Kapitel 4 - Schlechte Nachrichten
Ron löste das Pergament vorsichtig von Errols Bein und öffnete es. Ein paar Sekunden las er es leise durch, wobei er langsam immer blasser wurde. „ Das darf nicht wahr sein!“ „ Was?“, riefen jetzt alle und sprangen auf. „ Was steht drin?“, fragte Hermine und blickte Ron mit besorgten Augen an. Langsam hob Ron den Kopf und sah seine Freunde mit wässrigen Augen an. „ E..Etwa 6 Riesen und eine Horde Todesser haben soeben...haben soeben Hogwarts angegriffen!“ „ Das kann nicht sein!“, rief Fred ungläubig, doch niemand beachtete ihn. „Ron, was ist passiert?“, fragte Hermine leise und legte eine Hand auf Rons Arm. „ Es...Es gab einen Kampf. Dumbledore und die anderen Professoren haben das Schloss erbittert verteidigt. Grawp hat alles versucht, doch es waren zu viele Riesen. Sogar die Elfen haben alle ihre Kräfte verwendet, um die Riesen zu verjagen. Sie. Sie haben es letztendlich geschafft, ein paar Todesser zu fangen und den Rest mit den Riesen in die Flucht zu jagen..“ Ron atmete tief ein. „ Aber...wie?“, fragte Ginny? „ Aragog“, war alles, was Ron antwortete. „Wer...?“, fing Ginny an, doch Harry unterbrach sie „ Aragog ist eine riesige Spinne, die einst Hagrid gehörte. Sie lebt mit ihren nicht minder großen Kindern versteckt im Wald. Ron und ich sind vor ihnen in unserem zweiten Schuljahr geflohen.“, erklärte er den Umstehenden. Eine lange Pause trat ein. Harry war der Erste, der wieder sprach: „ Gab es viele Verletzte?“ Ron nickte. „ Tote?“, fragte Harry vorsichtig, nicht sicher, ob er die Antwort hören wollte. Wieder ein Nicken. „ Wer?....Ron, wer?“ Ron blickte ihn mit wässrigen Augen an: „Prof. Sinistra...und....Trelawney...und...“, er unterbrach sich. „ Wer, Ron?“ „ Dean!“ Ginny ließ ein ersticktes Schluchzen hören und vergrub das Gesicht in den Händen. Auch Hermine schien den Tränen nah, riss sich aber zusammen, vermutlich, so dachte Harry, um Ron zu unterstützen. Harry musste plötzlich an die Quidditch- Meisterschaft in ihrem vierten Jahr denken, wo sie Dean getroffen haben. Wie glücklich er damals aussah. Sie alle waren glücklich, wussten sie doch noch nicht, welche schwierigen Jahre auf sie zukommen würden. Er erinnerte sich auch noch, es ist noch nicht mal ein Jahr her, als Dean ihnen allen überglücklich mitteilte, dass er in Hogwarts als Quidditch- Lehrer anfangen würde. Auch an Prof. Trelawney und Prof. Sinistra musste er denken. Sicherlich hatte er zu ihnen nicht so einen engen Kontakt, wie zu Dean, im Fall von Trelawney sogar gar keinen, doch trotzdem würde er auch sie vermissen. Dieser Krieg forderte einfach zu viele Opfer. Dabei dachte er einen Moment an Sirius. Er vermisste ihn immer noch... Plötzlich meldete sich Ron wieder zu Wort „ Prof. Dumbledore bittet alle verfügbaren Personen ins Schloss. Er glaubt, dass die Riesen bald zurückkommen, womöglich mit Verstärkung...“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, als schon alle aufgesprungen waren. „ Wir werden uns sofort auf den Weg machen“, sagte Lupin. „Wir alle werden gehen. Wir können Hogwarts nicht im Stich lassen!“, ergänzte George und nickte seiner Frau zu. „ Dann lasst uns gehen!“, sagte Ron und machte sich bereit zu apparieren. „Wir können von Hogsmeade zum Schloss laufen. Der Tunnel unterm Honigtopf müsste noch existieren.“ Plötzlich deutete Ginny auf das Fenster. „ Seht mal!“ Draußen saß ein schwarzer Falke. „ Der hat auch einen Brief!“ Sieh ging hinüber und nahm ihm den Brief ab. „ Er ist für Percy!“ sagte sie nach kurzem Blick auf den Umschlag. Percy nahm mit zitternden Fingern den Umschlag und öffnete ihn. Ein plötzliches Keuchen war alles von Percy, bevor er halb ohnmächtig umfiel. Penelope stieß einen spitzen Schrei aus und rannte zu ihrem Mann. Moody fing ihn auf und hievte ihn aufs Sofa. Dabei nahm er ihm den Brief an und überflog ihn. „ Was ist passiert, Moody? Wurde Hogwarts wieder angegriffen?“, fragte Tonks. Moody schüttelte den Kopf. „ V...Voldemort hat Tom und Rebecca in seiner Gewalt. Er fordert die Auslieferung von Harry.“ Wieder schrie Penelope auf und fing heftig an zu weinen. Sofort waren Mrs. Weasley, Hermine, Katie und Ginny bei ihr. Fleur wurde noch bleicher. „ Aber warum? Warum will er ´Arry ´aben?“ „ Nach einer alten Prophezeiung ist nur Harry in der Lage ihn zu töten, genauso wie nur Voldemort in der Lage ist Harry zu töten. Das wusste Er bis vor einem Monat noch nicht, aber dann wurde die Prophezeiung noch mal wiederholt und diesmal hat Er alles mitbekommen. Er denkt nun, wenn er Harry tötet, bevor er zu stark wird, kann er die Prophezeiung abwenden.“, erklärte Bill mit leiser Stimme, während ein Schaudern herumging, immer wenn Voldemorts Name fiel. Penelope schluchzte noch lauter und Percy starrte ins Nichts. Harry warf einen kurzen Blick auf die beiden jungen Eltern und dachte an die Zwillinge Tom und Becky. Sie nannten ihn immer „ Onkel Harry“. Für sie war er der Größte, aber das, weil er die tollsten Spiele kannte und nicht, weil er Harry Potter war. Und jetzt waren sie in den Händen dieses Bastards! Harry fasste einen Entschluss: „Ich werde gehen!“ Jetzt starrten alle ihn an. Hermine könnte keine Tränen mehr zurückhalten. „Aber er wird Dich töten Harry, und das weißt Du!“ „ Na und, hast du vielleicht einen besseren Vorschlag?“, rief Harry zornig. Es trat eine Stille ein, die so laut war, das es in seinen Ohren drückte. „ Ok Harry, aber dann gehen wir zusammen, vielleicht können wir sie befreien.“, sagte Hermine. „ Wir sind doch sonst auch ein gutes Team...“ „ Genau, und ich komm auch mit!“, rief Ron und trat zu den Beiden. „ Und ich auch!“, sagte Ginny und trat ebenfalls vor. Mrs. Weasley schrie auf: „ Nein, Ginny, du gehst nicht mit, es ist zu gefährlich. Und ihr anderen solltet auch nicht gehen, uns wird schon noch was einfallen!“ „ Bis dahin ist es vielleicht schon zu spät!“, schrie Ginny ganz aufgebracht. Penelope schluchzte lauter „ Wir vier werden die beiden befreien! Ihr anderen werdet in Hogwarts gebraucht. Sie dürfen es nicht erobern!“ Ihre Augen funkelten zornig zu ihrer Mutter. Harry spürte einen jähen Anflug an Zuneigung. Ginny hatte wirklich Mut! „ Ok, ich bin mit dem Plan einverstanden. Gibt es andere Meinung hierzu?“, fragte Lupin und sah in die Runde. Niemand erwiderte etwas. „ Gut, na dann, Harry, Ron, Hermine, Ginny....viel Glück!“ Er drückte allen kurz die Hand. „ Wie sollten uns auf den Weg nach Hogwarts machen!“ Und einer nach dem Anderen verschwand nach kurzer Verabschiedung mit einem „Plopp“ aus der Küche. Mrs. Weasley drückte alle noch mal fest an ihr Herz, bevor auch sie auf ihren Mann gestützt verschwand. Zum Schluss blieben noch Percy und Penelope übrig. Penelope konnte nicht aufhören zu weinen. „ Bitte, rettet meine Kleinen!“, flüsterte sie. „ Wir werden nicht ohne sie zurückkehren! Darauf hast du mein Wort!“, versuchte Harry sie zu trösten. „ Harry...“, fing Percy an, „ ich würde euch gern begleiten...“ „ Nein Percy, du musst dich um Penelope kümmern, sie braucht dich jetzt. Wir schaffen das, keine Sorge!“, erwiderte Harry. Percy und Penelope verschwanden durch den Kamin, da sie nicht in der Lage waren zu apparieren. Nun waren die Vier allein. „ Also los,“, sagte Ron, „ Lasst uns keine Zeit verlieren...“