Jenni West, Gryffindor -
Pimpinella Pims Reisebericht über Sydney Pimpinella klammerte sich an ihren Besen und verfluchte ihre Entscheidung, auf diese Weise den letzten Teil ihrer Weltreise in Angriff zu nehmen. Bisher war sie lediglich kurze Strecken geflogen, höchstens 80 km weit, und so hatte sie die Strapazen eines stundenlangen Besenflugs unterschätzt. Sie hatte es sich so idyllisch vorgestellt. Der frische Wind, der einem um den Körper pfiff, die tolle Aussicht, der blaue Himmel und die Sonne … Die Sonne, ja, das war das eigentliche Problem. Es war sehr heiß, heißer als erwartet. Pimpinellas Shirt klebte ihr am Körper und sie hatte höllischen Durst. Sie war jedoch auch zu stolz, einen Landeplatz zu suchen und einfach nach Sydney zu apparieren. Lange würde sie jedoch nicht mehr unterwegs sein. Bald würde nicht nur ihr Flug, sondern auch ihre gesamte Reise enden. Auf allen Kontinenten war sie gewesen, außer in Australien. Und das würde sich in hoffentlich nicht mehr allzu langer Zeit ändern. Nun ja, sie hatte Europa, Afrika, Amerika und Asien überlebt, und das würde sie hoffentlich auch in Australien tun. Um ihre Finanzen machte sich Pimpinella allerdings große Sorgen, denn sie hatte nur noch fünf Euro, mit denen sie wohl kaum weit kommen würde. So würde ihre auf dieser Reise begonnene kriminelle Karriere wohl weitergehen (müssen) … Am Horizont konnte sie nun bereits die ersten Ausläufer von Sydney erkennen. Pimpinella flog etwas tiefer, um einen guten Landeplatz zu suchen. Sie wollte nicht direkt nach Sydney fliegen. Dann würden sie vermutlich Muggel dabei sehen und das Zaubereiministerium würde sich einschalten und sie selbst ihre Reise abbrechen müssen. Deshalb steuerte sie jetzt eine kleine Gruppe von Bäumen an. Ihre Füße scharten über den trockenen Boden und um sie herum bildete sich eine Staubwolke. Pimpinella ließ sich völlig erschöpft an einen Baum sinken. Aus ihrem Rucksack holte sie eine Flasche Wasser und trank gierig einige Schlucke. Sie würde sich hier einen Moment erholen und dann nach Sydney apparieren. Von hier unten konnte sie die Stadt nicht mehr sehen. Einige hundert Meter entfernt entdeckte sie jedoch eine Straße, die nicht gerade stark befahren war. Pimpinella überlegte, wo sie als erstes hingehen sollte. Sie kannte sich in Sydney überhaupt nicht aus. War noch nie dort gewesen, hatte noch nicht einmal einen Reiseführer über diese Stadt in der Hand gehabt. Sie wusste nur, dass Sydney die größte Stadt Australiens war. Nun war bereits Frühling. Na ja, in Australien war jetzt Herbst. Ein Jahr hatte sie für ihre Reiseplanung veranschlagt. Nun war jedoch erst Juni und sie hatte nur noch 5 Stationen ihrer Reise zu bewältigen. Pimpinella freute sich schon auf eine kühle Dusche und etwas zu Essen. Aber sie hatte kein Geld mehr, um ein Hotelzimmer bezahlen zu können. Doch darüber wollte sie sich erst Gedanken machen, wenn sie in Sydney eingetroffen war … Sie nickte ein, während sie unbequem an dem Baum lehnte, der wenigstens etwas Schatten spendete. Als Pimpinella wieder hochschreckte, war ihr Nacken steif und schmerzte bei jeder Bewegung. Wie lange hatte sie geschlafen? Die Sonne stand immer noch hoch am Himmel. Sie rappelte sich langsam hoch und nahm noch einen Schluck aus der Flasche. Dann packte sie ihre Habseligkeiten zusammen und schnallte sich die Tasche auf den Rücken. Pimpinella konzentrierte sich auf ihr Ziel: Die Harbour Bridge (sonst kannte sie in Sydney nicht wirklich viele Orte) und drehte sich dann um die eigene Achse, um wenige Augenblicke später am Rande der Harbour Bridge aufzutauchen. Es waren Unmengen von Leuten da. Mehr als erwartet. Pimpinella schaute sich verstohlen um: Hatte jemand gesehen, wie sie aus dem Nichts aufgetaucht war? Ihr Blick fiel auf einen kleinen Jungen, der sie anstarrte. Ansonsten schien niemand etwas bemerkt zu haben. Gut. Diesem kleinen Jungen würde wohl kaum jemand ernsthaft glauben, wenn er berichtete, jemanden plötzlich aus dem Nichts auftauchen gesehen zu haben. Blühende Fantasie! Pimpinella wollte zuerst eine Bank aufsuchen. Sie hatte vor einigen Tagen ihren Eltern eine Eule geschickt (mit einem ausführlichen Reisebericht), mit der Bitte, etwas Geld auf ihr Muggelkonto zu überweisen. Sie hatte die positiven Erlebnisse ihrer Reise (die leider deutlich in der Unterzahl waren und die Pimpinella an einer Hand abzählen konnte) ausgeschmückt und auch manches einfach hinzugedichtet. Die negativen Ereignisse ließ sie lieber beiseite. Ihre Eltern mussten ja nicht unbedingt wissen, dass sie Muggeln mit ihren Kartentricks das Geld aus der Tasche zog, um ihre weitere Reise zu ermöglichen. Auch war es für ihre Eltern wohl kaum interessant, Berichte zu lesen, die um die Tricks der Hütchenspieler an allen Straßenecken handelten. Im Hütchenspielen hatte sie es zur Perfektion gebracht und nahm in weniger Zeit mehr ein als all ihre Konkurrenten. Auf der Suche nach einer Bank lief Pimpinella einfach in die Richtung los, in die auch die meisten anderen Passanten drängten. Es wäre einfach schwieriger gewesen, sich gegen den Strom zu stellen und in die andere Richtung zu wollen. Nach einigen Minuten entdeckte sie auch das Schild einer großen Bank und eilte darauf zu. In der Bank war es nicht so voll, wie sie befürchtet hatte. Sie sah sich einen Moment um und trat an einen leeren Schalter. „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“, fragte ein junger Mann in einem eleganten Anzug und mit kunstvoll gegelten Haaren. „Ich möchte etwas Geld von meinem Konto abholen“, antwortete Pimpinella und begann in ihrer Tasche nach der Karte zu kramen. „Ich hab sie irgendwo hier drin“, murmelte sie. Der Mann hinter dem Schalter schaute etwas genervt drein, wartete jedoch, ohne einen Kommentar zu Pimpinellas Unordnung abzugeben, der ihm zweifellos bereits auf der Zunge gelegen hatte. Endlich hatte Pimpinella die Kreditkarte gefunden und reichte sie dem Bankangestellten. „Wie viel Geld möchten Sie abheben?“, fragte er freundlich lächelnd. „So viel, wie drauf ist“, antwortete Pimpinella prompt. Der Mann starrte sie etwas verdutzt an und wollte sich gerade abwenden, um seinen Auftrag zu erledigen, als ein anderer Mann lauthals in den Raum gestürzt kam. Dieser trug eine Pistole und eine nicht gerade sehr modische Strumpfhose über dem Kopf. Zudem trug er auch noch einen Pullover, der aussah, als hätte ihn seine Oma vor 20 Jahren gestrickt. Das bunte Teil sah sehr danach aus, als wäre es seitdem ununterbrochen getragen worden. Pimpinella schoss in diesem Moment nur ein Gedanke durch den Kopf: Nicht auch noch das! Sie war müde, hungrig und durstig und wollte am liebsten an einem schönen Strand liegen und sich in der Sonne braten lassen und nun auch noch das. Ihre Reise ging wirklich so weiter, wie sie begonnen hatte. Der Bankangestellte mit Pimpinellas Kreditkarte in der Hand tauchte überstürzt hinter seinem Thresen ab. Der Bankräuber brüllte: „Hände hoch! Keiner ruft die Polizei oder haut ab!“ Er ging zu dem Schalter, der am nächsten der Tür war, und versuchte dabei, alle im Raum versammelten im Auge zu behalten. Pimpinella stand nur zwei Schalter entfernt. Der Bankräuber hielt dem erstarrten Mädchen hinter dem Schalter eine Tüte hin und sagte: „Alles, was da ist.“ Das würde hoffentlich reichen, um sich einen neuen Pullover zu leisten, dachte Pimpinella. Das Mädchen rührte sich jedoch nicht. Deshalb kam eine ältere Bankangestellte langsam aber entschlossen nach vorne und nahm die Plastiktüte entgegen. Dann verschwand sie schnell nach hinten. Pimpinella überlegte, was sie tun sollte. Wenn sie jetzt zauberte, würden alle anderen Menschen in der Bank es sehen. Selbst wenn sie versuchte, möglichst unauffällig einen Zauber loszulassen, so wäre es doch sehr merkwürdig, wenn ein Mann, der gerade eine Bank ausrauben wollte, plötzlich einfach umfiel und sich nicht mehr rührte. Merkwürdigerweise hatte sie überhaupt keine Angst, auch wenn der Mann wild mit seiner Waffe herumfuchtelte. Er behielt vor allem die Angestellten im Auge, damit diese nicht die Polizei riefen. Alle paar Sekunden warf er jedoch unsichere Blicke zu den Kunden hinüber. Dann befahl er: „Auf den Boden! Los!“ Alle gehorchten auf der Stelle, außer Pimpinella. Sie tastete nach ihrem Zauberstab. Wenn sie jetzt all diese Muggel rettete, würde man sie als Heldin feiern und vielleicht bekam sie sogar eine Belohnung oder als engagierte Touristin wenigstens eine Übernachtung in einem Nobelhotel spendiert. Der Bankräuber fuchtelte nun in Pimpinellas Richtung. „Runter, hab ich gesagt!“ Pimpinella guckte etwas begriffsstutzig. Vielleicht dachte man, sie wäre Ausländerin und verstünde kein Englisch. Ihr Zauberstab steckte im Ärmel fest. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, sich auf den Boden zu werfen. Doch dann wäre auch ihre Chance vertan, eine Heldin zu werden. In diesem Moment tauchte die Frau mit der Tüte wieder auf. Sie sah noch sehr leer aus. Der Bankräuber blickte zu ihr. „Was soll das? Ich will alles, was da ist!“ „Wir haben nicht mehr“, sagte die Frau ohne mit der Wimper zu zucken. „Vor zwei Stunden wurde gerade eine große Lieferung abgeholt.“ „Soll das ein Witz sein? Hol mir sofort das Geld oder ich knall …“ Weiter kam der Mann nicht. Pimpinella hatte endlich ihren Zauberstab losbekommen. Sie hatte mit zitternder Hand einen Schockzauber abgefeuert. Der rote Lichtblitz hatte den Mann niedergestreckt. Alle Menschen im Raum starrten plötzlich Pimpinella an, da jeder mitbekommen hatte, dass der Lichtblitz von ihr ausgegangen war. Glücklicherweise hatte sie gerade noch ihren Zauberstab wieder verschwinden lassen. Pimpinella versuchte ebenso verwirrt zu gucken wie alle anderen. Doch das gelang ihr nicht so ganz. Eine Frau begann hysterisch zu kreischen und rannte aus der Bank. Ein älterer Herr im Rollstuhl telefonierte bereits mit der Polizei. Pimpinella drehte sich einfach zum Schulter um und kehrte den auf sie starrenden Menschen den Rücken zu. Sie beugte sich über den Thresen und schaute auf den Mann darunter. Er lag nur wenige Zentimeter mit dem Kopf entfernt von dem Schalter, der die Polizei alarmiert hätte. Er folgte Pimpinellas Blick und starrte nun den Knopf an. Wie konnte man nur so blöd sein? Pimpinella schnappte sich ihre Kreditkarte aus der Hand des Mannes und machte sich auf den Weg nach draußen. Eine Frau wollte sie zurückhalten und schrie ihr hinterher, dass sie auf die Polizei warten müsse. Draußen auf dem Gehweg prallte sie dann mit einem Mann zusammen. Er trug einen grauen Anzug und darüber einen beigefarbenen Umhang. Was für eine Kombination! Der Mann starrte sie an und ohne ein Wort zu sagen, packte er sie am Arm und disapparierte mit ihr. Wenige Augenblicke später tauchten sie an der Harbour Bridge erneut auf. Die kannte sie ja schon. Der Mann sagte immer noch nichts, sondern packte Pimpinella am Arm und zog sie zu einem Brückenpfeiler. Dann tippte er mit seinem Zauberstab darauf und eine Öffnung tat sich vor ihnen auf. Das Loch war groß genug, um einzusteigen. Im Inneren sah es genauso aus wie in einem herkömmlichen Fahrstuhl. Sie stiegen ein und der Mann drückte auf einen Knopf. Der Fahrstuhl sauste nach unten. Pimpinella wurde schlecht. Fahrstuhlfahren konnte sie überhaupt nicht ertragen. Sie versuchte, sich nicht über die Füße ihres Gegenübers zu erbrechen. Dann würde sie wahrscheinlich nur noch mehr Schwierigkeiten bekommen. Pimpinella schaffte es, ihren Würgereiz zu unterdrücken und endlich hielt der Fahrstuhl an und die Türen öffneten sich. Vor ihnen lag eine große Marmorhalle. Pimpinella stürzte aus dem Fahrstuhl, aus Angst, dass er ansonsten gleich wieder nach oben fahren würde. Dann hätte der Umhang des unbekannten Mannes zweifellos einige unschöne Flecken bekommen. Die Halle war riesig, doch Pimpinella hatte keine Gelegenheit, sie in ganzer Pracht zu bewundern, da der namenlose Mann sie im Laufschritt durch die Halle bugsierte. Dann schlug er plötzlich einen Gang nach rechts ein und öffnete dort eine Tür. Das Büro war leer. „Du wartest hier“, sagte der Zauberer unfreundlich und ging wieder hinaus. Pimpinella sah sich um. Die Einrichtung wirkte recht altmodisch. Auf den dunklen Regalbrettern lagen überall kleine Deckchen. Es gab kein Fenster, Licht spendete eine starke Neonröhre an der Decke. Pimpinella setzte sich auf einen der Stühle, da sie sehr erschöpft war. Und dann wartete sie … Sie war fast eingenickt, als die Tür ruckartig aufgerissen wurde. Aufgeschreckt setzte Pimpinella sich auf. Sie konnte nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken. Percy Weasley! Mit roten Haaren, Sommersprossen und dicker Hornbrille! O nein! Pimpinella kannte Percy, da Penelope Clearwater ihre Cousine war. Besser gesagt: Sie kannte und hasste ihn. Sie wusste nicht, wie sich Penelope je in Percy verlieben konnte. Wenn Pimpinella Percy getroffen hatte, hatte sie immer sogleich das Gefühl gehabt, etwas falsch zu machen. Percy war ihr einfach zu korrekt, von Regeln und Ordnung besessen und steif. „Ah! Pimpinella!“, sagte Percy auch sogleich. Pimpinella! Sie hasste diesen Namen! Alle nannten sie nur Pim! Gleichzeitig Vor- und Nachname, wenn das nicht praktisch war! Außer natürlich Percy. Der musste sie ja immer daran erinnern, dass ihre Mutter bei der Namenssuche für ihre Tochter wohl geistig umnachtet gewesen war. „Hallo, Percy“, sagte Pimpinella. „Schön, dich mal wieder zu sehen. Wir hatten ja schon lang nicht mehr das Vergnügen. Wie du siehst, arbeitete ich nun im australischen Zaubereiministerium. Der Minister hat mich hergeschickt. Die Arbeit hier läuft einfach nicht so effektiv und strukturiert wie bei uns. Deshalb bin ich hier. Um mal hier und mal dort ein wenig auszuhelfen. Ich springe gerade für einen Kollegen ein, der im Moment etwas überfordert zu sein scheint.“ Pimpinella gelang es mit großer Anstrengung, nicht die Augen zu verdrehen. „Und was ist mit Penelope?“, fragte sie. „Oh, gut, gut. In einem halben Jahr sollte ich wieder bei ihr sein.“ Percy machte eine kurze Pause. „Nun zu diesem unglücklichen Zwischenfall, in den du verwickelt worden bist … Ja, du weißt natürlich, dass du vor Muggeln nicht zaubern darfst –“ „Es war ein Notfall“, sagte Pimpinella, bevor Percy weiterreden konnte. „Die Bank wurde gerade überfallen!“ „Was sicherlich ein kleinerer Schaden gewesen wäre, als wenn du vor zwanzig Muggeln deinen Zauberstab gezückt hättest. Zwei Leute sind spurlos verschwunden. Es wird einiges an Mühe kosten, sie zu finden und ihre Gedächtnisse zu verändern.“ „Was passiert nun mit mir?“, fragte Pimpinella. Sie wusste, es wäre sinnlos, sich mit Percy auf eine lange Diskussion einzulassen. Er würde es unter keinen Umständen gutheißen, dass sie das Gesetz gebrochen hatte. „Es wird eine Anhörung geben“, sagte Percy. „Die gegebenen Umstände erfordern es. Man könnte durchaus mildernde Umstände erkennen, wenn man genau nachforschte. Möglicherweise. Obwohl deine Tat natürlich in keinster Weise gutzuheißen ist“, fügte er auch sogleich hinzu. „Welche Strafe erwartet mich dann?“, wollte Pimpinella wissen. „Von Freispruch bis Ausschluss aus der magischen Gemeinschaft ist alles möglich“, sagte Percy. „Obwohl ich persönlich Freispruch ausschließen würde. Aber ob dein Vergehen so schwerwiegend ist, dass du aus der Zaubererwelt verstoßen werden musst, weiß ich nicht. Um Penelopes willen würde ich für nein plädieren. Ihr seid ja immerhin miteinander verwandt … Die Anhörung müsste eigentlich hier in Australien stattfinden. Aber vielleicht kann ich ein gutes Wort für dich einlegen, damit dies auch in London geschehen kann.“ Das überraschte Pimpinella. Sie hätte nie gedacht, dass Percy sich jemals für sie einsetzen würde, vor allem, wenn sie das Gesetz gebrochen hatte. Aber, na ja, sie würde sich dann ja auch nur die Anreise sparen. Er würde ihr ja nie versprechen, ihr zu helfen, aus dieser Sache straffrei herauszukommen. Percy erhob sich und reichte Pimpinella die Hand. „Ich hoffe du wirst endlich ein wenig verantwortungsbewusster. Dein Handeln war nicht sehr klug. Auf Wiedersehen, Pimpinella.“ Rasch ging sie aus dem dunklen Büro. Na super! Was würde nun mit ihr geschehen? Sie wollte doch nur helfen und nun hatte sie eine Anklage wegen Zauberei vor Muggeln an der Backe! Die Tür hinter ihr öffnete sich. Percy erschien. „Ah, du bist ja immer noch da. Ich werde dich wohl noch nach oben bringen. Oder vielleicht solltest du heute Nacht lieber in meinem Appartement bleiben, dann kannst du wenigstens nichts mehr anstellen. Komm mit.“ Und Percy schleifte Pimpinella hinter sich her auf eine Reihe Kamine zu. Er nahm eine Prise Pulver aus einer Halterung in der Wand daneben und warf es ins Feuer. Das Feuer loderte grün auf und Percy schubste Pimpinella hinein. Sie drehte sich einige Augenblick und schlug dann hart auf dem Boden auf. Benommen rappelte sie sich auf und sah sich um. Der Raum war groß und klinisch sauber. Er wirkte verlassen und leer, da er nur sehr spärlich möbliert war. Dieses Zimmer passte zu Percy. Pimpinella sah sich auch in den anderen beiden Zimmern um. Die Wohnung wirkte nicht gerade einladend. Sie schaute in den Kühlschrank und fand dort einen Nudelauflauf und eine Flasche Wasser. Ansonsten war er leer. Sie nahm beides und setzte sich an den Tisch. Die Nudeln verzehrte sie kalt, da sie solchen Hunger hatte. Danach stürzte sie das Wasser hinunter. Pimpinella stand auf und streckte sich. Sie würde nicht hier bleiben. Dies würde zwar erneut Ärger geben, aber sie konnte Percy unmöglich den ganzen Abend ertragen. Sie schaute sich noch einmal in der Küche um. Der Teller und die leere Flasche standen auf dem Tisch. Sie wirkten sehr unpassend hier. Pimpinella kicherte (Percy hasste Unordnung) und drehte sich auf der Stelle, um zu disapparieren. Sie hatte genug von Sydney, obwohl sie überhaupt nichts gesehen hatte. Es konnte nur besser werden. Australien wartete auf sie und zwar zuerst das Great Barrier Reef!