warum sie das ganze nicht einfach in ein Buch drucken anstatt uns mitschreiben zu lassen. Und verhexte Federn oder Schreibzauber ist auch nicht erlaubt. Ich musst doch tatsächlich Mama eine Eule schicken, weil das Tintenfass schon leer ist. Sie muss ja nicht wissen, dass ich damit den Schwebezauber versuchen wollte und es am Boden zerschellt ist. Hermine ist doch nicht so schlimm, zwar immer noch nervig, aber sie weis wirklich viel. Und ihr Razeputz-Putzzauber hat die Tinte sofort verschwinden lassen. Nur die Scherben blieben übrig, die hat sie mit Reparo wieder zu einem Fass verbunden, aber das ist natürlich jetzt leer. Die beiden Sprüche sehen so leicht aus, hab ich mir gedacht. Hermine war auch echt bemüht, sie mir beizubringen, aber ich bin da wohl nicht so begabt. Obwohl sie von Muggel abstammt, hat sie’s echt drauf. Besenfliegen gefällt mir nicht so. Dieser Harry ist ein Ass im Fliegen. Er wurde sogar in die Quidditch-Mannschaft aufgenommen. Von wegen Erstklässler kommen nicht ins Team. Nur dürfen wir keine eigenen Besen haben. Mit einem Eigenen hätte ich vielleicht mehr Spass. Diese grässlichen alten Schulbesen machen nie was sie sollen. Ich habe lauter blaue Flecken und bin Stammgast bei Pomfrey, der Schulheilerin. Sie schüttelt immer nur den Kopf über meine Ungeschicklichkeit. Meistens treffe ich Neville und Seamus im Krankenzimmer. Neville hat viel Pech beim Brauen der Zaubertränke, wobei es mir vorkommt, als ob Snape ihn immer dann besonders nervös macht, wenn die Tränke ätzen oder brennen. Tja, und brennen ist das richtige Stichwort für Seamus – er hat ein besonderes Talent für Feuer und Explosionen. Heute haben wir wieder Astronomie-Unterricht. Naturgemäss findet dieser in der Nacht statt. Wie müssen mit Teleskopen den Himmel absuchen und bestimmte Sterne in leere Karten eintragen. Meist erfahren wir vorher einiges über diese Sterne. Masse, Abhändigkeiten, Leuchtkraft und vieles mehr. Manches ist wirklich interessant. Wusstest du, dass Morgen- und Abendstern das gleiche sind? Es ist die Venus. Aber das Beste an Astronomie ist, dass wir am nächsten Tag ausschlafen können. Da beginnt der Unterricht erst nach dem Mittagessen. Allerdings leider mit Snape. Da fällt mir ein, ich muss morgen Vormittag noch die Hausübung für Zaubertränke fertig schreiben. Naja, wenn ich knapp vor Ende des Frühstücks noch ein paar Happen ergattern kann und mich dann in die Bibliothek setzte, sollte es sich bis zum Unterricht ausgehen. So ich muss los, tschüss Tagebuch. 30. September – grosse Aufregung Liebes Tagebuch, hier im Gemeinschaftsraum herrscht grosse Aufregung. Heute Morgen gab es einen neuen Aushang - Für die Sechstklässler beginnt der 12-wöchiger Apparierkurs . Wilkie Twycross, der Apparierlehrer des Zaubereiministeriums hat sich für Morgen angekündigt. Aber nur für alle, die bereits 16 sind. Die Professorin verbreiten gezielt Angst. Angeblich kann man beim Apparieren zersplittern. Mein Opa hat mich schon öfter durch "Seit-an-Seit-Apparieren" mitgenommen. Ich finde es unangenehm und kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Alleine zu apparieren wird sicher nicht angenehmer als mit Opa und von Portschlüssel bin ich auch nicht begeistert. Bleibt nur noch Flohpulver oder zu Fuss gehen, weil Besenfliegen macht mir immer noch keinen Spass. Letzte Stunde sind wie dumm im Kreis herum geflogen, und mussten auf Kommando Höhe und Tempo verändern. Und zum Abschluss gab es das obligatorische Slalom-Fliegen. Professor Hooch lässt dafür immer gut 10 Meter hohe Stangen erscheinen. Sie sind flexibel und geben auch ein bisschen nach, wenn man knapp an sie heran fliegt. Hooch schaut, wie lange jeder braucht – mit einem komischen Stundenglas. Der Sand läuft unheimlich schnell durch, und wenn die Professorin mit dem Zauberstab dagegen tippt, sagt eine Stimme die vergangene Zeitspanne. Sie nennt das Stopp-Glas. Und derjenige, der am langsamsten war, muss dann die Schulbesen versorgen. Leider sind das wiederum oft Neville und ich. Ron musste einmal die Besen in den gossen Schank bringen. Seitdem übt er wie ein Verrückter. Erst nach mehrmaligem Fragen hat er mir endlich gestanden, dass dieser Besenkasten voller Spinnen sein, und er da ganz sicher nicht nochmal hineingehen werde. Mir machen Spinnen nicht so viel aus, und es wäre mir auch nicht aufgefallen, dass der Schrank so verseucht wäre, aber sicherheitshalbe habe ich mir von Hermine einen Spruch beibringen lassen: Arania Exumai Sie meinte, das wäre ein ganz einfacher Alltagszauber, sie würde denn häufig benutzen. Eigentlich hatte ich es in diesem Moment schon wieder bereut, Hermine um Rat gefragt zu haben. Es folgte eine fast einstündige Unterweisung, gespickt von Seitenhieben, dass ich (wo ich doch in der Zauberwelt aufgewachsen wäre) diesen Spruch eingendlich kennen sollte. Percy hat mich dann gerettet, weil er uns „Kleinen“ ins Bett geschickt hatte. Glaub mir, liebes Tagebuch, ich bin noch nie vorher so freiwillig und rasch ins Schlafzimmer verschwunden. Deswegen konnte ich auch nichts mehr schreiben. Heute ist es besser. Hermine ist in ein Buch vertieft. „Geschichte von Hogwarts“, als ob wir nicht schon genug Schulbücher lesen müssten, steckt sie ihre Nase auch in der Freizeit noch in Bücher, und erzählt dann jedem, was sich herausgefunden hat. Egal ob wir es hören wollen oder nicht. Rons Brüder treiben Schabernak. Gerade kamen sie durch das Wandloch hereingestürmt, zwischen den Lachanfällen konnte ich nur heraushören, dass sie Peeves einen Streich gespielt haben. Er ist ein Poltergeist und kann daher auch Gegenstände berühren. Meistens treibt er seinen Spass mit uns. Umso mehr Achtung bringt es den Zwillingen ein, wenn sie mal Peeves dran bekommen. Die beiden haben in den Ferien eine Art Kleister entwickelt, der auch einen Poltergeist fangen und festhalten können soll. Und das haben sie wohl eben ausprobiert. Fred erzählte, dass der Blutige Baron der einzige sei, vor dem sich Peeves fürchtet. Also erzählten sie ihm, er (der Baron) hätte von einem seiner (Peeves) Streiche erfahren und würde ihn suchen. Peeves flüchtete sofort Hals über Kopf und klatschte in den Geisterkleister. Als Filch dazukam um die Schweinerei zu entfernen, sind die Zwillinge in Deckung gegangen und rasch in den Gemeinschaftraum gelaufen. Stell dir vor, sogar Hermine machte ein freundliches Gesicht. Ein paar Schüler aus den höhrene Klassen bringen jetzt Süssigkeiten und Butterbier. Du verzeihst, wenn ich den Eintrag jetzt beende – sonst lassen sie mir nix übrig. Bis bald, liebes Tagebuch

 [SIZE=8](Bild von Logan)[/SIZE]