6. Platz: Reni82, Hufflepuff - Einsendung von Reni82, Hufflepuff 6. Platz
Bild zu dieser Geschichte von Giwdeh, Hufflepuff  6. Platz Reni82, Hufflepuff Babbelhäschen und sein schnatternder Stummelschwanz Es waren einmal vor vielen Jahren zwei junge Muggel-Gaukler, die von Dorf zu Dorf zogen und mit allerlei Späßen und Unsinn sich ihr täglich Brot verdienten. Der eine hieß Peter, der ältere hieß Paul. Eines Tages im Frühling hielten sie Einkehr in einem Gasthaus. Es war noch heller Tag und so saßen nicht allzu viele Gäste an den kleinen Tischen. Der Gastwirt hatte die Stube österlich geschmückt und auch ein paar bunte Eier am Tresen zum Verkauf stehen. Geschwind nahm sich Paul drei Eier und jonglierte damit. Doch die Gäste schienen nur mäßig an seiner Aktion interessiert. Auch Peter, der den Wirt um zwei Freibier „für zwei lustige Gesellen“ bat, blieb erfolglos. In diesem Moment kam die Wirtin vom Hühnerhof herein. Im Korb hatte sie sechs frische Eier. Gleich schnappte sich Peter drei Eier und rief in die Menge: „Hoho, Ostereier jonglieren ist doch nichts. Ich aber habe hier frische Eier!“ Unter Protest der Wirtin fing Peter an die Eier zu jonglieren. Nun wurde das Publikum aufmerksamer. Nicht etwa wegen Peters Jonglierkünsten, sondern weil das Gesicht der Wirtin immer röter wurde. „Was soll der Unsinn?“, fuhr sie Paul an, der nun bereits mit fünf Ostereiern jonglierte, um Peters Leistung zu übernieten. „Ey, ich möchte nur wetten, dass ihr Gesicht röter als dieses Osterei werden kann.“ Da musste der Peter so lachen, dass er die frischen Eier im hohen Bogen von sich warf. Und eines landete, wie könnte es anders sein, auf dem Kopf der wütenden Wirtin. „Nun reicht es aber!“, schrie plötzlich der Wirt und zog einen kleinen Holzstab hervor. „Wollt ihr uns damit verprügeln?“, lachte Paul. Der Wirt murmelte ein paar für ihn unverständige Worte und wedelte mit dem Stab und plötzlich klebten Paul und Peter aneinander. Peter merkte, wie er immer mehr schrumpfte. Gleichzeitig spross das Fell überall am Körper. Dem armen Paul ging es noch schlechter. Er schrumpfte und schrumpfte und schloss vor Angst die Augen. Als er sie wieder öffnete sah er um sich herum nichts als weißes puscheliges Fell. Nun lachten Wirt und Wirtin und mit ihnen die Gäste, die alle Hexen und Zauberer waren. „Was ist hier los?“ rief Paul, doch seine Stimme war fürchterlich hoch. Da lachte die Gesellschaft von Zauberern nur noch mehr. „Paul, wo bist du?“ hörte dieser Peter rufen, konnte ihn aber nicht entdecken. Auch dessen Stimme klang sehr eigenartig. „An deinem Hintern, du dummes Karnickel!“, schrie die Wirtin höhnisch. Da erkannten sie erst ihre missliche Lage und schrien und bettelten den Wirt an, es rückgängig zu machen. Doch eine wildaussehende Hexe schrie nur: „Ihr mögt doch so gerne Ostereier!“ Und ein Zauberer pflichtete ihr bei: „Ein schöner Osterhase! Ein echtes Babbelhäschen!“ „Mit schnatternden Stummelschwanz!“, schrie die Hexe noch lauter und alle gröhlten und lachten. „Nun lauft, bevor ich auf meiner Karte Hasenbraten setze!“, rief der Wirt. Da spurtete das Häschen los und entkam aus der Tür. Dort wartete bereits die nächste Gefahr in Form des Hofhundes Artos. Peter lief um sein Leben, während Paul mit hoher Stimme: „Aus! Verschwinde!“, brüllte, weil er hoffte, der Hund würde auf ihn hören. Im letzten Moment gelang es ihnen in einem Loch zu verschwinden. Doch, oh weh, da saß schon eine hungrige Fuchsfamilie. Erneut rannte Peter um sein Leben und Paul schrie aus Leibeskräften um Hilfe. Nun begab es sich, dass eine alte Hexe just in diesem Moment im Wald nach heilenden Kräutern suchte. Sie wohnt etwas abseits von dem Dorf. Als sie die Schreie hörte, drehte sie sich um und suchte nach einem hilflosen Kind, da sie Kinder sehr gern mochte. Doch stattdessen rannte ein Kaninchen vorbei, dem ein hungriger Fuchsvater folgte. Als sie erneut menschliche Schreie von diesem hörte, ahnte sie, welch ein Zauber dahinter stecken könnte. Mit einem kleinem Wusch ihres Zauberstabs verwirrte sie den Fuchs, der in die andere Richtung weiterlief. Erschöpft brach das Babbelhäschen zusammen. Nur sein Stummelschwänzchen erkannt, wer sie da soeben gerettet hatte. „Oh bitte, ehrwürdige alte Hexe, hilf uns. Wir sind zwei brave Gauklergesellen, doch der bösartige Wirt in dem Dorf hat uns zum Spaß verzaubert!“„Nur so zum Spaß?“, fragte die Hexe nach. „Einfach so, wir wollten nur etwas trinken, da wurde er bereits wütend.“ Die Hexe aber, die nicht nur Dinge voraus, sondern auch im Nachhinein sehen konnte, schüttelte verärgert den Kopf: „Helfen? Euch? Wenn ihr die Wahrheit gesagt hättet, eure Taten bereut, dann würde ich den Zauber von euch nehmen. Aber wer so frech Lügen erzählt, soll als schnatternder Stummelschwanz vom Fuchs gefressen werden.“ Damit drehte sie sich um. Doch nun fing auch das Häschen selbst an zu betteln und zu bitten, sie möge ihnen helfen. „Nun gut, so soll es sein! Ich verändere den Fluch, der auf euch liegt. Fortan sollt ihr mir als Osterhase dienen und die Berge von Schokolade und Ostereiern in den Gärten und Häusern der Kinder des Dorfes verstecken. Drei Frühjahre lang sollt ihr dieses tun. Tut ihr dies, so werdet ihr im dritten Jahr eure alte Gestalt zurückerhalten. Flieht ihr, so wird euch der Fuchs fressen.“ Peter merkte, wie er wieder wie ein Mensch auf beiden Beinen stand, doch das Aussehen des Hasen blieb. Und so geschah es denn. Drei Jahre lang lebte da Babbelhäschen bei der Hexe, half ihr im Haushalt und wenn die eisigen Wintermonate vorbei waren, fing es an Eier im Dorf zu sammeln, diese anzumalen und schließlich mit allerlei Schokolade in der Osternacht zu verteilen. Und wie strahlten die Gesichter der Kinder des Dorfes am Ostermorgen. Nach drei Jahren war der Zauber am Ostermontag vorbei. Plötzlich standen da wieder Peter und Paul. Doch sie hatten sich so sehr an die Hexe und ihre Geschichten gewöhnt und auch sie hörte den beiden zu gerne zu, was ja drei Jahre land das einzige gewesen war, was Paul konnte. So blieben die beiden bei der Hexe wohnen und halfen ihr. Nur Ostern verwandelten sie sich zum Spaß in zwei Osterhasen, der Kinder wegen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann verteilen sie noch fleißig weiterhin Ostereier.