kathrin peters, Ravenclaw - Variante 1
Der mini Zauberstab Ich war wiedermal unterwegs in der Muggelwelt und wollte sehen, was ich noch nicht kannte. Es gab ja so viele irre Dinger in der Muggelwelt, dass ich manchmal nur den Kopf schütteln konnte. Zum Beispiel hatte ich letztes Jahr in einem riesigen Kaufhaus bei den Muggeln einen Propeller entdeckt. Unwahrscheinlich nützlich, vor allem im Sommer. Da blies dieses Teil einem kühlen Luft zu. Ich lächelte bei den Gedanken. Diesmal war ich zu einer Gärtnerei unterwegs. Endlich angekommen, wurde ich von Frau Pollerman freundlich begrüßt. Einer kleinen, rundlichen Frau. Braunes Haar und immer lustig drauf. Sie führte mich in der Gärtnerei herum und erzählte mir, dass sie sieben Gewächshäuser haben. Ein Haus nennt sie Kalthaus und eins Warmhaus. Sie erklärte mir, dass es im Kalthaus immer kalt sei und im Warmhaus immer warm. Egal zu welcher Jahreszeit. Die anderen Gewächshäuser hätten alle dieselbe Temperatur. Im Warmhaus ist ein Vermehrungsbeet. Ja, so nennen die Muggel das. In dem standen Kisten und Töpfe, wo Pflanzen ausgesät und pikiert wurden. Aussähen, war mir ein Begriff. Dies tat ich ja selber manchmal, aber was um Gotteswillen war pikieren? Ja, da lachte Frau Pollerman und führte mich aber weiter herum. In einem Gewächshaus standen lauter schöne Geranien. In rot und pink. In dem nächsten standen unterschiedliche Pflänzchen, zum Beispiel Fleißige Lieschen. In rot, weiß und pink. Frau Pollerman erklärte mir, das seien Blühpflanzen. Überall begegneten mir freundliche Muggel, die alle immer grüßten. Das gefiel mir gut. Dann kamen wir zu einen Gewächshaus, wo ich die Pflanzen sofort erkannte. Es waren Tomaten. Ich durfte sogar probieren und habe immer noch den leckeren Geschmack im Mund. In einem Gewächshaus waren Gurkenpflanzen, auch sie erkannte ich. Draußen hatte Frau Pollerman ein eigenes Schnittblumen-Feld. Sie erklärte mir, dass Dahlien und Zinnen auch dabei seien. Dann gingen wir in einen Raum, den sie Arbeitsraum nannte. Hier waren viele Muggel sehr fleißig bei der Arbeit. Dann zeigte Frau Pollerman mir etwas, was mir die Sprache verschlug und hielt es mir hin. Mein erstauntes Gesicht ließ sie auflachen. Ich nahm es entgegen und sah es an. Ein Zauberstab in mini Form ? Er sah an einem Ende etwas dicker aus und an dem anderen Ende etwas dünner. In der Mitte war er auch dünn. Ich hielt ihn an dem dicken Ende fest und sprach: „Lumos“. Frau Pollerman lachte und ich wurde verlegen. „Oh“, dachte ich, „falsch herum“ und hielt ihn an dem dünnen Ende fest. Sprach wieder: „Lumos“. Frau Pollerman lachte und lachte. Was hatte ich nur falsch gemacht? Da nahm sie mir den mini Zauberstab weg und erklärte, dies sei ein Pikierstab. Ein Pikierstab? Was war das? Wir gingen gemeinsam zu einem Arbeitstisch. Dort stand, wie ich es kannte, eine Kiste mit vielen kleinen Pflänzchen. Daneben eine Kiste nur mit Erde drin. Und diese Kiste war unterteilt in viele, kleine Quadrate. „Dies“, sagte Frau Pollerman, „ist eine Quickpottplatte.“ Und lächelte dabei. Weiter erklärte sie, dass sie das, in dem die vielen kleinen Pflänzchen drin waren, als Pikierkiste bezeichnen. „Wie merkwürdig“, dachte ich und sagte einfach „Ahh.“ Das zeigte wohl nicht die gewünschte Wirkung und sie zeigte auf den mini Zauberstab. Sie lächelte und erzählte munter drauf los: „Pikierstab“. „Pikierstab“, brabbelte ich ihr nach, immer noch davon überzeugt, einen mini Zauberstab zu sehen. Sie lächelte weiterhin und sagte: „Pikieren ist Latein und heißt vereinzeln.“ „Latein“, dachte ich, „ja, da war ich wohl mit meinem Latein am Ende.“ Am Tisch wurde gekichert, einige Muggel lächelten. Ich kam mir unglaublich dumm vor. „Vereinzeln“ brabbelte ich weiter. Immer noch denkend, dass es ein mini Zauberstab sei. Sie zog beide Kisten heran und erklärte: „Bei den Quickpottplatten, in den einzelnen Quadraten, wird ein Loch mit dem Pikierstab gemacht.“ und schaute mich an. Ich probierte zu lächeln und sie erklärte weiter: „Bei der Pikierkiste nimmst du das dicke Ende des Pikierstabes und hebst vorsichtig die Pikierpflanzen hoch.“ Frau Pollerman schaute mich wieder an und ich nickte nur. Dann ging die Erklärung weiter: „Dann nimmst du das dünne Ende des Pikierstabes und vereinzelst die Pflanzen. Das heißt, ein Pflänzchen vorsichtig rausheben und in die Quickpottplatte hinein pikieren. Das Pflänzchen soweit hinein pikieren, dass die Wurzeln nicht mehr zu sehen sind.“ und schaute mich wieder an und ich nickte. Weiterhin erklärte sie, dass mit dem Ende des mini Zauberstabes die Erde vorsichtig an das Pflänzchen heran geschoben wird und leichtes Andrücken gut wäre. Frau Pollerman sah mich strahlend an und hielt mir den mini Zauberstab entgegen. Nun durfte ich das selber versuchen und ich kann euch sagen, so leicht ist es nicht. Wenn das meine Luna sehen würde. Als ich endlich mit einer Quickpottplatte fertig war, stand Frau Pollerman auch wieder neben mir. Sie lobte mich und ich lächelte einfach. Dann zeigte sie mir noch, wie man diese Pflänzchen vorsichtig angoss. Nun gingen wir zum Vermehrungsbeet und sie erklärte mir, dass darunter Pflanzen stehen würden, die ausgesät oder pikiert wurden, manchmal auch Stecklinge. Ich bedankte mich für die ausführliche Führung und die Erklärungen. Worauf ich aber besonders stolz war, war, dass sie mir zwei mini Zauberstäbe schenkte. Dann verabschiedeten wir uns. Nun liebe Leser/Leserinnen. Ich habe mich entschlossen alles so nieder zu schreiben, wie ich es erlebt habe. Damit ihr lieben Leser/ Leserinnen auch mal was zu schmunzeln habt. Ich sage heute noch zu diesem Pikierstab—mini Zauberstab und lächle bei den Erinnerungen an Frau Pollerman. Freundliche Grüße Euer Mr. Lovegood