Medalis, Gryffindor - Einsendung von Medalis, Gryffindor
Bild zu dieser Geschichte von noire_la_louve, Hufflepuff  Medalis, Gryffindor Babbelhäschen und sein schnatternder Stummelschwanz Es begab sich vor langer Zeit, dass Babbelhäschen alleine durch die Wälder streifte und ihn suchte. Babbelhäschen war nun schon ein etwas älterer Hase, doch fehlte ihm etwas ganz bedeutendes, nämlich sein Stummelschwanz, weswegen er kaum Freunde hatte. Er wohnte nun, schon so lang er sich entsinnen konnte, in diesem kleinen Wald. Hier kannte er jedes Fleckchen, jedes Lebewesen, jede Gefahr. Und genau hier hatte er auch ihn kennen gelernt. Lächelnd tapste er durch das frische Laub, das in allen möglichen bunten Farben auf dem Boden zerstreut lag. Er liebte diesen Wald zu jeder Jahreszeit, doch im Herbst schienen die Bäume besonders prächtig zu sein und nicht zu vergessen, dass bisweilen beste am Herbst war, dass sich die meisten Wesen zurückzogen um sich auf den Winter vorzubereiten und Babbelhäschen hatte zu dieser Zeit stets seine Ruhe vor den Sticheleien der anderen. Versteht mich nicht falsch, es war nicht so, dass er etwas gegen die anderen Wesen hatte, nein, er mochte sie sogar. Es lebten erstaunliche Zauberwesen in diesem kleinen Wald, sie waren anmutig, elegant, klug und teilweise auch sehr gefährlich. Er achtete sie, denn sie besaßen all jene Fähigkeiten, die er auch gerne besessen hätte. Natürlich hatte er mehrmals den Versuch unternommen Freundschaften mit ihnen zu schließen, doch sie würdigten ihn keines Blickes. Kurzum, ihm fehlte nicht nur der Stummelschwanz, er redete auch noch ununterbrochen und er konnte einfach nicht verstehen, dass es Zeiten gab, die einfach schweigsam vorüberziehen wollten. Eines Tages schien er es zu weit getrieben zu haben, denn er wurde von den Anderen verstoßen und musste fortan seinen Weg alleine fortsetzen. Babbelhäschen blieb kurz stehen und schwelgte in den, ihm eben gekommenen Erinnerungen, wurde ein wenig traurig und setzte sich auf einen Baumstumpf, welcher ein missbilligendes Brummen verlauten ließ, was Babbelhäschen in diesem Moment nicht sonderlich störte. Ja, dachte er, damals war ich alleine, alleine bis ich ihn fand. Es war Frühling gewesen, und im Nachhinein dachte Babbelhäschen, dass es der schönste aller Frühlinge gewesen war. Er saß am selben Punkt wie jetzt auch und weinte leise in den Tag hinein. Da kam ein kleines, flauschiges Etwas den Weg entlang gehüpft, singend, frohlockend und wunderschön. Babbelhäschen hatte damals aufgeblickt, als es vor ihm stehen geblieben war. Es hatte ihn gefragt, warum er denn so weinte und er erzählte ihm von seinem Leid, dass ihn niemand akzeptierte und mochte, dass er keinen Stummelschwanz hatte und zuviel redete. Da meinte das kleine Etwas: „Hör gut zu, kleines Häschen, nicht wichtig ist, wie du aussehen magst, sondern was in dir steckt, etwas das niemand hat, nur du, kleines Häschen.“ Doch Babbelhäschen schüttelte den Kopf und weinte bitterlich weiter, so dass das kleine Etwas sagte: „Lass uns Freunde werden. Ich bin dein neuer Stummelschwanz und die anderen Häschen werden neidisch auf dich sein, weil du den besten Stummelschwanz des Waldes, nein, der Welt hast!“ Und schon war es an Babbelhäschen gesprungen und kuschelte sich in sein Fell. Von diesem Tag an, war Babbelhäschen nicht nur nicht mehr allein, er hatte außerdem einen Stummelschwanz gefunden, der, zu Babbelhäschens Freude, genauso viel redete wie er selbst. Doch nun war er verschwunden und Babbelhäschen suchte seit Monaten nach ihm. Eines Morgens, es war der Ostersonntag, da wollten sie beide Ostereier suchen gehen, aber Babbelhäschen wachte an diesem Morgen alleine auf. Vor Schreck zunächst erstarrt, kam Babbelhäschen zu sich, sprang auf und fragte jeden, der ihm über den Weg kam, nach seinem Stummelschwanz, doch niemand schien ihn gesehen zu haben. Mittlerweile hatte Babbelhäschen nun schon beinahe aufgegeben. Die Suche hatte ihn müde gemacht, er fühlte sich alt und nutzlos, er hatte nicht einmal mehr Lust zu reden. Jetzt saß er wieder hier, wie damals, und weinte und hoffte sein Stummelschwanz würde zurückkehren. Es war nicht nur die Angst, den besten Freund verloren zu haben, es war die Angst, dem besten Freund könnte etwas schreckliches widerfahren sein. Die Bäume fingen an zu flüstern und zu rascheln, es schien, als hätten sie mal wieder etwas wichtiges zu besprechen und Babbelhäschen wollte nicht stören. Er stand auf, wusste aber nicht so recht, welchen Weg er einschlagen sollte, als ein Baum zu ihm sprach: „Bevor du vergeudst dein kurzes Leben, will ich dir einen Hinweis geben! Wenn du suchst, was du verlorn, blick nie zurück, sondern nach vorn!“ Babbelhäschen verstand nicht, was der Baum hat sagen wollen, doch so waren sie nun einmal, das wusste er. Sie sagten nie etwas genaues sondern redeten mit Vorliebe um Dinge herum. Es schien ein Rätsel zu sein und so überlegte er. Er sollte nicht zurück blicken, sondern nach vorne. Das hieße also, er sollt nicht in Erinnerungen schwelgen, sondern das Leben nehmen, wie es war und so würde das Glück zurückkehren. Babbelhäschen lächelte, es war ein tiefes, ehrliches Lächeln und es durchströmte seinen ganzen Körper. Er bedankte sich vielmals bei dem Baum und hüpfte weiter, die Augen nach vorne gerichtet, für einen neuen Lebensabschnitt, der glücklicher werden sollte, als er je einen erlebt hatte! Und als er am Ende seines Lebens zu dieser Stelle zurückkehrte, da saß sein Stummelschwanz und lächelte ihn freundlich an. „Ich wusste, dass du leben kannst“, sagte er weise „, ich musste es dir doch nur beweisen!“ Babbelhäschen nickte, sah seinen Stummelschwanz sanft an, griff in seine Tasche und holte ein Stück Schokolade heraus. Er bot sie dem Stummelschwanz an, der diese dankend annahm. „Sind wir jetzt Freunde?“, fragte Babbelhäschen. „Ja, das sind wir, denn jetzt akzeptierst du dich auch ohne mich“, sprach der Stummelschwanz und kuschelte sich an Babbelhäschen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sind sie auch noch heute Freunde.