Platz 7 Calistra, Gryffindor -
Meine Reise nach Sydney Ich landete auf dem Kingsford Smith International Airport, da ich gerne mal miterleben wollte, wie es ist auf Muggelart zu fliegen. Mich interessiert es sehr, wie sie solche Dinge ohne Magie bewältigen. Die Reise war sehr komfortabel, ich war sehr überrascht, denn im Gegensatz zu Reisen auf dem Besen muss man selber nichts machen. Dafür gibt es bei den Muggeln sogenanntes Bordpersonal, wie beispielsweise die Stewardessen und die Piloten. Aber jetzt zu meinem Aufenthalt in Sydney. Da ich vor Beginn meiner Erkundungstour natürlich mein Gepäck loswerden wollte, nahm ich ein Taxi vom Flughafen zur George Street, denn dort hatte ich ein Zimmer im Hotel „Russell“ gebucht. Dieses Hotel gehört einer englischen Hexe, Mathilda Menningfield, welche vor einigen Jahren nach Australien ausgewandert ist. Sie begrüßte mich sehr freundlich und zeigte mir persönlich mein Zimmer. Hierbei erklärte Mathilda mir, wie ich in den magischen Teil Sydneys kam und welche Muggelsehenswürdigkeiten ich mir während meines Aufenthalts unbedingt ansehen sollte. Ich machte mich kurz frisch und zog dann mit Karte los, um mir mal einen ersten Eindruck zu machen. Mir gefielen die vielen restaurierten Gebäude sehr gut. Wie mein Stadtführer mir verriet, befand sich mein Hotel im Stadtteil „The Rocks“, welcher so was wie der historische Kern der Stadt ist. Es war alles sehr gemütlich und auch sehr beeindruckend, wie viel Arbeit die Muggel in die Erhaltung dieser kleinen Kunstwerke gesteckt hatten. Von der langen Reise war ich recht müde und entschied so, dass eine Stunde Sightseeing am ersten Tag reichte und ging zurück zum Hotel, wo Mathilda mir ein leckeres Abendessen servierte. Am nächsten Morgen war herrliches Wetter, da in Australien gerade Sommer war. Somit beschloss ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Bondi Beach zu fahren, denn dies war einer der bekanntesten Badestrände Australiens und den musste ich auf meiner Reise ja mal gesehen haben. Es war herrlich dort. Das türkisblaue Wasser lud geradezu zum Baden ein. Obwohl es eigentlich schon zu viele Menschen für meinen Geschmack waren, verbrachte ich den ganzen Tag an diesem wunderschönen Ort. Einen Strandtag konnte man sich mal gönnen. Ich hatte schließlich noch genug Tage übrig, um mir alles andere anzusehen. Alles war in den 90er Jahren restauriert worden und die Strandpromenade, sowie die Campbell Street sind gestaltet worden. In der Campbell Street gibt es die Eisdielen, in einer davon habe ich fast so gutes Eis gegessen wie in Florean Fortescues Eissalon in der Winkelgasse. Das will schon was heißen. Hätte ich surfen oder Inline-Skates fahren wollen, wäre dort auch etwas zu finden gewesen, denn hier gab es einige Verleih-Shops. Auf der Rückfahrt zum Hotel überlegte ich mir schon mal, was ich am nächsten Tag anstellen wollte. Es sollte zur Sydney Harbour Bridge gehen. So machte ich mich am nächsten Tag zu diesem architektonischen Wunder auf. Wie ich gelesen hatte, wurden auch Führungen angeboten. Also suchte ich die Agentur, welche laut meinem Führer in der Cumberland Street lag und fand sie auch ziemlich schnell. Ohne Karte wäre ich wohl in dieser Stadt verloren gewesen, doch so war es kein größeres Problem überall hinzugelangen. In ihr waren auch alle Buslinien, etc. vermerkt, was wirklich von Vorteil war. Die Agentur sagte mir, dass die nächste Führung erst drei Stunden später stattfinden sollte. So meldete ich mich dafür schon mal an. Ich hätte ja einfach dort hinauf apparieren können, jedoch hätte ich dann gegen das Geheimhaltungsgesetz verstoßen, falls es aufgefallen wäre. Deshalb erkundete ich in der Zwischenzeit die Umgebung und war beinahe erschlagen von der Masse an Verkehr, denn die gab es in dem Stadtteil, wo ich wohnte, nicht. Ich beschloss, kurzerhand eine Hafenrundfahrt zu machen, von dort wurden die meisten Buchten besucht und man konnte auch Sydneys Wahrzeichen mal aus der Ferne betrachten, wie das Sydney Opera House und die Brücke. Dann endlich war die Zeit um und ich ging zur Agentur zurück. Bei der Brückenbesteigung erfuhr ich, dass die Brücke in den Jahren von 1923 bis 1932 erbaut wurde und lange Zeit war es sogar das höchste Bauwerk Sydneys. Die Ausmaße sind faszinierend, man erzählte mir, dass sie während der Rush-Hour 15000 Autos tragen muss. Aber man kann nicht nur mit dem Auto die Brücke überqueren, es gibt auch zwei Bahngleise, einen Rad- sowie einen Fußweg. Ziemlich erschöpft kam ich zurück ins Hotel und berichtete Mathilda von meinen ersten wirklichen Erlebnissen in Sydney. Am nächsten Tag besuchte ich den Taronga Park Zoo, die australischen Tiere sind faszinierend und wirklich ungewöhnlich, wenn ich an die Tiere in Europa denke. Ich fuhr vom Circular Quay aus mit einer Fähre zum Zoo. Das war wirklich schön. Die Gehege sind wunderbar naturnah nachempfunden. Dies muss für die Tiere auf jeden Fall besser sein, als wenn sie in diesen komischen Gitterkäfigen gefangen wären, wie es leider noch in vielen Zoos dieser Welt der Fall ist. Außerdem wird sich sehr gut um die Tiere gekümmert, an jeder Ecke gab es Tierpfleger, die die Tiere beobachtet haben, ob es ihnen auch gut geht. Allerdings hatten sie auch ein magisches Tierwesen, was sie allerdings offenbar nicht wussten, ansonsten hätten sie es sicher besser geschützt. Denn es war eine junge Acromantula. Ich fragte mal ganz unbefangen einen der Tierpfleger, was dies für eine Rasse sei und er antwortete mir, dass es eine großgewachsene Tarantel sei. Da merkte ich, in welcher Gefahr die Muggel schwebten, denn diese Spinne würde noch sehr wachsen. So notierte ich mir kurz den ungefähren Standort und ein auffälliges Merkmal, damit ich heute Abend einen Brief ans Ministerium verfassen konnte, damit sie sich um dieses Problem kümmern konnten, bevor die armen Muggel in ihrer Nähe in Gefahr gerieten. Am besten hat mir in diesem Zoo das Koalagehege gefallen. Es führte in die Baumwipfel und ich konnte diese knuddeligen kleinen Tiere ganz aus der Nähe sehen. Es war so schön im Zoo, dass ich nach dem ersten Rundgang noch einen weiteren machte und die Tiere diesmal in aller Ruhe betrachtete. Als nächsten besuchte ich die Oper, dort gab es auch eine Führung und die Architektur war wirklich faszinierend. Wir lernten viel über die historischen Hintergründe, wie es überhaupt zu der Idee kam. Vor dem Bau des Opernhauses wurde ein Wettbewerb initiert und es gewann ein Däne. Er gewann, weil die Dächer Segeln nachempfunden waren, welche sehr gut zu Sydney und der Lage der Oper passen. 1959 begann der Bau, jedoch traten recht schnell Schwierigkeiten auf. 1966 zog der Architekt sich erzürnt von dem Projekt zurück. Durch eine Lotterie finanzierte der Staat den weiteren Bau und Queen Elisabeth II eröffnete höchstpersönlich 1973 das Gebäude. Es war toll. Später beschloss ich, dass es nun Zeit würde, endlich mal den magischen Teil Sydneys zu besuchen. So fuhr ich am nächsten Tag nach Darlinghurst, wo es ein Café gibt, durch dessen Keller man ins magische Zentrum gelangt. Da es dort sehr viele kleine Cafés gibt, fällt es nicht sonderlich auf, wenn viele Menschen dort hinein spazieren. Dort ist es ähnlich wie in der Winkelgasse, nur ein bisschen größer und es gibt hier alles, was man so benötigt. Ebenso wie das Krankenhaus, sowie eine Zweigstelle des australischen Zaubereiministeriums. Jetzt wo ich einmal hier war, schaute ich mich natürlich um und so fand ich auch einige australische Besonderheiten. Zum einen gibt es nur wenige Eulen im Zooladen zu kaufen, sondern hauptsächlich Kookaburras, seltsam anmutende Vögel, die sich anhören, als würden sie lachen, wenn sie Geräusche machen. Wenn ich der Hexe im Laden Glauben schenken darf, dann gehören sie zur Familie der Eisvögel. Desweiteren waren statt Katzen Wombats die Kuscheltiere Nr. 1. So eins hätte ich auch gern gehabt, aber ich glaube nicht, dass es ihm Spaß gemacht hätte, mich auf meinen Reisen zu begleiten. Im Süßwarenladen gab es tatsächlich Bertie Botts Bohnen. Die Australier haben sogar zwei Spezialbohnen, die nach ihren Leibspeisen Barbecue und Vegemite schmecken. Sehr faszinierend. An die Barbecuebohnen könnte ich mich auch gewöhnen, aber Vegemite war für meinen europäischen Geschmacksinn doch eine Nummer zu ungewöhnlich. Ich unternahm auch eine Führung durch das Krankenhaus. Es ist dem St. Mungo sehr ähnlich, deswegen gibt es dazu nicht soviel zu berichten. Zum Schluss war ich noch im Buchladen, um mir für meinen nächsten Reiseabschnitt ein neues Buch zu kaufen, denn die die ich mitgenommen hatte, hatte ich schon alle ausgelesen und mit drei Eulen nach Hause geschickt. Als ich ins Hotel kam hatte Mathilda eine Überraschung für mich, denn der nächste Tag war mein Vorletzter in Sydney. Meine Vermieterin hatte zufällig eine Karte für ein Kricketspiel übrig, die Nationalsportart der Australier. So faulenzte ich den ganzen Vormittag und bereitete meine Notizen für diesen Bericht vor, um nachmittags dann schon recht früh zum Sydney Cricket Ground zu fahren, denn sie meinte, es wäre immer wieder ein Erlebnis. Da ich natürlich überhaupt keine Ahnung von diesem Sport hatte, musste sie mir zuerst die Regeln erklären. Ich versuche sie mal einigermaßen verständlich wieder zu geben. Es gibt einen Batman, welcher mit seinem Schlagholz ein Tor, auf dessen Rahmen zwei Holzstücke balancieren, schützen muss. Wenn der Bowler, der Werfer der gegnerischen Mannschaft, es schafft den Ball hinter dem Tor zu platzieren und die Holzstücke hinunterfallen, dann ist der Schläger raus. Dann gibt es noch Fänger, welche die getroffenen Bälle auffangen müssen, aber erst wenn er bereits auf den Boden aufgeschlagen ist, sonst gilt der Ball als Aus. Es ist also so ähnlich wie Baseball. Da gab es auch noch irgendwas mit Runs, aber meine Erinnerungen daran sind eine einzige Lücke… Es war spannend, die Sydney Roosters spielten offenbar die St. George Illawarra Dragons in Grund und Boden, doch die australische Gelassenheit kam zum Vorschein, denn den Spielern der St. George Illawarra Dragons schien es überhaupt nichts auszumachen. Es war, auch wenn ich nicht viel vom Spiel verstanden habe, ein sehr amüsanter Abend. Die Muggel sollten wirklich mal Quidditch sehen. Das würde sie gerade vom Hocker hauen. An meinem letzten Tag besuchte ich noch zwei Stationen, das Queen Victoria Building und das Sydney Aquarium. Das QVB wurde bereits 1898 als Obst- und Gemüsemarkt erbaut und wurde in den 1980er Jahren sorgfältig restauriert. Die Fassade ist wunderschön gemeißelt, doch von innen ist es wirklich faszinierend. Dort gibt es Mosaiken, die Buntglasfenster sind einfach einzigartig. Dort ging ich noch mal ein bisschen shoppen, denn es wimmelte von wunderbaren Boutiquen mit Muggelklamotten. Im Aquarium gab es viele tolle Fische des Great Barrier Reefs und der übrigen Ozeane zu sehen, auch Süßwasserfische der australischen Seen waren dort. Es war einfach phänomenal. Man hat das Gefühl man taucht in eine andere Welt ein. Sehr große Becken und wunderschöne Fische. Das muss ich den Muggeln ja lassen, was Tierpflege und artgerechte Haltung betrifft, sind sie auch ohne Magie ganz groß. Wenn ich all die Aufgaben, die die Muggeln haben, ohne Magie bewältigen sollte, wäre ich, glaube ich, vollkommen überfordert. Am nächsten Tag stand ich früh auf, denn ich musste noch packen und mich verabschieden. Es war eine schöne Zeit in Sydney gewesen. So bestellte ich mir kurz nach dem Mittagessen ein Taxi und fuhr los, auf den Weg zu meiner nächsten Station dieser wunderbaren Weltreise.