Reni82, Hufflepuff -
Liebes Tagebuch! Nun neigt sich auch mein Aufenthalt hier im „Bella Italia“ (so sagen es die Muggel) seinem Ende zu. In einer guten Stunde geht mein Muggelflug nach Istanbul. So lange ich mich in Europa befinde, nutze ich die Muggeltransportmittel. Das ist nicht nur sicherer, um das Geheimhaltungsabkommen nicht versehentlich zu verletzen, sondern bietet mir auch die Möglichkeit viele neue Bekanntschaften zu machen. So war es auch auf meinem Flug von Wien nach Rom. Ich saß im Flugzeug mit einer jungen Frau, die mir ein Reisekaugummi angeboten hat. Diese Abflüge in den Muggelmaschinen sind mir wahrhaft nicht geheuer und ich wünschte mich schon auf meinen guten alten Nimbus 2000 zurück, da meinte sie: „Fliegen sie das erste Mal?“ Und ich plappere gleich los: „Nein, eigentlich fliege ich täglich, aber nicht in solch einer Maschine.“ Da hatte ich mir was eingebrockt, denn sie fragte gleich, was ich denn sonst so fliegen würde. Zum Glück hatte ich ja in Wien diese Hubschraubertour mitgemacht und so behauptete ich, im Rettungsdienst zu sein und normalerweise im Hubschrauber zu sitzen. Zum Glück war sie selbst keine Ärztin, so dass ich weiteren peinlichen Fragen aus dem Weg gehen konnte. Jacqueline, so heißt meine neue Bekanntschaft, ist Reiseleiterin und soll hier in Rom ein paar Hotels testen. Ich nutzte den Flug um mir gleich ein paar Tipps geben zu lassen, was ich in Rom unbedingt besuchen sollte. Sie empfahl mir auf jeden Fall den Petersdom zu besichtigen und mir den Vatikan auf Grund seiner geschichtlichen Bedeutung anzusehen. Wieder einmall stellte ich fest, wie wenig ich von der Muggelgeschichte wusste und wollte sie gerade fragen, ob sie damit die Geschichte um die verborgene Koboldschatzkammer meint, die vermutlich unter dem Vatikan liegt, da fiel mir ein, dass sie bestimmt die Sache mit dem Papst meint. Puuh, noch mal Glück gehabt. Nun sollte man meinen, es sei doch besser, jeglichen Gesprächen mit Muggeln aus dem Weg zu gehen, doch dann wäre diese Reise um einiges ärmer. Stell dir mal vor, welche Geschichte bei den Muggeln über die Gründung von Rom erzählt wird. Bei denen sind die Zauberer Romulus und Remus natürlich Muggel die von einer Wölfin großgezogen wurden sind. Einer Wölfin! Und ein Bauer habe sie gefunden und weiter großgezogen. Also es ist schon verwunderlich, was Muggel sich so einfallen lassen. Natürlich war es eine Wölfin, doch die Muggel übersehen, dass deren Mutter ein Animagus war und auf der Flucht vor ihrem Ehemann sich so verstellte. Auch behaupten die Muggel, Romulus habe Remus wegen dem überspringen seiner Stadtmauer erschlagen. Dass Remus allerdings damit einen Fluch über die Stadt bringen wollte und es Teil eines alten Zauberrituals war, die Mauer beim Bau zu überspringen, wird in deren Geschichte natürlich verschwiegen. Ach diese Muggel, immer wieder für eine gute Geschichte zu haben. In Rom gelandet fuhren Jacqueline und ich beide gemeinsam mit einem Taxi ins Hotel und sie versprach mir, mir am nächsten Tag einige Dinge zu zeigen. Dafür half ich ihr mit einem verdeckten Schwebezauber einige ihrer Koffer zu transportieren. Na ja, sie hält mich jetzt für ziemlich stark, aber ich hab gesagt, ich würde oft trainieren. Wenn sie wüsste, dass mein eigener Koffer nur Dekoration ist und mein ganzer Hausstand sich in meiner Handtasche befindet. Aber von Ausdehungszaubern hat sie wohl eher keine Ahnung. Dafür aber der Portier. Kaum war Jacqueline weg, offenbarte er sich mir als einer der unseren. Deshalb hatte man mir im Reiseministerium auch dieses Hotel empfohlen. Im „La Plaza“ arbeiten vorrangig Zauberer und Hexen, die uns helfen sollen, Fehler in der Muggelwelt und einem Muggelhotel zu vermeiden. Nur landen hier halt auch des öfteren Muggel wie meine Reisebegleiterin. Was für ein Durcheinander. Jedenfalls zeigte er mir, wo ich die nächste Eulerei in Rom finde und eine Filiale von Gringotts, um etwas Gold in Euro zu wechseln. Wien war doch verdammt teuer. Nach einem sehr guten italienischen Abendessen mit Lasagne und Tiramisu bin ich jedenfalls todmüde in mein Bett gefallen. Am frühen Morgen ging es los. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren Jacqueline und ich mit dem Taxi zum Piazza Venezia. Was für ein Anblick. Von überall kamen die fahrenden Büchsen der Muggel und ein Gedränge war das! Dort steht übrigens auch das Monumento Nazionale, erbaut für den großen Magier Don Giovanni Pompodore (Muggel denken, es sei für einen König erbaut) in dem sich unterirdisch die Filiale von Gringotts befindet. Also musste ich dringend Jacqueline für einen Moment loswerden. Zum Glück trug sie einen großen Sommerhut. Sie war ganz schön aufgeregt, als in der Windstille plötzlich ein Lüftchen genau so wehte, dass ihr Hut erfasst wurde, der die seltsamsten Wege flog. Ich hatte jedoch auf Grund meines kleinen Zaubers Glück und konnte schnell hinter der Statur des bäuchigen Helfers Pomodores Urgel den Grässlichen verschwinden, um dort in die Bank zu gelangen. Dort apparierte ich flugs nach Gringotts, ließ mich zu meinem Verlies bringen und rackzack gings zurück in die italienische Filiale. Ich zauberte noch schnell einen Eiswagen herbei, bei dem ich zwei gelati holte, um Jacqueline zu erklären, wo ich gewesen sei. Die hatte nämlich mittlerweile ihren Hut gefangen und suchte mich. Weiter ging es zum Kapitol. Wir schlenderten durch die Straßen und Jacqueline erzählte mir allerlei lustige Muggelgeschichten. Mich interessierte der Tempel des Gottes Iupiters weniger, aber ich hörte es mir an. Gerne hätte ich jedoch hier mit meinen Geschichtskenntnissen geprotzt und ihr erklärt, dass Marc Aurel nicht nur Muggelkaiser gewesen ist (wie es diese Statur von ihm dort zeigt), sondern v. a. ein gefürchteter schwarzer Magier, der einige Zeit viele Muggel verknechtet hatte und sie regierte. Dann wollten wir weiter zum Forum Romanum, doch auch meine Muggelfreundin war sich unsicher, wo wir entlang mussten. Es ist zwar ziemlich schön bei gutem Wetter durch Rom zu spazieren, aber auf Dauer empfinde ich diese Art des Reisens als unbequem. Wie gerne hätte ich eine der vielen Portschlüssel in Form von Marmorstaturen benutzt. Aber das hätte ich Jacqueline nie erklären können. Also fragte ich den nächsten Italiener, wie wir denn am schnellsten zum Forum kämen. Und schon wieder kam ich ganz schön ins Straucheln. Jacqueline war nämlich mehr als nur erstaunt über mein perfektes Italienisch. Ich konnte ihr ja schlecht sagen, dass ich einen Sprachzauber auf mich selbst angewandt hatte. Also erzählte ich ihr, meine Mutter habe in zweiter Ehe mit einem Italiener zusammen gelebt. Ich hoffe, ich vergesse all diese kleinen Geschichten nicht so schnell. Nur gut, dass Jacqueline morgen ins nächste Hotel zieht. Jedenfalls fanden wir uns schnell im Forum ein, dem ältesten Hexenmarkt der Welt. Welch ein Gefühl zu wissen, dass hier bereits vor über Tausenden von Jahren Rezepte ausgetauscht wurden und Kräuter aus aller Welt verkauft wurden. Hier im Triumphbogen führt eine Treppe zu einem unterirdischen Markt. Den besuchte ich am nächsten Tag ohne Jacqueline. Welch ein Anblick, sage ich nur! Dort gibt es wirklich alles zu kaufen und die seltensten Zutaten sind hier reichlich vorhanden. Ich glaube an einem Stand sogar Einhornhaar und Drachenblut gesehen zu haben, doch sah die alte Hexe die hinter dem Stand war nicht allzu vertrauensselig aus. Zum Andenken hieran kaufte ich mir ein paar Postkarten, welche das geschäftige Treiben sehr schön darstellen und zwei neue Federn (Mit der einen schreibe ich gerade meinen kleinen Rom-Bericht!). Mit Jacqueline besuchte ich am Vortag noch die verschiedenen Tempel auf dem Platz und die „Überreste“ der alten Bauten, wie es sich für die Muggel darstellt. Für mich erschien das Forum als größter Beweis unserer Illusionszauberei. Während die Muggel sich wie bei Hogwarts über Ruinen fortbewegen und diese betrachten, sehen wir Zauberer die alten Gebäude in all ihrer Schönheit vor uns stehen. Doch wenn ich so sehe, wie wenig Rücksicht manch ein Tourist auf die Ruinen nimmt und sich da und dort heimlich ein Stück von den alten Überresten abzweigt, bin ich doch froh, dass Marcellus der Denkende die Idee hatte, die Gebäude nach und nach für Muggelaugen zerfallen zu lassen, um sie zu schützen. Jacqueline gegenüber hatte ich jedoch schon ein schlechtes Gewissen, die mir ständig vorschwärmte, wie schön die Gebäude einmal gewesen sein müssen und von all den archäologischen Erklärbildern ganz begeistert war. Bei all diesen Eindrücken merkten wir gar nicht, wie hungrig wir mittlerweile waren. Als Jacqueline eine Toilette aufsuchte, wollte ich den Moment nutzen, um bei einem alten Zauberer einige italienische Heilkräuter zu kaufen. Der Preis von 70,-€ schien mir doch sehr gerechtfertigt. Plötzlich stand Jacqueline hinter mir und meinte, ich sei wohl verrückt für ein bisschen Oregano und Basilikum so viel Geld auszugeben. Das bekäme ich selbst im Supermarkt nicht schlechter und dafür um einiges günstiger. Der Verkäufer regte sich tierisch auf und schrie auf italienisch, er würde ihr am liebsten einen Fluch auf den Hals hetzen, wenn hier nicht so viele Muggel wären. Er hielt Jacqueline wohl für eine Hexe, weil sie in meiner Begleitung war. Schnell gab ich ihm zu verstehen, wer sie wirklich sei und verabschiedete mich schnell ohne die Kräuter. Leider kann auch sie einige Worte auf Italienisch und so verstand sie gar nicht, weshalb er sich so aufgeregt hatte. Zum Glück wusste sie nicht, dass maledizione Fluch bedeutet. Nach dem Vorfall schlug ich jedenfalls vor ins Hotel zurückzukehren und dort etwas zu essen. Erst war sie nicht so begeistert, aber ich erinnerte sie daran, dass sie doch eine solche Beurteilung der Speisen für ihren Bericht sehr wohl benötigen würde. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir auf der Terrasse und als sie mir anbot, abends noch eine kleine Fahrt in die Stadt zu unternehmen, lehnte ich dankend ab und behauptete zu müde zu sein. Tatsächlich nutzte ich jedoch den Service des Hotels zu nächtlicher Stunde noch einen kleinen Besenrundflug über Rom zu unternehmen. Welch ein herrlicher Ausflug. Der kühle Wind tat bei der schwüle der Nacht wirklich gut und nach dem ständigen Fußmarsch war ich froh., mal wieder auf übliche Weise zu reisen. Und Rom bei Nacht ist wirklich ein herrlicher Anblick. Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von Jacqueline und unternahm selbst einen Ausflug in die Stadt in Richtung St. Petersdom, eines der wenigen Gebäude, die wirklich per Muggelhand gebaut wurden sind. Dort traf ich Luigi, einen italienischen Zauberer, der dort Touristen herumführt. Er hatte noch eine Führung vor sich und versprach mir danach mit mir zu den Katakomben der Via Appia zu reisen. Also nutzte ich die Zeit, noch einmal meinen Kräuterhändler am Forum aufzusuchen (diesmal apparierte ich vom Dom aus) und dort die Heilkräuter zu kaufen. Diese sollten mir auch noch nützlich sein. Luigi und ich gelangten also zwei Stunden später in die Via Appia, wo sich Katakomben mit Grabnischen vieler ärmerer Zauberer befinden. Wir kletterten also durch die unteriridischen Gänge und betrachteten die uralten Reste vergangener Zeiten, als plötzlich ein lauter Schrei ertönte. Im nächsten Moment bröckelten große Steine aus der Decke und dann wurde alles für einen Moment dunkel. Ich hörte aufgeregte Stimmen wispern, Schreie und weinenden Kinder. Da war mir alles egal und ich rief „Lumos“. Das bläuliche Licht meines Zauberstabes zeigte uns, was geschehen war. Der Gang war einige Meter vor uns eingestürzt und hatte einigen Muggeln den Weg abgeschnitten. Wohl befanden sich bunter diesen auch Zauberer, aber was sollten sie zwischen all den Muggeln ausrichten. Noch ehe ich weiteres unternehmen konnte hörte ich hinter mir jemanden rufen: In Ordnung, ihr könnt die Zauberstäbe wieder wegpacken. Das alles muss nach einem harmlosen Muggelunfall aussehen. „Ist es denn keiner?“ fragte Luigi die herannahenden Zauberer, welche mit magischen Lampen, die die Form von Muggeltaschenlampen haben, ankamen. Diese erklärten uns, dass ein ähnlicher Vorfall schon vor zwei Wochen geschehen sei, sie den Übeltäter aber erst heute geschnappt hätten. Damit deutete er hinter sich. Zunächst dachte ich es sei der Streich eines Fieslings, dann aber erkannte ich, auf was er leuchtete: Ein Niffler. Der Schutzbeamte erklärte, dass es früher heidnischer Brauch gewesen sei, den Toten zwei Münzen auf die Augen zu legen. Diese Goldtalerchen hätten wohl den Niffler angelockt und dieser hätte den Tunnel zum Einsturz gebracht. Mittlerweile waren auch Beamte des Ministeriums eingetroffen und bereiteten einen großen Desillusionierungszauber vor. Dann ging alles ganz schnell. Zunächst wurde der Schaden rackzack mit einem Zauber behoben. Im Nu setzten sich die herausgestürzten Felsbrocken wieder an ihren vorigen Platz. Dann wurden die verschreckten Muggel schnellstens ihrer Erinnerung beraubt. Zum Glück war niemand von denen verletzt worden. Lediglich eine rundliche Hexe war vor Schreck gestürzt und hatte sich die Hand aufgeschabt. So hatte ich die Möglichkeit meine Kräuter zum Einsatz zu bringen. Dafür lud mich Signora Albertini zum Abendessen in ihrem Haus ein. Ich bedankte mich und sie erklärte mir noch schnell, in welchem Kamin ich auszusteigen habe. Wir verabredeten uns für 19Uhr bei ihr, so dass ich noch die Möglichkeit hatte, mich von Luigi zu verabschieden und mich im Hotel umzuziehen. Dort traf ich auch den Portier wieder und erzählte ihn den kleinen Zwischenfall. Ersagte, dass solche Nifflervorfälle leider in letzter Zeit häufiger vorkämen und man dahinter eine Bande von kriminellen Hexern vermute. Er zeigte mir noch wo das Hotel am Kamin das Flohpulver aufbewahrte und kurz vor 19Uhr sagte ich deutlich die Adresse der Signora, um mich kurz darauf in ihrem riesigen Wohnzimmer zu befinden. Sie hatte bereits allerlei Köstlichkeiten aufgetischt und erwartete mich mit ihrer dankbaren Großfamilie. Zwischen Pasta, Pizza und cotoletta berichtete mir ihr Mann, dass auch er schon öfter als Ministeriumsangestellter zu solchen Zwischenfällen gerufen worden sei. Seine Frau ließe sich nicht davon abhalten, eigene Nachforschungen zu betreiben, um die unheimlichen Nifflervorgänge zu untersuchen. Er habe es ihr jetzt allerdings verboten. Dieses Verbot erschien mir angesichts des kleinen Mannes gegenüber seiner resoluten Frau jedoch äußerst halbherzig, doch ich schloss die gesamte Familie gleich in mein Herz. Besonders gut verstand ich mich mit Raffaela, die Tochter von Albertinis, die nur ein Jahr älter als ich ist. Sie lud mich auch ein, mir am nächsten Tag noch ein paar Plätze in Rom, zu zeigen, die Touristen oft übersehen. Sie wollte mich an kommenden Morgen im Hotel abholen und so verabschiedete ich mich gegen halb zwölf von meiner neuen Freundin und flog per Flohpulver zurück ins Hotel. Am nächsten Morgen erwartete Raffaela mich bereits in der Vorhalle des Hotels. Wir apparierten in die Stadt und bummelten durch ein paar sehr nette Gassen, in denen v.a. Hexenläden waren Ich kaufte mir ein paar schicke italienische Schuhe und einen bunten Umhang. Außerdem gönnte ich mir einen dieser exklusiven Hexenhüte von Gianni Bettonni, dem italienischen Modezauberer. Mit Raffaela war das gleich alles doppelt so schön, da ihr das Besuchen der Boutiquen mindestens genauso viel Spaß machte. Am Nachmittag nahm ich allerdings auch meine Sightseeingtour wieder mit ihr auf und wir nahmen den nächsten Portschlüssel zum Kolosseum, dem ältesten Hexentheater der Welt (wenn auch für Muggel wieder nur der Rest einer Ruine). Auf der Freilichtbühne fanden gerade gestellte Gladiatorenkämpfe statt und wir schauten dem ganzen eine zeitlang zu, als es weiter hinten krachte. Schon wieder ein Einsturz! „Was macht ein Niffler hier?“ fragte ich Raffaela und wir rannten beide sofort los. Während sich eine aufgeregte Menschentraube um die eingestürzte Säule des Theaters drängte, gewann etwas anderes meine Aufmerksamkeit. Ich sah ein bekanntes Gesicht hinter einer anderen Säule verschwinden. Dieses schien bestürzt auch mich hier zu sehen. Plötzlich hatte ich einen Verdacht. „Komm mit!“ rief ich Raffaela zu und rannte in Richtung der Säule. Dort sah ich gerade noch Jacqueline mit einem großen Sack eine Treppe hinunter hassten, welche zu den Kellerräumen eines Gebäudes führten. Dann war sie verschwunden. „Eine magische Schranke!“ rief Raffaela und wir rasten auf die Tür zu. ‚Hoffentlich schaut jetzt kein Muggel’, dachte ich nur noch als ich mit Geschwindigkeit auf die verschlossene Tür zurannte. Im nächsten Moment standen wir in einem Kellergang der von Fackeln beleuchtet wurde. Dann schrie eine Stimme „Expelliarmus“ und Raffaela und mein Zauberstab wurden durch die Luft geschleudert, geradewegs in die Hände von Jacqueline. Diese hatte den Sack neben sich fallengelassen und ein schwarzes Tier mit langer Schnauze wühlte sich aus dem Sack. „Du!“ schrie ich erbost. „Und ich hielt dich für einen harmlosen Muggel!“ Ich war entsetzt. „Ein harmloser Muggel der nicht merkt, dass du mal eben 70€ für Pizzagewürz ausgibt? Für einen Moment hatte ich dich für unsere Gruppe gewinnen wollen, hab es mir aber dann doch anders überlegt!“ rief Jacqueline böse. „Da hätte ich nie mitgemacht!“ schrie ich wütend. „Es wird dir bzw. euch jetzt gar nichts anderes übrigbleiben, wenn ihr die hier je wieder bekommen wollt!“ Damit schwenkte sie böse mit unseren Zauberstäben. Ich sah Raffaela erschrocken an, aber die gab mir ein Zeichen ganz ruhig zu bleiben. Ruhig? Ohne meinen Zauberstab fühlte ich mich total schutzlos und wir standen in Gefahr gezwungen zu werden., Mitglieder einer skrupellosen Bande zu werden. Da sollte ich ruhig bleiben? „Mitkommen,“ befahl Jacqueline (war das überhaupt ihr Name) und wir gingen langsam hinterher. „Schneller!“ forderte sie. Dann betraten wir einen hellerleuchteten Raum. In einer Ecke saßen drei angebundenen Niffler, in der Mitte, an einem langen Tisch saßen zwei übel aussehende Männer und ein grimmiger Kobold. „Ah Jacqueline!“ rief einer der Zauberer, „Und wie wir sehen hast du sowohl den entlaufenen Niffler als auch zwei neue Kumpanen mitgebracht!“ „Wir werden eich nicht helfen!“ rief ich verzweifelt, war aber selbst nicht recht überzeugt. „Wozu bringst du die mit? Wir sind genug Leute! Ich teile nichts mehr!“ schrie jetzt der Kobold. „Genug Leute?“ grunzte der zweite Zauberer, „Du tust doch keinen Handschlag bei dem ganzen hier!“ „Es sind meine Niffler!“ schrie der Kobold zurück. Ich überlegte fieberhaft, wie wir hier wieder rauskommen könnten, als es einen lauten Schlag tat und der ganze Raum voll von Ministeriumsangestellten war. Aufgeregt schrieen Kobold und Zauberer durcheinander, dann prallten ein paar Flüche durch den Raum und schließlich war die ganze Verbrecherbande außer Gefecht gesetzt. Raffaelas Vater reichte uns unsere Zauberstäbe: „Gut gemacht Raffi,“ sagte er. „Pimpinella hat sie entdeckt!“ sagte sie nur achselzuckend. „Und wie haben sie uns gefunden?“ fragte ich verdutzt zurück. „Durch Raffis Kettenanhänger. Darin ist eine Wanze, die ihre Mutter nutzt um festzustellen, ob einer von uns in Gefahr ist. Als Raffis Bild Zuhause rot leuchtete, wussten wir, dass da was nicht stimmt und haben ihren Ort ausgekundschaftet. Und da gerade erst der Nifflerunfall stattgefunden hat…“ Den Abend verbrachte ich erneut bei den Albertinis, wo wir erneut festlich schmausten und Raffi und ich eine stattliche Summe zur Belohnung bezahlt bekamen. Da erschien mir der Kauf des teuren Hexenhutes wie ein Geschenk zu sein. Doch von Rom hatte ich nun erst mal genug. Daher verabschiedete ich mich, versprach aber ihnen in Kürze aus Istanbul eine Eule zu schicken. So, und nun sitze ich hier und gerade wird mein Flug ausgerufen. In Istanbul werde ich mir meine Reisebegleiter noch ein wenig vorsichtiger auswählen. Doch nun heißt es erst einmal „Arrivederci Roma“ und „Iyi günler Istanbul!“ Pimpinella