Snow und... - seine Ausbildung zur Posteule.
„Klock, klock“ „Klock, klock“ Was ist das für ein Geräusch? „Klock, klock“ Da ist es schon wieder, nur etwas heller! Es kommt dort aus der Kiste mit den Löchern. Was da wohl drin ist…? Eier, Euleneier, etwas größer als die normalen Hühnereier. Da, eins bricht auf, ein Kopf guckt raus, ganz voll mit Eierschalenresten. Es piept und ruft nach seinen Eltern, doch diese wollten es nicht mehr, seit es als Ei aus dem Nest gefallen und von einem alten Mann berührt worden war. So ist es in diese Vogelstation gekommen, wurde gehegt und gepflegt und mit Rotlicht gewärmt, bis das kleine Küken bereit ist, sein Leben anzutreten. Es schüttelt sich und die Reste seiner bisherigen Behausung fallen ins Stroh. Nun ist es frei, doch auch hungrig und schon wird ihm seine heiß erwartete Nahrung zum Überleben gebracht. „Mensch, schmeckt das lecker!“, freut sich der kleine Eulennachwuchs und schlägt begierig zu. Doch schon nach kurzer Zeit merkt es, dass es satt ist und schließt die Augen. So hat das Schneeeulenkind, was noch braunes Gefieder hat, seinen ersten tiefen Schlaf, aus dem es mit einem neuen, noch größeren Hungergefühl wieder erwacht. Wieder macht es, laut nach Futter rufend, auf sich aufmerksam und erneut kommt der Pfleger und füttert es. So wächst das Schneeeulenkind langsam zu einer stattlichen Schneeeule heran und sein Bewegungsdrang nimmt immer weiter zu, sodass es kaum noch zu bremsen ist. Nun fliegt es schon durch das größere Gehege in welches es umgesetzt wurde und spielt dort mit den anderen Eulen, die doch fast alle irgendwie anders aussahen. Manche haben ihr braunes Gefieder beibehalten, andere wiederum sind viel kleiner und flinker. Dort trifft er auf die Eule Fridolin, eine jener kleineren und flinkeren Spielgefährten, die ihm erzählt, dass es hier zwar schön sei, sie aber keine Aufträge habe und immer das gleiche sähe. Da ist Snow, wie unsere Schneeeule von allen genannt wird, Feuer und Flamme und kann den Tag nicht mehr erwarten, an dem er und seine Freunde auf die Posteulenschule kommen. Doch nach weiteren sieben langen Monaten ist es endlich so weit. Ganz aufgeregt warten er, Fridolin und die anderen neun Eulen auf ihre erneute Umsiedlung. Da kommt der Pfleger, der sie mitnimmt, um ihnen einen weiteren großen Schritt in die Welt zu ermöglichen. Aber jetzt liegt zunächst ihre Ausbildung vor ihnen, in der sie lernen, sich zu orientieren, gezielt zu landen und geduldig auf ihre Fracht zu warten. Zudem gibt es immer bei guter Erfüllung eine besonders volle Schüssel mit Futter und am Ende jeder Einheit einen Silbersickel extra. Die gesammelten Silbersickel sind für jede Eule wichtig, wie Snow von Fridolin erfährt, denn diese können sie später auch einlösen. Dazu muss die Eule an einer Verpflegungsstelle Rast machen, dort an der entsprechenden Tür mit ihrem Schnabel klopfen und die dortigen Pfleger nehmen dann für die Anzahl an Schnabelschlägen die Sickel aus dem Beutel. Dafür bekommen sie Mäuse und Körner und können sich nach ausgiebigem Ausruhen wieder auf die Reise machen. Nun freut sich Snow noch mehr auf seine zukünftige Arbeit und schafft seine Prüfung mit Bravour. Nun ist er bereit, doch wo soll er eine Anstellung finden? Bevor er sich darüber den Kopf zerbrechen kann, steht ihm und seinen Freunden ein neuer Umzug bevor und zwar geht die nächste Reise nach London, in die immer viel besuchte Winkelgasse zu „Eeylops Eulenkaufhaus“. Jeden Tag strömen dutzende Zauberer und Hexen in das Geschäft, die sich eine Eule zum Transport ihrer Post kaufen möchten. So muss er sich schon bald von Fridolin und anderen lieb gewonnenen Freunden verabschieden, doch eines Tages ist auch er an der Reihe, den anderen Lebewohl zu sagen, denn Michael, einer der neuen Erstklässler von Hogwarts, wünscht sich ihn nicht nur als Posteule sondern auch als neuen Freund. So wird er in einem geräumigen Käfig im Anglia der Familie nach Hause gebracht. Währenddessen kümmert sich Michael sorgend um ihn und das erste emotionale Band entsteht zwischen ihnen. Dann kommt der erste Schultag und die damit verbundene Hinfahrt im Hogwarts Express. Dort ist es zwar dunkel im Waggon mit den Tierkäfigen, doch Snow erkennt einige Stimmen seiner Freunde wieder und so entsteht ein reges Gespräch über das in der Zwischenzeit erlebte. In der Dunkelheit herrscht so auch keine Angst, obwohl die Anzahl der Mitreisenden ungewiss ist. Doch beim Ausladen der Käfige in Hogwarts wird ersichtlich, wie viele Schüler Eulen als mitzubringende Tiere bevorzugen. Wie dem auch sei, nach dieser langen Fahrt haben sich die Eulen eine Ruhezeit verdient und nachdem jede in die entsprechenden Schlafsäle gebracht und mit Futter versorgt worden ist, macht Snow erst einmal die Augen zu. Nach etwa zwei Stunden wird er durch lauten Lärm wach, der sich ganz in der Nähe erhebt. Es sind viele Stimmen zu hören, die durcheinander reden, sich fast überschlagen und das Staunen der neuen Schüler erahnen lässt. Da geht die Tür auf und Michael und drei andere Jungen kommen herein. Ganz aufgeregt erzählt er Snow, dass er zu Hufflepuff gekommen ist und stellt ihm seine neuen Freunde vor. Doch bald schon ist er sehr müde und bevor er ins Bett kriecht, entlässt er noch Snow nach draußen, der es ihm mit einem wohlwollenden Klackern mit seinem Schnabel dankt. So erkundet Snow seine neue Umgebung, schaut von außen durch die Fenster und trifft schließlich zwei andere Eulen, die ihm die Eulerei zeigen. Darin ist es gemütlich und warm, findet er, und beschließt, die eine Nacht zumindest einmal bei seinen Freunden zu verbringen. Am nächsten Morgen wird er schon relativ zeitig wach. Die helle, warme Morgensonne strahlt in die Eulerei und so langsam setzt sich der Schulalltag in Gang. Die Waschräume werden aufgesucht, die Große Halle füllt sich zur Frühstückszeit, es klingelt kurz darauf zur ersten Unterrichtsstunde und einige der Posteulen haben schon ihre ersten heutigen Aufträge, doch Snow ist immer noch recht verschlafen. Er schüttelt sich, um die Müdigkeit langsam zu verscheuchen, putzt sich gemächlich das Gefieder und dann geht es langsam zum Frühstück. Da ihm danach langweilig ist, beschließt er, diesmal eine Erkundungstour des Geländes bei Tage zu machen, wobei er erstaunt ist, was er alles in der Dunkelheit anders wahrgenommen hat. Der Wald ist belebter und nun auch nicht mehr so dunkel und leer, wie in der vergangenen Nacht. Er sieht Wesen, denen er noch nie angesichtig wurde und beobachtet, von einem verzweigten Baum aus, das Treiben. Nach gewisser Zeit sieht er an die hundert Posteulen in Richtung Große Halle fliegen, welche mit Paketen, Briefen und manche auch mit dem Tagespropheten unterwegs sind. Das veranlasst ihn dazu, wieder zurück in die Eulerei zu fliegen, da es dort gerade verhältnismäßig ruhig ist. Nach ein paar Minuten kommen auch schon seine Freunde von ihren Reisen zurück und es entsteht ein wildes Gespräch über die gemachten Erfahrungen, die Gegenden, Routen oder auch Missgeschicke. Dabei kommt auch jener Abend vor ein paar Jahren zur Sprache, als im Wald die toten Einhörner gefunden wurden und Voldemort kurzzeitig erstarkte. Hedwig, die große Schneeeule von Harry Potter, die gerade eine wohlverdiente Rast in der Eulerei nach einem Auftrag einlegte, kann ihnen darüber viel berichten. Somit geht der Tag langsam vorbei, ein paar Eulen müssen wegen neuen Aufträgen die warme Behausung verlassen und auch Michael schaut am Nachmittag in seinen Freistunden vorbei, um ihm einen Brief für seine Eltern zu geben, den er nach Hause bringen soll. Somit macht er sich mit dem Brief und Eulenkeksen zur Verpflegung auf den Weg. Da auch eine zweite Eule mit einem Paket in die Nähe seines Hauses unterwegs ist, diese aber schon leicht altersschwach wirkt, hilft er ihr, die Last bis zu ihr nach Hause zu schleppen und nimmt dann Kurs auf das Haus seines Besitzers und Freundes Michael. Bevor er an der Haustür ankommt, macht er durch lautes Schuhuen auf sich aufmerksam und sofort wird diese aufgerissen, um ihn schnell herein zu lassen. Alle Familienmitglieder können es kaum erwarten, zu hören, was Michael schreibt. Als sie erfahren, dass er nach Hufflepuff gekommen ist, herrscht zwar zunächst Uneinigkeit und Ungewissheit, doch schnell wird allen klar, dass er mit seiner Hilfsbereitschaft und Treue in keinem der Häuser besser aufgehoben wäre als eben in Hufflepuff. Dies und noch mehr schreiben ihm seine Eltern in ihrem Antwortbrief, den Snow aber erst am kommenden Tag wieder mit zurück nimmt, nachdem er einen Abend mit reichlicher Umsorgung und eine ruhige Nacht mit viel Schlaf genießt. Nachdem er aber die Eulenkekse auf dem Hinweg, wegen der zweiten Eule nicht verzehrt hat, da er mit ihr vorsichtshalber jede Versorgungsstation angeflogen ist, beschließt er, diese nun auf dem Rückweg zu genießen, der ja nun schneller geht. Trotzdem freut er sich über die Sickel, die er von seiner Zaubererfamilie erhält und gedenkt, sie besonders gut aufzuheben. Kaum kommt Snow wieder in Hogwarts an, bringt er Michael den Brief. Dieser kann es kaum erwarten und hat Schwierigkeiten damit, den Brief überhaupt vom Bein seines geliebten Freundes ab zu bekommen, da seine Hände vor Aufregung total zittern. Das macht ihn sogar fast sauer, aber schließlich schafft er es und reißt den Brief auf. Nachdem er den Brief mehrmals gelesen hat, strahlt sein Gesicht und er ist glücklich darüber, dass seine Eltern stolz auf ihn sind. Er bedankt sich auch bei Snow, dass dieser ihm ein so guter Freund ist und versichert, dass er jeden Trag an ihn gedacht habe. Nun möchte Michael aber auch endlich seinen Freunden von den Neuigkeiten von zu Hause erzählen und ihnen die Bilder seiner Familie zeigen und nach den noch zehn minütigen Streicheleinheiten als Dank für Snow beschließt er nun doch, sich zum Schlafen zu verkrümeln. So flattert Snow in die Eulerei zurück, aber dort angekommen, muss er zu seinem Leidwesen erfahren, dass die altersschwache Eule, die er noch bis in die Nähe von seinem Zuhause begleitet hatte, in jener Nacht gestorben ist, weil sie nicht mehr zu Kräften gebracht werden konnte, um den Rückflug antreten zu können. Mit dieser traurigen Nachricht versucht er, Schlaf zu finden, doch möchte das einfach nicht gelingen und so ist sein Freund am nächsten Morgen auch total erschrocken, als er ihn bei seinem Besuch in der Eulerei sieht. Er beschließt, in jeder sich bietenden Gelegenheit zu seinem Freund zu eilen, um diesen zu trösten. Auch wenn Snow ihm nicht sagen kann, was ihn so traurig macht, merkt Michael doch, dass ihn sein Freund nun mehr als alles braucht. So wird ihre Freundschaft immer enger und Snow fühlt sich bei ihm geborgen wie nie, trotz der nur verbal möglichen Verständigung. Durch die tiefe Freundschaft überwindet Snow seine Traurigkeit und auch alle Probleme, die die zwei noch gemeinsam erleben werden, werden sie zusammen meistern.