14. Kapitel + Interlude - --
Draco rannte ihr hinterher durch die Menge. Warum musste bei ihm eigentlich immer alles schief gehen, was schief gehen konnte? Er sah gerade noch, wie sie gut 20 Meter weiter in einem Kamin verschwand. Mist. Verdammter. Drachenmist. Frustriert trat er gegen die nächstgelegene Tür. Und an diesem ganzen Chaos war ausschließlich Idris schuld. Er schnaubte, die würde er sich auf jedenfall noch vornehmen, aber jetzt gab es wichtigeres, mit anderen Worten: Astoria. Jetzt wäre wohl die Möglichkeit seine Strategie zu wechseln und in die Offensive zu wechseln – auch wenn sie ihn wahrscheinlich, verständlicher Weise, nie mehr sehen wollte. Mit einem unguten Gefühl disapparierte er. Er hatte zwar noch vor kurzem eine Gelegenheit gehabt, das Anwesen der Greengrasses aus nächster Nähe zu sehen, aber er konnte trotz allem nicht umhin schaudernd festzustellen, dass das Haus dieses Mal ein ganzes Stück düsterer wirkte, als bei seinem letzten Besuch. So, wie es durch hohe Fenster von seiner Anhöhe weiß in der Dunkelheit leuchtend auf Ankommende herunterzustarren schien, hätte es sich allerdings auch ausgezeichnet als Illustration eines der eher düster anmutenden Bücher in seinem Schreibzimmer gemacht. Und dabei hatte er es bisher eigentlich als angenehm anzusehen in Erinnerung gehabt... Leise vor sich hinfluchend wanderte er den langen Kiesweg zum Haupthaus hinauf. Bitte Merlin, lass Daphne nicht da sein, ich würde es vorziehen, hier lebend wieder raus zu kommen... Er seufzte noch einmal Schicksals ergeben, bevor er nach dem schweren Messingtürknauf griff und anklopfte. Das hier war wichtiger, als die zugegebenermaßen recht hohe Wahrscheinlichkeit, sich in handlichen Portionen im St. Mungo wieder zufinden. Das Beste an dieser ganzen verfluchten Situation war ja noch, dass er keine Ahnung hatte, was er ihr sagen könnte – vorausgesetzt natürlich, dass er es weiter, als bis zur Tür schaffte. Mit einem Ruck öffnete sich die Tür und Draco sah sich Auge zu Auge gegenüber von Mr. Greengrass. Mr. Greengrass war jemand, dem Draco bisher nur ein paar Male bei Gesellschaften über den Weg gelaufen war, doch schon das hatte gereicht um ihn Vermuten zu lassen, dass es wohl ganz gut war, es vorsorglich auch bei nur eben so vielen Begegnungen mit dem reservierten Zauberer zu belassen. „Womit haben wir denn diese Ehre verdient?“ Er hob eine Augenbraue, für Dracos Geschmack ein ganzes Stück zu süffisant, hoch und blickte ihn, seine Nase hinab, an. Draco unterdrückte ein Schnauben. Das konnte er schon bei seinem Vater nicht ausstehen und die Tatsache, dass er diese nervige Angewohnheit mittlerweile unbewusst übernommen hatte machte es auch nicht gerade besser... „Wissen Sie, Sir, es ist so-„ „Draco. Was. Hast. Du. Getan?!“ Sowohl der Angesprochene, wie auch Mr. Greengrass fuhren unwillkürlich wieder zur Tür herum, in der eine, augenscheinlich vor Wut kochende Daphne lehnte. „Daphne, ich denke nicht-„ wandte sich ihr Vater streng an Daphne, doch sie fuhr ihm über den Mund. „Nein, Vater! Du hast keine Ahnung.“ Angesichts des harten Gesichtsausdrucks, der dieser mittlerweile zur Schau trug, befand Draco das durchaus als mutig. Zu schade, dass der Grund für diesen Wahnwitz die Wut auf ihn war... Sie funkelte ihn bedrohlich an, als sie sich an ihrem Vater vorbei auf Draco zu schob. „Was hast du getan?“, fragte sie ihn leise durch zusammengebissene Zähne. „Und wage erst gar nicht zu behaupten, du wüsstest nicht wovon ich rede.“ Draco hielt es in dieser Situation für Weiser sie nicht darauf hinzuweisen, dass er wohl kaum hier wäre, wenn dies der Fall wäre. Sie trat noch einen Schritt nähe auf ihn zu. „Also, ich warte. Erkläre mir, warum meine kleine Schwester es für nötig hält, sich in ihrem Zimmer zu verbarrikadieren und nicht mit mir redet!“ „Daphne...“ Jetzt war allerdings auch Mr. Greengrass hellhörig geworden. „Astoria?“ Er musterte Draco verächtlich. „Was genau haben Sie mit meiner Tochter zu schaffen?“ Und wiedereinmal hatte er sich wohl geirrt. Daphne alleine war harmlos, zusammen mit ihrem Vater war sie gemeingefährlich. Aber er war nach wie vor ein Malfoy, das hieß Haltung bewaren. Mr. Greengrass tastete doch wohl hoffentlich nicht gerade in seiner Umhangtasche nach seinem Zauberstab? Die Entscheidung entweder Haltung zu bewahren, oder sich auseinander nehmen zu lassen wurde ihm zu seiner großen Erleichterung abgenommen, als Mrs. Greengrass nach dem Ursprung des Tumultes sah. „Graham, Daphne, was ist hier los?“ Sie schaute missbilligend zwischen ihrem Mann und ihrer Tochter hin und her – und blieb schließlich bei Draco hängen. Ihre Miene hellte sich augenblicklich auf. „Draco, was machst du denn hier?“ Die finsteren Blicke ihrer Familie ignorierte sie schlicht weg. „Ähm, es ist so, es geht um Astoria-“ begann er vorsichtig. Augenscheinlich hätte er sich bei ihr allerdings keine Sorgen machen müssen, da bei ihr der gleiche Blick aufflackerte, den auch Narzissa Malfoy zuzeigen pflegte, wenn sich ihr gerade eine Möglichkeit ihren Sohn zuverkuppeln eröffnet hatte. „Aber warum sagst du das nicht gleich, mein Lieber?“ Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Den Weg findest du doch sicher, oder? Also nichts wie rauf mit dir.“ Daphne starrte ihre Mutter fassungslos an. „Mutter! Du weißt doch gar nicht-„ Mrs. Greengrass schüttelte entschieden den Kopf. „Nichts da, ihr kommt jetzt beide mit. Wir klären da einmal gleich etwas.“ „Aber Mutter!“ Das letzte, was er hörte, bevor er die Treppe hinauf flüchtete war ein barsches „Salon!“ seitens Mrs. Greengrass. *+* Er wurde immer langsamer, je näher er ihrem Zimmer kam. Der Rattenschwanz von neugierigen Greengrass-Vorfahren, die ihm von Bild zu Bild folgten, half allerdings auch nicht gerade, aber am schlimmsten war das krampfhafte Gefühl in seinem Magen. Was wäre, wenn sie ihm nicht glauben würde? Verdenken könnte er es ihr nicht, immerhin war die Situation ja ziemlich eindeutig gewesen. Seufzend klopfte er an ihre Tür. „Astoria?“ Sein Magen zog sich zusammen, als die Stille nicht enden wollte. Was wenn sie es sich nicht noch einmal anders überlegen würde...? Ihm wurde schon schlecht, wenn er nur darüber nachdachte. „Astoria, es war nicht so, wie es aussah...“ Draco biss sich auf die Zunge. Viel abgedroschener hätte er nicht beginnen können... Diese Ansicht teilten wohl auch ein paar seiner ungewollten Zuhörer, da ein in einem nahe liegenden Portrait sitzender Zauberer sich eine verächtliche Antwort nicht verkneifen konnte. „Junge, dir ist aber schon klar, dass sie das alle sagen?“ Er lachte schallend. „Ambrosia, das sind deine Gene, hallte es dir nur vor Augen.“ Eine blonde Hexe seufzte ihn entnervt böse an. „Sei du nur leise, du hast doch meinen Bruder schon nicht ausstehen können. Dabei hat Abraxas dir nie etwas getan, mein Lieber.“ Draco verdrehte entnervt die Augen. „Könnt ihr einmal alle miteinander leise sein! Ich versuche, hier etwas zu regeln und es ist schon schwer genug, wenn ihr gerade nicht dazwischen redet!“ Zufrieden registrierte er, wie sich die Gesellschaft grummelnd einige Portraits weiter nach hinten bewegte. Mittlerweile war der Schmerz von seinem Magen in seinen Schädel gewandert. Seufzend lehnte er seine Stirn gegen die Tür. „Astoria, es war...“ Ein ersticktes Schnauben kam von der anderen Seite der Tür. „Ja, ich weiß „es war nicht so, wie es aussah“. Das hast du eben allerdings scheinbar noch anders gesehen.“ Frustriert wiederstand er gerade noch so dem Drang seinen Kopf gegen die Tür zu schlagen. „Wie kann ich es dir nur erklären... Ich... Ok, es ist vielleicht meine Schuld, dass ich ihr nicht, nachdem sie sich das zweite mal an meine Fersen geheftet hat, gesagt habe, dass sie sich dorthin verziehen soll, wo der Pfeffer wächst, anstatt mich zu nerven, aber ich hätte doch nicht gedacht, dass sie so dreist...“ Er seufzte. „Ich hätte sie doch sofort zum Teufel geschickt, hätte ich gewusst, was sie versuchen würde.“ Es war kurz still, bevor eine leise Antwort von der anderen Seite der Tür kam. „Und woher will ich wissen, dass du es jetzt ernst meinst? Mit mir und nicht mit... ihr?“ Da er es nicht für sonderlich weise hielt, sie auf die Lebensgefahr aufmerksam zu machen, die von ihren Familienmitgliedern ausging versuchte er es mit der anderen Hälfte der Wahrheit. „Wäre ich denn sonst hier, bei dir?“ Einige Sekunden lang herrschte Stille, dann hörte er, wie sich jemand der Tür näherte. Er konnte gerade noch einen Schritt zurück machen, bevor sich die Tür öffnete und ihn am Kopf treffen konnte. Sie lehnte in der Tür, das Make-up war um ihre Augen verschmiert und einzelne Strähnen hatten sich aus ihrer Frisur gelöst. Mittlerweile schien sie sich wieder einigermaßen gefasst zu haben, aber ihre Augen waren noch gerötet vom Weinen. „Deine Logik ist irgendwie... einleuchtend“ murmelte sie. Er lächelte schwach. Sie wirkte immer noch aufgelöst – und wunderschön. „Schön, dass du das auch so siehst.“ Jetzt spielte auch um ihre Mundwinkel ein Lächeln. Zögernd schaute sie zu ihm hoch. „Wie hast du es eigentlich an Daphne vorbei geschafft?“ Gedankenverloren nahm er ihre Hand und zeichnete ein Muster auf ihren Handrücken. Die diplomatische Antwort war in diesem Fall der ehrlichen wohl eindeutig vorzuziehen... „Das willst du gar nicht so genau wissen, aber ich mag deine Mutter.“ Draco musste sich ein Grinsen verkneifen, als sie rot anlief, als ihr aufging, was das wohl zu bedeuten haben konnte. „So schlimm war es auch nicht.“ Sie schaute ihn ungläubig an. „Ok, war es doch, aber es hat sich ja im Endeffekt gelohnt.“ „Ach, und warum?“ Es wäre natürlich möglich, dass er sich das Grinsen, das kurz über ihr Gesicht gezuckt war, nur eingebildet hatte, aber er bezweifelte es. „Wegen dir, natürlich, du Naseweiß.“ Er lachte leise in sich hinein, als sie verstimmt die Stirn runzelte. Das war eine der kleinen Gesten, die er so faszinierend an ihr fand... Zögernd schaute er ihr in die Augen. Es war wahrscheinlich der denkbar schlechteste Augenblick dafür, aber Feingefühl war allerdings noch nie seine Stärke gewesen... „Astoria, ich... ich liebe dich.“ Sie lächelte ihn an, das erste echte Lächeln, das er von ihr in den letzten Minuten gesehen hatte. „Weißt du, darauf habe ich gewissermaßen gewartet.“ Und selbst die anerkennenden Pfiffe, die aus den umliegenden Portraits ertönten, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte um ihn zu küssen, konnten den Moment nicht mehr ruinieren. Interlude zu Kapitel 14 + Kapitel 15 Interlude: Ambrosia ~ A/N: Kleiner Stammbaum (um auch die letzten verbliebenen Klarheiten auszuräumen. Xerxes Grenngrass oo Ambrosia Greengrass, geb. Malfoy – Abraxas Malfoy oo Ophelia Malfoy, geb. Yaxley xxxxxxxxxxxxxxxxxxxIxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxIxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxGraham Greengrass oo Gwendolin Greengrass, geb. Rosier xxxx Lucius Malfoy oo Narzissa Malfoy, geb. Black xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxIxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxIxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxI-IxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxIxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxDaphne Greengrass - Astoria GreengrassxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxDraco Malfoyxxxxxxxxxxxxxxxx ~ So, wie der Junge wie ein Häufchen Elend vor ihrer Tür stand, konnte er einem aber auch leid tun... „Astoria?“ Ambrosia nickte wissend. Den Ton hatte auch Abraxas immer angeschlagen, wenn er diesem Prince-Mädchen hinterher gejagt war. Einige Dinge änderten sich wohl nie, lag wahrscheinlich in den Genen... Der Junge versuchte es, trotz seinem bisher, einmal ganz objektiv betrachtet, nicht vorhandenen Erfolges, erneut, deutlich niedergeschlagen: „Astoria, es war nicht so, wie es aussah...“ Autsch. Ambrosia schüttelte den Kopf. Etwas viel unpassenderes hätte er wohl nicht sagen können... Ihr... Göttergatte sah das scheinbar ähnlich, da er im Gegensatz zu ihr nicht das Feingefühl besaß, sich einen Kommentar zu verkneifen. „Junge, dir ist aber schon klar, dass sie das alle sagen?“ Xerxes lachte schallend und wandte sich, mit einer höchst spöttischen Miene zu ihr. „Ambrosia, das sind deine Gene, halte es dir nur vor Augen.“ Sie seufzte entnervt auf. Manchmal... „Sei du nur leise, du hast doch schon meinen Bruder nie ausstehen können. Dabei hat dir Abraxas nie etwas getan, mein Lieber.“ - und wehe du führst das hier noch groß weiter aus... Sie funkelte ihn Böse an. Das Einzige, was sie davon abhielt, ihrem Ehegatten hier und jetzt spüren zu lassen, dass die Streitsüchtigkeit tatsächlich Teil der Malfoy-Anlagen war, war die Tatsache, dass Draco das scheinbar lieber selbst übernehmen wollte. Dieser drehte sich nunmehr mit zu Schlitzen verengten Augen zu seinem Publikum um. „Könnt ihr einmal alle miteinander leise sein?! Ich versuche hier gerade etwas zu regeln und es ist schon schwer genug, wenn ihr nicht gerade dazwischen redet!“ Mit verschränkten Armen trat sie in Xerxes Bild. „Soviel zum Thema meine Gene - ganz davon abgesehen, dass dein Sohn zwangsläufig auch etwas davon abbekommen haben muss.“ Dieser schürzte nur die Lippen und strich ihr in aller Seelenruhe eine blonde Strähne hinters Ohr. „Ich habe niemals behauptet, dass du dich nicht durchsetzen kannst, das musste ich immerhin auf die harte Tour lernen, nicht wahr, meine Liebe?“ Er schaute spöttisch lächelnd in die Richtung des Jungens, der gerade mit unverhohlener Genugtuung registrierte, dass sich seine Zuhörerschaft, in mindestens drei Metern Umkreis, unwillkürlich mehrere Portraits zurück bewegte. „Erinnert mich irgendwie an Lucius. Als der klein war, konnte einem Abraxas fast leid- Hm, nein, soweit wollen wir doch nicht gehen, aber Ophelia konnte einem Leid tun.“ Ambrosia funkelte ihn an. „Mein Neffe war ein sehr liebes kleines Kind.“ Xerxes hob eine Augenbraue hoch. „...Sicherlich. Und so berech - pardon, ich meinte natürlich zielorientiert.“ Nun gut, der Junge kommt äußerlich ja auch schon ein gutes Stück nach der Black-Seite seiner Familie, also hoffe ich einmal, dass er auch sonst mehr nach seiner Mutter schlägt, nur für den Fall, dass ihm meine Enkeltochter da drüben doch noch vergibt.“ Er bot seiner Frau lächelnd den Arm an. „Bevor du mir noch mit Argumenten, die seine Tante Bellatrix betreffen kommst, können wir uns allerdings auch in unser Portrait im Salon bewegen und schauen, warum unser Sohn nicht schon längst mit gezücktem Zauberstab dabei ist, den Jungen auseinander zunehmen.“ Ambrosia schnaubte und nahm mit einem letzten Blick auf das Geschehen seine Hand. „Aber denke bloß nicht, dass es sich damit getan hat.“ Leise in sich hinein lachend zog er sie mit sich in ihr anderes Portrait. Die Stimmung dort war schon zu einem regelrecht komischen Maß gemischt. Während Gwendolin fröhlich vor sich hin summend eine Stickerei weiterführte, schien ihr Mann genauso, wie ihre älteste Tochter zu sehr damit beschäftigt zu sein, sich detailliert Gedanken über einen möglichst grausamen Tod einer gewissen Person zu machen. Daphne seufzte schwer, bevor sie ihr Haar unruhig zurückwarf. „Und, wie sieht es da oben aus?“ „Hm...“ Xerxes verzog nachdenklich den Mund „Schwer zu sagen. Er versucht es gerade mit Entschuldigungen, aber im Moment konnte man weder feststellen wofür, noch ob er damit weiter kommen wird.“ Im Sinne des allgemeinen Friedens entschied sich Ambrosia dagegen, das Funkeln in seinen Augen als Häme zu deuten. Langsam steckte sich Daphne eine Strähne ein ganzes Stück heftiger, als unbedingt nötig, hinters Ohr. „Ich bringe ihn um...“, murmelte sie trocken. Ambrosia fand es doch relativ Besorgnis erregend, dass man ihr das mit ihrer momentanen Miene durchaus geglaubt hätte. Ihr Vater sah das augenscheinlich ähnlich, da seine Erwiderung genauso trocken ausfiel. „Nun, mit ein bisschen Hilfe deiner Schwiegermutter in spe würdest du wahrscheinlich sogar davon kommen, ohne, dass die Auroren etwas gegen dich in der Hand hätten. Sie hat ja weiß Merlin genug Erfahrung. Huh, was Frauen nicht alles für die entfernte Chance auf Enkelkinder tun...“ Er warf seiner Frau einen vielsagenden Blick zu. „Pass nur auf, dass du den Punkt mit der Schwiegermutter vor dem Punkt mit den Enkeln abhackst, Daphne.“ Diese wurde zuerst rot, dann blass und sagte gar nichts mehr. Gwendolin warf ihrem Mann einen scharfen Blick zu, der deutlich signalisierte, dass die Hauselfen schon praktisch ein Gästezimmer für ihn fertig gemacht hatten. „Da mache ich mir persönlich keine Sorgen, mein Lieber.“ Sie schenkte ihrer Tochter ein Lächeln, bevor sie sich wieder ihrer Handarbeit widmete. Seufzend beugte sich Ambrosia zu Xerxes. „Wir hätten das mit der Erziehung vielleicht etwas ernster nehmen sollen...“ murmelte sie leise in sein Ohr. Er lächelte schief. „Ich denke, Gwendolin ist ganz gut dabei, unser Versäumnis aufzuarbeiten und wie gesagt, es sind deine Gene.“ Mit einem Zwinkern beugte er sich weiter nach hinten in das Portrait und horchte. „Apropos deine Gene... Dem Pfeifen dort hinten nach zu schließen, scheint der Junge ja doch nicht alles falsch gemacht zu haben,“ setzte er nun wieder für alle gut hörbar hinzu. Wie gesagt, die Stimmung war nach, wie vor gemischt. Während Gwendolins Lächeln noch bedeutend breiter wurde, sah Daphne nach, wie vor höchst skeptisch aus und auch Graham sah schweigend mit anklagendem Blick gen Himmel. Das konnten nun wirklich nicht nur alles ihre Gene sein...