Mabe, Hufflepuff -
Ich ging jetzt schon zum dritten Mal die Straße entlang. Es kann doch nicht so schwer sein ein Haus zu finden. Es sollte ein großes weißes Tor haben und ein wenig zurückliegen. Nr. 33. Nr. 31 hatte ich schnell gefunden und direkt daneben sollte es sein, aber es war nicht zu sehen. Chantal hatte es mir doch genau aufgeschrieben und doch fand ich es nicht. Ich wollte ja reisen wie die Muggel und hatte meinen Zauberstab ganz unten in die Tasche gesteckt. Jetzt bereute ich es. Chantal lernte ich beim Trimagischen Turnier kennen und wir hatten uns auf Anhieb gut verstanden. Als ich ihr schrieb, dass ich mal eine Weltreise machen wollte, bot sie mir sofort an, mir Paris zu zeigen. Nicht so wie es im Reiseführer stand. Nein, Paris voller Zauber und Mystik. Das fand ich sehr faszinierend und ich nahm das Angebot an. Jetzt war es soweit und ich war schon am Rande der Verzweiflung. Erst diese komische Zugfahrt und jetzt dies. Chantal wollte mich ja vom Bahnhof abholen, aber ich hatte abgelehnt. Ich wollte diese kurze Strecke laufen. Ich wollte Paris von Anfang an genießen. Plötzlich wie aus heiterem Himmel, stand Chantal vor mir. “Naa findest Du uns nicht? Ich hab Dich gerade erst gesehen!” sagte sie spöttisch. Mir war es egal. “Ich bin so froh dich zu sehen” sagte ich erleichtert. Wir bogen um die Ecke und gingen einen kleinen Feldweg entlang. Der lag so versteckt in den Büschen, dass ich ihn gar nicht gesehen hatte. Als es sich lichtete standen wir vor einem beeindruckenden alten Patrizierhaus. Von außen war es wunderschön beleuchtet. Als wir durch die Tür gegangen waren, kamen wir in eine sehr große Halle mit einem riesigen Gewölbe. Wir gingen durch eine offen stehende Tür, die mit herrlichen Deckenmalereien aus der Renaissance versehen war. Von welchem Maler die Malereien stammten, wusste sie auch nicht. Sie führte mich in eine große Halle, die wohl als Esszimmer diente. Meine Sachen standen noch an der Eingangstür, ich hatte sie vor Erstaunen fallen lassen. Ich wollte schon zurückgehen, wurde aber zurückgehalten. “Deine Sachen werden schon auf dein Zimmer gebracht. Du isst jetzt was und gehst am besten direkt ins Bett. Wir müssen morgen früh raus, denn wir haben viel vor, in den paar Tagen, die Du hier bist.” Chantal lächelte und ich wusste, dass sie das wirklich ernst gemeint hatte. Ich widersprach nicht, das hatte bei ihr eh keinen Zweck. Es gab als Vorspeise eine leckere Bouillabesse. Das ist so eine Art Fischsuppe. Sehr lecker und sehr außergewöhnlich. Mein erstes Essen in Frankreich und ich war begeistert. Als Hauptgericht gab es eine große Fischplatte, Fleischplatte, Gemüse und Baguette dazu. Es schmeckte alles sehr eigenartig. Chantal meinte, dass sie nicht so viel mit Muggeln zu tun haben, aber eins könnten sie hier in Paris und das ist kochen. Als Nachtisch kam noch eine Mouse au Chocolat. Die passte zwar kaum noch rein, aber ich konnte sie einfach nicht stehen lassen. Ich war kurz vor dem Platzen, so gut hatte ich schon lange nicht mehr gegessen. Chantal zeigte mir mein Zimmer und ließ mich allein. Ich war hundemüde und froh, dass ich mich jetzt ins Bett legen konnte. Ich schlief vor Erschöpfung sofort ein. Am nächsten Morgen wurde ich von dem Duft der frischen Croissant geweckt. Ich machte mich schnell fertig und ging runter. Irgendwie war das Haus zu groß für mich, denn ich fand die Bibliothek, eine Art Wohnzimmer und ein Gästebad, aber nicht das Esszimmer vom Abend oder die Küche. Irgendwo musste der leckere Duft doch herkommen. Mit einem großen Plopp standen plötzlich zwei Hauselfen vor mir. Eine ältere mit einem krummen Buckel und eine jüngere, die mich ganz komisch anlächelte. “Bon demain, je peux les aider, madame?“ fragte mich die ältere Hauselfe. Ich hatte zwar französisch gelernt, aber ich verstand sie kaum. Ich fragte wo Chantal sei. Die Ältere nickte, schaute die Jüngere an und diese lief dann ohne ein weiteres Wort vor. Wir gingen um gefühlte tausend Ecken und blieben vor einer unscheinbaren Tür stehen. Dann machte es Plopp und weg war die jüngere Hauselfe. Ich ging hinein, zwar unsicher ob ich richtig war, aber was sollte ich machen. Dort saß Chantal schon und war fast fertig mit dem Frühstück. Sie begrüßte mich und ermahnte mich zur Eile, weil wir noch viel vorhätten. Wir unterhielten uns nebenbei über dies und das und über die Reisen, die ich noch plane. Sie erzählte mir, dass wir am Eifelturm starten werden. Beim Rest sollte ich mich überraschen lassen. Nach dem Frühstück ging es los. Ich war ganz aufgeregt. Endlich würde ich mir Paris anschauen können. Die erste Station auf meiner Reise. Wir gingen zur Metro, denn Chantal meinte, wenn man schon in Paris ist, müsste man auch mal die Metro erlebt haben. Zum Glück war direkt um der Ecke eine Station. Hier ging es nicht so zu wie in Kings Cross. Hier kaufte man mit Muggelgeld eine Fahrkarte und konnte dann durch eine Sperre runter zur Metro. Wir mussten auch nicht lange warten. Ich war erstaunt wie sauber es hier war. Kein Müll lag herum. Auch im Zug war alles sehr sauber. Von der Metrostation aus, konnten wir den Eifelturm schon sehen. Er ragte über die Häuser hinweg. Als wir um die Ecke bogen standen wir direkt davor. Er war nur aus Stahl und von Muggeln gebaut, aber er hatte Seele und zog mich magisch an. Je näher wir kamen, umso imposanter wurde er. Als wir in der Mitte darunter standen, konnte ich kaum hochgucken. Mir wurde fast schwindelig. Ich sah mir die Stützen an und dort konnte ich ein Geflecht aus roten, gelben, grünen und blauen Strahlen sehen. Wofür das wohl war? Konnten die Muggel das auch sehen? Ich fragte Chantal und hoffte, dass sie das wusste und auch sah. Wir waren Hexen und sahen die Welt eben anders als die Muggel. Für uns war Zauber sichtbar. Sie erklärte mir, dass das ein Schutz wäre, der von Zauberern auf den Eifelturm gelegt worden war. Nur so hätte er die Muggelkriege überstehen können und würde noch stehen. Vom Eifelturm aus, gingen wir quer durch den angrenzenden Park. Von weitem konnte ich eine Statue erkennen. Ich fragte Chantal von wem diese sei und sie antwortete nur darauf: „Nimm nichts als gegeben hin, stelle alles in Frage, öffne deine Augen.“ Sie war schon immer etwas seltsam gewesen und solche Aussprüche war ich von ihr schon gewohnt und doch überraschten sie mich immer noch. Ich nickte und konzentrierte mich auf die Statue. Wir gingen immer näher ran und sie fing an sich zu verwandeln. Erst wurde sie weiß. Dann immer größer. Mit jedem weiteren Schritt wurde sie breiter. Als wir ankamen stand vor uns ein schneeweißes Haus mit je einer Säule an jeder Seite. Oben in der Dachspitze war eine Inschrift zu sehen: Nostradamus le passé et l´avenir Mandit sur la mort de plus, Mince á vie Mein Französisch reicht dafür zwar aus, aber ich verstand sie nicht. Das erste war klar: Nostradamus Vergangenheit und Zukunft. Das zweite verstand ich gar nicht: Verflucht über den Tod hinaus und Verdammt das Leben zu nehmen. Chantal erklärte mir, dass eine Hexe die große Pest in Paris ausgelöst hatte, um alle Muggel zu beseitigen. Nostradamus rettete aber viele, woraufhin die Hexe ihn verfluchte. Er war ein großer Zauberer und Seher seiner Zeit und er versuchte sein restliches Leben, diesen Fluch wieder loszuwerden. Aber er schaffte es nicht. Als er starb, entstand dieses Mausoleum. Er hatte soviel Leben gegeben, dass er jetzt verflucht wurde es zu nehmen. Während des Baus des Eifelturms verschwanden viele Muggel und auch heute… Ihre Stimme wurde immer monotoner und entfernte sich immer mehr von mir. Mein Kopf war leer und konnte nur auf die Tür des Mausoleums starren. Die Zeichen auf der Tür verschwommen immer mehr. Ich fühlte mich so leicht, als würde ich schweben. Ich sah wie die Tür sich öffnete. Ein Mann im weißen langen Hemd lächelte mich an. Er machte eine Handbewegung, die mir zeigte dass ich kommen sollte. Ich wollte nicht, aber irgendetwas trieb mich dazu einen Schritt nach vorne zu machen. Mein Körper bewegte sich von allein. Ich hatte keine Kontrolle mehr. Ich bekam Angst und hatte keine Hoffnung mehr. Plötzlich gab es einen Ruck. Ich schrie. Als ich die Augen wieder öffnete war alles wieder normal. Ich sah Chantal an. Sie sagte: “ Du hast es gesehen und gespürt oder?” Ich nickte. Ich war nicht fähig zu sprechen. Sie führte mich von dem Mausoleum weg. Noch einmal wollte ich einen Blick darauf werfen. Hatte ich es mir nur eingebildet? Warum wusste Chantal was ich gesehen und gespürt hatte? Ich drehte mich um. Dort stand dieser Mann in der Tür und winkte. Er wirkte erleichtert. Immer noch kreidebleich gingen wir weiter. Wir kamen durch viele verschlungene Gassen. Mit sehr alten und neueren Häusern. Mit vielen Ornamenten und ganz schlicht gehaltene. Einige waren restauriert andere nicht. Paris war wunderschön. Ich kam mir vor wie in einer anderen Welt. Es war alles so anders wie in London oder allen anderen Städten, die ich kannte. Die Autos der Muggel standen am Straßenrand dicht an dicht. Da passte nicht mal mehr ein Papier dazwischen. Ich staunte. Wie wollten die denn wieder wegfahren, das war doch unmöglich. Wir kamen an einem Markt vorbei, der direkt unter der Metro war. Regenprobleme hatten sie so nicht. Es waren überall Stände mit den unterschiedlichsten Käsen. Einige davon hatte ich noch nie gesehen. Hier und da wurde uns was zum Probieren angeboten. Doch der Gestank machte mich so fertig, dass ich nichts runter bekommen würde. Mir war richtig schlecht. Danach kamen die Fischstände. Auch hier war der Geruch sehr penetrant. Ich schaute mir trotzdem alles an. Eine Muggelfrau öffnete Muscheln mit einem Messer. Sie war so schnell, dass man keine Handbewegung sah. Man sah nur eine Muscheln nehmen und wieder weglegen. So was würde ich nie können und zum anderen mag ich auch keine Muscheln. Chantal hatte auch hier viel zu erzählen. Am meisten schwärmte sie davon wie lecker dieses und jenes sei. Zum Schluss kamen die Fleischstände. Hier lagen alle möglichen und unmöglichen Wurstsorten in der Theke. Darüber hang z. B. ein halbes Reh mit Fell oder ein komplettes Kaninchen. Hier war sogar der Kopf noch dran. Ich empfand das alles als sehr ekelig. Nach diesem Erlebnis würde ich nie wieder was runter bekommen. Wir bogen mal recht, dann links, dann wieder rechts ab. Würde Chantal mich jetzt hier irgendwo stehen lassen, würde ich mich tierisch verlaufen. Wie aus heiterem Himmel blieb Chantal stehen. Ich knallte auf sie. Wo wir wohl waren? Als wenn Chantal Gedanken lesen könnte, sagte sie: “Wir sind bei einem Bekannten von meinem Vater zum Essen eingeladen.” Wieder dieses Wort: Essen!!! Mir wurde noch schlechter. Mein Magen fuhr Achterbahn. Außerdem war es doch gerade erst 10.00 Uhr. Sie erklärte, dass wir vorher das Haus besichtigen durften und danach was essen. Was wohl das besondere an diesem Haus war? Ich schaute mir die Häuser an, vor denen wir standen. Auf der linken Seite war ein normales Muggelwohnhaus. Auf der rechten dagegen ein älteres, was zu einem Restaurante umgebaut war. Während ich so drauf sah, hatte ich das Gefühl, dass die Häuser sich bewegten. Sie schoben sich zur Seite. Die Muggel konnten es nicht sehen und blieben stehen, um sich die Speisekarte des Restaurants anzusehen. Es entstand ein komplett neues Haus, das aber wahnsinnig alt war. Es waren viele Zeichen und Ornamente zu sehen. Einige kannte ich aus der Alchemie, andere wiederum kannte ich gar nicht. Es schien auch Wörter in einer uralten Sprache dort zu stehen. Chantal sah es sich gar nicht an. Sie kannte es wahrscheinlich zu gut. Sie ging einfach die zwei Stufen hoch und klingelte. Wir hörten Schritte, die langsam näher kamen. Ein großer, schlaksiger Mann mit weißen, langen Haaren öffnete die Tür. Seine Stimme war ganz piepsig, als er sagte: “Bonjour Madame Chantal.” Ich gluckste. Ich musste lachen, aber das konnte ich jetzt nicht tun. Seine Stimme klang aber auch zu komisch. Nachdem was ich an diesem Tag schon erlebt hatte, tat es richtig gut lachen zu wollen. Auch wenn ich es jetzt nicht durfte. “Bonjour Monsieur Flamel, da sind wir!” antwortete Chantal. Flamel?? Den Namen hatte ich doch schon mal gehört! Ist das Nicolas Flamel? Nein, das konnte nicht sein! Nachdem der Stein der Weisen vor Jahren zerstört worden war, müsste er doch eigentlich schon tot sein. Ich war baff. Man konnte es wohl an meinem Gesicht ablesen, denn Chantal erklärte: “ Nein, das ist nicht DER Nicolas Flamel. Das ist sein Ur-Ur-Ur-Urgroßneffe. Er lebt hier in dem alten Haus. Die Muggel glauben zwar, dass das Haus nebenan Nicolas Flamel gehört hatte, aber das war nur eine Täuschung für die Muggel gewesen und für diejenigen, die das Buch hätten haben wollen. Nach meinem ersten Erstaunen konnte ich die Augen auf die riesige Eingangshalle richten, in der wir standen. Es war alles in schwarzen glänzenden Marmor gehalten. Doch war es nicht dunkel, weil oben drüber eine riesige Glaskuppel Licht spendete. In der Mitte, stand eine Büste von dem echten Nicolas Flamel und rechts und links ging eine Treppe nach oben, die in der Mitte zusammentraf. An den Seiten war jeweils eine große weiße Tür. Sie strahlten richtig. Monsieur Flamel erzählte uns wie sein Ur-usw.-Onkel das Buch fand. Während dessen gingen wir nach oben. Ich fasste am Geländer der Treppe an und ich erschrak fürchterlich. Ich spürte einen Herzschlag. Das konnte doch nicht sein? Ich schrie auf. Monsieur Flamel drehte sich um. Er schaute mich an und sagte: “Ja das Haus lebt. Solange ein Flamel lebt, solange lebt auch dieses Haus. Als Nicolas das Buch bekam und das erste Mal die Tinktur des Lebens herstellte, ließ er sie fallen. Da sein Labor noch im ersten Stock war, landete alles auf dem Fußboden. Seitdem lebt dieses Haus. Es altert und hat Gefühle, die es in der Einrichtung zum Ausdruck bringt. Leider stand in dem Buch nichts wie man das rückgängig machen konnte. So nehmen wir an, dass wenn unsere Blutlinie verschwindet auch dieses Haus stirbt, da Nicolas einen Tropfen Blut für die Tinktur brauchte.” Ich hatte Angst, war aber auch fasziniert von dem Haus. Ich konnte im Geländer den Herzschlag spüren, aber auch das Rauschen des Blutes hören. In keinem Raum hing irgendetwas an den Wänden. Ich fragte mich, ob das dem Haus wehgetan hätte. Ich traute mich aber nicht, diese Frage zu stellen. Das Labor war jetzt unter der Erde. Wir gingen eine Treppe runter. Ich weiß nicht wie viele Stufen das waren, aber ich hatte das Gefühl, wir müssten bald am Mittelpunkt der Erde angekommen sein. An den Wänden waren keine Steine, sondern nur Erde mit Wurzeln. Während oben die Wurzeln noch dicht und schmal waren, waren sie ganz unten dick und nur noch vereinzelt. Wir standen vor einer Tür mit altertümlichen Zauberzeichen, die ich nicht kannte. Monsieur Flamel legte seine Hand auf ein Zeichen und sprach: “ Bitte gewähre uns Einlass. In das Allerheiligste der Familie Flamel. Ich, der Hüter der Blutlinie bitte darum.” Erst geschah gar nichts, aber dann öffnete sich mit einem Knarren die Tür. Ich konnte nichts sehen von der Treppe aus. Ich war ganz aufgeregt und mein Herz schlug bis zum Kopf. Monsieur Flamel schwenkte den Zauberstab und das Licht ging an. Während ich die Treppe herunterstieg, klopfte mein Herz immer lauter und schneller. Ich dachte, dass muss man doch hören, aber weder Flamel noch Chantal sagten etwas. Ich war sehr dankbar dafür gewesen. Ich ging hinein. Die ganzen Wände waren voller Regale mit unendlich vielen Büchern, Tinkturen und Zutaten für Zaubertränke. Zumindest sahen sie für mich so aus. Hinten im Raum stand ein Schreibtisch der voll gepackt war mit Büchern, Kerzen und Schreibutensilien. Daneben stand ein Buchständer, wie ich ihn von der Großen Halle her kannte. Da stand immer Dumbledore dran, wenn er uns begrüßt hatte. Der von Flamel hatte allerdings die Form eines alten Buches das aufgeschlagen war. Darauf lag ein ganz altes Buch. Man sah schon von weitem das es wirklich uralt sein musste. Ist es das besagte Buch? Ging es mir durch den Kopf, das konnte doch nicht sein? Langsam ging ich näher. Die Aussicht, DAS Buch sehen zu können brachte mich fasst um den Verstand. Ich war schon immer von der Geschichte um dieses Buch fasziniert gewesen. Je näher ich kam umso heller wurde es. Das Buch fing an zu glühen. Als ich davor stand, strahlte es genauso hell wie die Sonne. Ich streckte die Hand aus. Ich wollte es berühren. Kurz bevor meine Hand das Buch berührte, bekam ich einen Schlag und wurde gegen die Wand geschleudert. Monsieur Flamel beugte sich über mich und fragte besorgt: “Wie geht’s dir?” Ich öffnete nach kurzer Zeit die Augen. Mein Rücken tat weh und mit meinem Kopf musste ich auch gegen die Wand geknallt sein. Chantal und Flamel stützten mich und brachten mich nach oben. Sie legten mich im Wohnzimmer auf die Couch. Auch hier konnte man den Herzschlag des Hauses spüren. Doch das war mir egal, mir ging es einfach zu schlecht. Nach einiger Zeit und einigen Gläsern Wasser ging es mir schon wieder so gut das ich was essen konnte. Monsieur Flamel hatte gekocht. Das Essen war richtig lecker. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich so einen großen Hunger hatte. Nach dem Essen verabschiedeten wir uns und apparierten nach Notre Dame. Auch diese Gebäude war voller Zauber. Es gab Geheimgänge, die von den Muggeln gar nicht gesehen werden konnten. Es gab eine verborgene Bibliothek, die von der Größe her an die von Alexandria heranreichte. Überall waren Geister, die bei der großen Hexenverfolgung gestorben waren. Es war deren einziger sicherer Ort gewesen. Einige waren freundlich gesinnt, ein anderer hatte versucht mich mit seinem Schwert aufzuschlitzen. Zum Glück war es ein Geist. In der Folterkammer, ja so was gab es auch in Notre Dame, wurde gezeigt wie die Instrumente funktionierten. Doch ich war nicht scharf drauf, es auszuprobieren. Von dort aus ging es zur Pyramide. Hier standen viele Muggel davor, doch wir gingen hinein. Überall war der Zauber zu sehen und zu spüren. Ich war mit meinen Gefühlen völlig überfordert. Ich konnte das alles gar nicht auf einmal verarbeiten. Eigentlich wollte ich noch zwei drei Tage bleiben, doch ich entschloss mich kurzfristig schon an diesem Tag abzureisen. Ich war überhäuft mit Eindrücken und Gefühlen. Ich beschloss mit dem Flugzeug nach München zu reisen. Chantal brachte mich zum Flughafen und half mir alles zu regeln. Ich bestieg das Flugzeug und warf nochmals einen letzten Blick auf Paris von oben. Ich würde wiederkommen, das stand fest. Doch jetzt freute ich mich auf München. Hoffentlich war es dort etwas ruhiger. ENDE