Variante 2: Ailynn und der Außerirdische - Beitrag von Minchen Cullen
Ailynn und der Außerirdische "Icks, was ist das denn?!", kreischte Ailynn entsetzt auf, als ihr ein kleines grünes Etwas aufgeregt ins Gesicht sprang und eine Spur glitzernden Staubes hinter sich herzog. Ailynn kreischte erneut und nahm sich das grüne Etwas aus dem Gesicht. "Hallo Mensch!", sagte das grüne Etwas aufgeregt und kicherte leise. "Oh mein Gott!", keuchte Ailynn. "Was bist du?!" !", keuchte Ailynn. "Was bist du?!" "Ich ein Außerirdischer sein. Du sein Mensch!" Das grüne Etwas sah Ailynn mit großen Glubschaugen an. Ailynn erschauderte. "Also... mit Ufos und so?", flüsterte Ailynn und drückte sich an ihren Kleiderschrank. "Das sein richtig. Ich hier sein ,um dich zu fragen ,wie du Himmel dir vorstellen!", erklärte das Wesen. Ailynn brauchte eine Weile, bis sie die komische Satzstellung des Außerirdischen verstand. Schließlich schien sie zu verstehen, dass der Außerirdische keine bösen Absichten hatte und entspannte sich ein wenig. "Okay... Also ich stelle mir den Himmel folgendermaßen vor: Im Himmel ist es immer schön friedlich... Der Himmel ist ein Paradies. Alle verstorbenen Menschen kommen dorthin und leben dann ein neues Leben. Und die Wolke Sieben...", sagte Ailynn und sah den Außerirdischen leicht verunsichert an. Das Wesen nickte und nahm Ailynn an der Hand. Es fühlte sich glitschig und feucht an... Ailynn erschauderte wieder. "Ich es dir zeigen!", sagte das Wesen und hüpfte auf und ab. "Aber-", wollte Ailynn protestieren, doch es erschien bereits ein Ufo. "Das kann doch gar nicht wahr sein!", sagte Ailynn nur und schüttelte den Kopf. "Das sein wahr, Mensch!", versicherte das Wesen und sprang ins Ufo. Ailynn zögerte kurz und folgte dann. Schließlich flog das Ufo los. Ailynn blickte nach draußen. Es war bereits dunkel und die Straßenlaternen sahen von oben aus wie kleine orange Sternchen. Sie hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Würde sie wieder nach Hause kommen? Wieso war sie nicht dort geblieben und hat sich darauf eingelassen? "Mensch muss keine Angst haben", sagte das Wesen und strahlte über das ganze Gesicht. Ailynn lächelte leicht verunsichert zurück. Dann hielt das Ufo plötzlich an. "Mensch können aussteigen!" Das Wesen selbst war bereits draußen und stand auf einer Wolke. Ailynn sperrte Augen und Mund auf und stieg ebenfalls auf die Wolke. Nichts geschah. "Oh wow...", sagte Ailynn und konnte das alles gar nicht fassen. "Kommen, Mensch!", sagte das Wesen und lief los. Ailynn folgte ihm wieder. Schließlich erreichten sie ein großes Tor. Das Wesen öffnete es und sagte: "Willkommen im Paradies, Mensch! Du sein nun im Himmelsparadies!" Ailynn spähte hinein und erschrak. Es war alles genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie traute ihren Augen kaum. "Dies sein nicht irgendein Paradies. Dies sein Schlaraffenland!", erklärte das Wesen. Ailynn schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht sein! Das Wesen und Ailynn liefen durch das Tor und sahen sich um. Es war einfach herrlich hier! Die Landschaft, das Wetter... Die Landschaft?! Ja, tatsächlich. Hier war zwar der Himmel, doch hier war es einfach schön. Berge, Flüsse, Bäume... Alles mögliche. Ailynn setzte sich an den Fluss. Das Wesen tat es ihr gleich. "Hier ist es wunderschön!", sagte Ailynn nach einer Weile. Das Wesen nickte und tauchte sein kleines glitschiges Patschehändchen in den Fluss. "Das sein honigsüß!", verkündete es und klatschte in die Hände. Ailynn lächelte. Ihr gefiel, wie sich das kleine Wesen freute. So was sah sie immer gerne. Mit beiden Händen nahm sie ein wenig Wasser aus dem Fluss und probierte es. Es schmeckte tatsächlich honigsüß! "Wow...", sagte sie nur. Das Wesen kicherte aufgeregt. "Ailynn?", erklang eine Stimme hinter den beiden. Ailynn drehte sich um und sah ihre Großmutter, die von ungefähr zwei Jahren gestorben war. Ailynn kreischte und sprang auf. "Oma!", rief sie und umarmte sie. Ailynn fing an zu weinen und bemerkte nur so halb, dass das kleine Wesen ihre Hand nahm und sie anlächelte. "Nicht doch, Ailynn", sagte ihre Großmutter und lächelte sie glücklich an. "Oma! Ich habe dich vermisst und vermisse dich immer noch! Ich war so todtraurig!", schluchzte Ailynn. Ihre Großmutter lächelte und streichelte über Ailynns Haar. "Ich weiß." "Bitte komm wieder zurück, Oma!", sagte Ailynn unter Tränen. "Nein, Ailynn. Ich möchte hier nicht mehr weg. Es ist so schön hier oben. Keine Sorgen mehr, nirgendwo diese doofe Geld... Hier ist alles toll. Ich werde auf dich warten, Ailynn. Ich vermisse dich!", sagte die Großmutter und lächelte. Ailynn weinte nur noch heftiger. "Leb wohl, Ailynn. Ich muss nun gehen. Auf Wiedersehen!" Die Großmutter winkte und ging dann ihres Weges. "OMA!", schrie Ailynn und wollte ihr nachrennen, doch das Wesen hielt sie fest. "Mensch müssen stark sein. Mensch dürfen nicht gehen!", sagte es. Ailynn brach zusammen und schluchzte vor sich hin. Das Wesen hatte geduldig gewartet und Ailynn getröstet. "Menschens Oma es hier gut gehen!", sagte es und lächelte wieder. Ailynn nickte, putzte sich die Tränen weg und atmete ein paar Mal tief durch. "Es ist hart, wenn man seine Oma verliert...", murmelte sie leise und lächelte das Wesen schwach an. Das Wesen nickte. "Es sein auch hart, wenn man keine Freunde haben." Das Wesen wurde plötzlich traurig. "So wie ich." Auch das traf Ailynn. Ailynn war ein sehr mitfühlendes Mädchen und es traf sie immer, wenn jemand traurig war. Sie umarmte das kleine grüne Wesen leicht zögernd. "Du hast doch einen Freund!", sagte sie und lächelte leicht. "Mich!" Das Wesen strahlte und hüpfte in Ailynns Schoß. "Du sein ganz toller Mensch!", sagte es und kuschelte sich an Ailynn. Ailynn lächelte und streichelte das glitschige Wesen. Es war ein komisches Gefühl, doch es war ihr egal. "Du nun wissen, wie ich mir Himmel vorstellen!", sagte das kleine Wesen und kicherte. Ailynn schien leicht verwirrt. "Das sein meine Illusion, die ich geschaffen haben!", erklärte das Wesen und lachte. Ailynn sagte nichts mehr. Aha, nur eine Illusion... "Mensch? Mensch!..." "Mensch, Ailynn! Wach auf!", sagte Anja, ihre Schwester, und rüttelte sie sanft. Ailynn hatte angefangen, im Schlaf zu weinen. Schließlich schreckte sie hoch. "Ailynn!", sagte Anja und musterte sie. "Was ist los?" "Ich hab nur geträumt...", stammelte Ailynn und putzte sich die Tränen aus den Augen. "Von Oma und dem Himmel... Und einem Außerirdischen..." Sie schniefte. Anja zog eine Augenbraue hoch. "Na dann schlaf Mal weiter. Gute Nacht!", sagte Anja und verließ Ailynns Zimmer. Ailynn sah aus dem Fenster und sah gerade noch, wie eine Sternschnuppe vorüberflitzte. Vielleicht war es sogar ihr neuer kleiner grüner Freund in seiner fliegenden Untertasse.