Maskerade - -
Eine Maske versteckt ihr Gesicht, ob sie lächelt, sieht man nicht. Niemand weiß, wer sie wirklich ist, keine Antwort auf die Frage: „Und du bist?“ In ihren Augen liegt ein schimmernder Glanz, andächtig bewegt sie sich, versunken im Tanz. Bewundernd sehen die Anderen ihr zu, die Neider fragen sich: „Wer ist diese Kuh?“ Niemand kennt ihre Geschichte, ihr Leben, doch sie hat dem Ball seinen Anmut gegeben. Durch sie hat alles einen Grund, wirkt richtig, die Probleme der Welt sind egal und nichtig. Man sieht nur ihre Augen blitzen, sie tanzt andauernd, scheint nie zu sitzen. Man hat das Gefühl, sie steht in einem besonderen Licht, ein undefinierter Glanz liegt auf dem maskierten Gesicht. Der Ball ist zuende, sie geht fort, vorher hört jeder ihr zu, verfolgt jedes Wort: „Ihr fragt mich, warum ich diese Maske trage, das ist so eine unnötige Frage. Jeder von uns trägt eine Maske in seinem Leben, sie wurde uns von Trauer, Hass, Gleichgültigkeit gegeben.“