In Birmingham erschreckte eine sprechende Eule einen Muggel – steckt da etwa ein unregistrierter, und damit illegaler Animagus dahinter?

Der dahinter steckende Zauber ist kompliziert und kann nur von mächtigen Magiern ausgeführt werden, und diese müssen sich bei den Ministerien der jeweiligen Staaten eintragen. Es werden Daten erfasst wie das Tier, in welches sie sich verwandeln können, Aussehen als Animagus und besondere Kennzeichen. Das soll verhindern, dass mit dieser Fähigkeit kriminelle Umtriebe unterstützt werden, aber ebenso vor Muggelmissbrauch schützen. Unregistrierte Animagi sind also eine Gefahr für das Geheimhaltungsgesetz, das gewährleisten soll, dass Muggel nichts von Zauberei merken. Verstöße werden mit schweren Strafen bis hin zu einigen Monaten Askaban bestraft. Wir hörten nun von einem Fall, in dem das Meldungsgesetzt eventuell missachtet wurde.

Im englischen Birmingham berichtete eine Muggelzeitung von einer „seltsame[n] Beobachtung“ Ein Muggel, der in den Abendstunden des Ostermontags am Stadtrand spazieren ging, befand sich unversehens nur wenige Meter von einer in hiesigen Breiten nicht heimischen Schneeeule entfernt, die ruhig auf einem Baum saß. Eigenen Aussagen zufolge sei er auf das Tier zugegangen, weil er es für ein entflogenes „Zootier“ hielt [Anm. d.A.: Zoo = eine Einrichtung, in der Muggel z.T. wilde Tiere halten, die sie in freier Natur nur schwer zu Gesicht bekämen oder die in anderen Teilen der Erde leben]. Er habe sie – zur Beruhigung – angesprochen, ihr gut zugeredet. Zu seinem größten Erstaunen sei eine Stimme erklungen, die aus dem Schnabel der Eule zu kommen schien. „Ich habe erst meinen eigenen Sinnen nicht geglaubt. Glücklicherweise hatte ich eine Digitalkamera bei mir, mit der ich eine Filmaufnahme machen konnte, damit man mir glaubt.“ Als Beweis zeigte der 42-jähringe eine Art Zaubererbild, ähnlich der Erinnerung in einem Denkarium.

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Die Zaubererwelt ist also mit zwei Problemen konfrontiert:

Erstens, in der Muggelwelt kursiert Material, was die Existenz von Magie beweist.

Zweitens, in der Zaubererwelt gibt es Menschen, die aktiv gegen das Geheimhaltungsgesetz verstoßen.

Des weiteren stellt sich die Frage, ob es sich bei der sprechenden Eule um einen Animagus handelt. Hierzu befragten wir den Ministeriumsbeamten der Animagus-Zentrale in London, der sich daraufhin mit dem Phänomen beschäftigt hat. Er hält es für beinahe unmöglich, dass ein Animagus fähig ist, in seiner Tiergestalt zu sprechen. Um dies zu ermöglichen wäre bisher unbekannte Magie vonnöten. Wahrscheinlicher ist es, dass ein Zauberer eine einfache Posteule verhext hat, sodass sie menschenähnliche Laute von sich gegeben hat, vermutlich stand die Schneeeule zur Zeit des Geschehens unter direkter magischer Beeinflussung. Möglich ist jedoch auch, dass die Eule Opfer einer längerfristig wirkenden Verwünschung wurde. Damit bestünde ein weiteres Problem, da sich eine sprechende Eule, deren Verbleib unbekannt ist, in Großbritannien aufhält.
Die Mitglieder der Vergissmich-Zentrale sind aktuell damit beschäftigt, das Beweismaterial zu vernichten. Der bisher entstandene Schaden ist jedoch irreparabel, da der Fall in der oben erwähnten britischen Zeitung veröffentlicht wurde.