Jeremias - -

Jeremias

Jeremias ging langsam durch den langen Gang. Verdammt, warum musste er in das Spukhaus gehen? Was brachte ihn dazu? Hier hatte er nichts verloren. Hier war er das letzte Mal gewesen, als er hier noch wohnte. War das schon lange her? Vorsichtig sah er um die Ecke. Da war Licht. Ihm sträubten sich die Nackenhaare. So ein Licht hatte er noch nie gesehen. Er wollte eigentlich jetzt hier raus. Aber irgendetwas trieb ihn voran. Vielleicht die gemurmelten Worte, die er undeutlich vernahm. Das Licht verschwand. Und er sah den Eingang zu seinem ehemaligen Zimmer. War die Tür auf oder geschlossen? Er konnte es nicht erkennen. Eine Kerze verbreitete ein vertrautes Licht, das Zimmer musste wohl offen sein. Um den Tisch saßen vier ---Geister? Es mussten Geister sein, denn er konnte sie nur undeutlich erkennen. Er wollte weg, aber wie in Alpträumen konnte er nicht und irgendetwas trieb ihn direkt ins Zimmer. Nichts hatte sich verändert, nur staubig war es geworden und alles hing voller Spinnweben. Ja, er wohnte schon lange nicht mehr hier. Eine Stimme sprach – und er spürte, sie war an ihn gerichtet. „Komm her, antworte uns. Wer bist du?“ „Ich bin Jeremias Gotthelf. Ich hab hier mal gewohnt.“ Die Geister schwiegen, als wenn sie sich fürchteten. Und er verspürte eine andere Art von Furcht. „Wann bist du geboren, Jeremias?“ „17. März anno 1704.“ „Und wann bist du gestorben?“ Und jetzt packte ihn die Furcht mit aller Macht.