Kapitel 2 - Die Gäste sind da!
Pünktlich um fünf klingelte es an der Haustür. „ Ich mach schon auf!“ rief Ron durch den Flur und öffnete die Tür. Draußen stand ein junger Mann mit rabenschwarzem Haar, das er aus dem Gesicht gekämmt hatte, sodass deutlich die blitzförmige Narbe auf seiner Stirn zu sehen war. Zwei grüne Augen schauten ihn unter ihrer runden Brille an und das Gesicht war zu einem Grinsen verzogen. „ Hey, Harry, also ich muss schon sagen, kein Wunder dass Du Bestnoten in Maskierung bekommen hast. Du siehst echt wie ein waschechter Muggel aus!“ Das Grinsen auf Harrys Gesicht wurde noch breiter. „ Also, lässt Du mich rein oder teilst Du gleich noch der ganzen Straße mit, dass wir anders sind?“ „ Oh, entschuldige Harry, ich vergesse immer, dass wir hier in einer Muggelstraße wohnen. Im Fuchsbau brauchte ich nie darauf zu achten.“ „ Willst Du dich etwa beschweren?“ Hermine war gerade die Treppe runtergekommen. „ Ähm, nein, natürlich nicht Schatz...“ Rons Ohren liefen so rot an, wie seine Haare. Harry konnte sich sein Lachen nicht verkneifen. „ Also wirklich ihr beiden, ihr ändert euch wohl nie. Ich versteh nicht, wie ihr es überhaupt miteinander aushaltet...“ Hermine und Ron warfen sich einen fragenden Blick zu. „ Ich weiß echt nicht, was du meinst Harry...“ sagte Ron und blickte Harry stirnrunzelnd an. „ Oh nix, schon gut, hab mich wohl geirrt....ach so, Ron, Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Berufung ins Spielerteam. Wurde ja auch Zeit, dass sie dein Talent erkennen. Ich wusste immer, dass du das schaffst!“ „ Danke Mann! Ich kann´s auch noch gar nicht richtig fassen...stell Dir mal vor, mein Name auf einer riesigen Anzeigetafel, während ich einen Quaffel nach dem anderen blocke...“ Weiter kam Ron denn nicht, denn schon kündigte ein lautes „Wusch“ im Wohnzimmer weiteren Besuch an. Leicht zerzaust, doch gut gelaunt steigt die restliche Weasley-Familie aus dem Kamin. Allen voran Mrs. Weasley, heute in ihrem besten Kleid, gefolgt von Mr. Weasley, Fred und George, Percy und Bill. Als Schlusslicht folgten die frisch gebackenen Schwiegertöchter der Familie Weasley: Katie, Fleur und Penelope Weasley. Alle Neun standen nun auf dem Kaminvorleger( Fleur musste sich noch etwas auf Bill stützen, mit Flohpulver reisen war sie nicht gewöhnt) und strahlten die Drei an. „ Ronnyspätzchen, ich kann dir gar nicht sagen, wie stolz ich auf Dich bin...Quidditch-Spieler für England..“ rief Mrs. Weasley und zog ihren jüngsten Sohn an ihre Brust, obwohl Ron mittlerweile gut einen Kopf größer war als seine Mutter. „ Mum, du erdrückst mich ja...“, keuchte Ron. „ Ja wirklich Mum, wie soll er denn einen Quaffel halten, wenn er keine Rippen mehr hat...“, stimmte Fred zu. „ Obwohl er dann sicher biegsamer wäre...“, warf George ein. „ Ach seid ruhig, ich werd doch wohl noch meine Söhne umarmen dürfen“ Und mit diesem Satz schloss sie auch Fred und George in die Arme, die nicht rechtzeitig das Weite suchen konnten. Es folgte ein großes Gelächter, dem sich auch Fred und George anschlossen. „ Ach ja, Charlie lässt dich übrigens schön grüßen, er wäre gern selbst gekommen, aber die Ungarischen Hornschwänze kriegen Junge und da wollte er dabei sein.“, sagte Mr. Weasley an Ron gewandt. „ Wir glauben aber, dass er eher Hagrid im Auge behalten will, nicht dass am Ende ein Drachenbaby fehlt.“, flüsterte Fred in Harrys Ohr. Harry dachte an Norbert zurück und gab Fred insgeheim Recht. Das würde Hagrid ähnlich sehen. „ Aber natürlich wird er dein erstes Spiel um nichts in der Welt verpassen.“, fuhr Mr. Weasley fort. „ Schließlich bist du mit 22 Jahren der jüngste Spieler im englischen Team seit 500 Jahren. Das ist schon was!“ „ Wo du recht hast, hast du Recht Arthur!“ Harry wirbelte herum uns sah in das lächelnde Gesicht von Lupin. Und hinter ihm standen: Tonks, Mad- Eye, sowie Neville und Luna mit ihren drei Kindern. Allesamt schüttelten kräftig Rons Hand, bis auf Mad- Eye, der nur kurz nickte, aber das nahm ihm keiner übel, dafür kannten sie alle seine Marotten zu gut. Danach dreht er sich zu Hermine und Harry, die einwenig Abseits standen, denn schließlich war Ron heute im Mittelpunkt. „ Ist ein ganz schönes Risiko, unser bestes Aurorenpaar an einem Ort zentriert zu sehen, zusammen mit dem halben Phönixorden...wäre ein Leichtes, das gesamte Haus in die Luft zu jagen..“, knurrte Moody. „ Nur nicht so gut gelaunt Mad- Eye!“, flötete Tonks. „ Sind denn jetzt alle da?“, fragte Hermine und spähte in die Menschenansammlung. „ Nee, Ginny fehlt noch, auch und wo sind übrigens Tom und Rebecca?“ Ron wandte sich fragend an Percy und Penelope. „ Ach ja, die Beiden haben kurzfristig einen Ferienplatz in Atlantis bekommen. Gestern sind sie los geflogen.“ „ Oh schade, aber Tom und ich wollten doch Froschkarten tauschen. Er hat gesagt ich krieg seine Agrippa...“, meldete sich ein kleiner Junge vom Teppich zu Wort. „ Das könnt ihr doch auch noch nach den Ferien machen, wenn ihr wieder in der Schule seid, Sirius. Warum gehst Du nicht mit Deinen Schwestern in den Garten?“, antwortete Neville seinem Sohn. „ Ja, ihr könntet doch den Garten entgnomen!“, schlug Ron vor, ohne auf das Schnauben seiner Frau zu achten. „ Oh ja, mal sehen wer weiter kommt. Ich wette ich schaff 15 Meter!“, rief Sirius voller Vorfreude und spurtete gleich drauf los. „ So ein Angeber, dabei wirft er wie ein Mädchen!“, sagte das blonde Mädchen an Lunas Hand und schüttelte den hübschen Kopf. „ Komm mit Andromeda, dem zeigen wir´s...“ Das ließ sich Andromeda nicht zweimal sagen und folgte ihrer Schwester Kassandra in den Garten, wo Sirius schon zwei Gnome Vorsprung hatte. Ein paar Minuten schauten die Erwachsenen dem lustigen Treiben im Garten zu, bis es abermals an der Tür klingelte.