Platz 5 der Variante 2: Melissa und der Asteroid Sedna - Beitrag von tamakaischa aus Hufflepuff, die dafür 450 Punkte bekommen hat.
Melissa und der Asteroid Sedna "Icks, was ist das denn?!", kreischte Melissa entsetzt auf, als ihr ein kleines grünes Etwas aufgeregt ins Gesicht sprang und eine Spur glitzernden Staubes hinter sich herzog. Kurz darauf war von dem Etwas nichts mehr zu sehen. Nur etwas Glitzer in der Luft zeigte Melissa, dass sie das nicht geträumt hatte. "Was war das?" fragte sie sich, stieg auf den Besen und wollte gerade zurück nach Hogwarts fliegen, als dieses grüne Ding plötzlich wieder auftauchte und aufgeregt vor ihrer Nase auf und ab hüpfte. "Hilf uns", hörte Melissa eine dünne piepsige Stimme, "bitte Melissa, hilf uns." "Wer bist du?" fragte Melissa erstaunt. Schnaufend setzte sich das grüne Etwas auf die Besenstielspitze und Melissa beugte sich vor, um es genauer zu betrachten. Es war eine kleine Figur, so groß wie eine Schneeflocke. Es hatte ein grünes Kleid an und auf dem Rücken hatte es kleine Flügel, die aufgeregt zitterten. "Ich bin Sinobila von Sedna ", erklärte das kleine Wesen, "Sedna ist ein kleiner Asteroid ganz weit weg von hier und dort brauchen wir dringend deine Hilfe." "Wieso? Was ist denn passiert?" "Ich glaube, es wäre sinnvoller, wenn du dir das selber anschaust", erklärte Sinobila und stieg vom Besenstiel hinauf in die Luft und tanzte dort vor Melissas Nase, "komm mit Melissa." "Wie soll ich denn mitkommen?" fragt Melissa und stieg wieder vom Besen ab. "Nimm meine Hand. Ich werde es dir zeigen." Zögernd gehorchte Melissa und nahm die kleine Hand der schwebenden Sinobila. Sekunden später war es so, als wenn sie in einen Strudel geraten wäre. Sie wurde herumgewirbelt und sah nur noch grünen Glitzerstaub um sich herum. Nur wenige Minuten später, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen, hörte das Herumwirbeln auf und sie fiel hart auf ihren Hintern. "Autsch", schrie sie erschrocken. Sinobila fing sofort an zu lachen. "Und du lach nicht so blöd", schimpfte Melissa wütend. "Tut mir leid", gluckste Sinobila, "aber es sah so komisch aus, wie du da auf deinem Hintern gelandet bist." "Ja, du hast recht", stimmte Melissa zu und fing selbst an zu lachen, während sie sich vorsichtig wieder hin stellte und den Hintern rieb, der ihr immer noch weh tat. Erst als sie wieder sicher auf ihren Beinen stand, sah sie sich um. "Wo hatte Sinobila sie hin gebracht?" fragte sie sich augenblicklich. Um sie herum war alles grau und trostlos. Nur Sinobilas Glitzern brachte ein bisschen Farbe ins Bild. Kein Tier oder Mensch war zu sehen oder zu hören. Außerdem merkte sie plötzlich, wie kalt es eigentlich war und umschlang ihren Körper mit beiden Armen. "Wo sind wir?" fragte sie raunend. "Wir sind auf Sedna. Habe ich dir doch vorhin schon mal erklärt." "Es ist furchtbar kalt hier." "Das liegt daran, dass Sedna circa 12 Lichtstunden von der Sonne entfernt ist." Melissa zog ihren Zauberstab aus ihrer Tasche und richtete ihn auf sich selbst. "Tepefacto", sagte sie und sogleich wurde sie von einem gelben Licht umhüllt, der sie wärmte. "So ist es besser", stöhnte sie, "und jetzt erklär mir bitte wie wir hier hin gekommen sind und was wir hier eigentlich machen." "Ich habe dich durch meinen Glitzerstaub hier hin gebracht. Es ist ganz einfach für kleine Elfen wie mir." "Du bist eine Elfe?" "Oh ja. Von meiner Sorte gibt es ganz viele hier. Und wir brauchen deine Hilfe." "Wobei denn?" "Dir ist sicher aufgefallen, dass Sedna ganz karg und farblos ist. Das liegt an Bilwis. Sie ist eine böse Hexe und möchte unbedingt Königin auf Sedna werden. Deshalb hat sie Serafina unsere gute Königin in eine Art Schlafzustand versetzt. Ihr Zauber ging daneben, sonst wäre Serafina sicherlich nicht mehr am Leben. Bilwis und Serafina sind Schwestern und als ihr Vater Serafina zur Königin ernannt hat, war Bilwis stinkwütend darüber. Serafina ist für alles Fröhliche auf Sedna verantwortlich. Sie sorgt für die schönen Farben, das Blühen von Blumen und Bäumen und sorgt sich auch um die Tiere und Geschöpfe auf diesem Planeten. Wir, d.h. ich und meine neun Schwestern, haben Serafina immer beigestanden. Wir waren furchtbar glücklich hier. Doch eines Tages kam Bilwis plötzlich mit den Trollen und Kobolden ins Schloss und verzauberte Serafina, die sofort in einen tiefen Schlaf verfiel. Alle Tiere und Geschöpfe schlafen seitdem ebenfalls und wenn sie nicht bis zum Sonnenaufgang wieder erwacht, dann wird es bei uns nie wieder warme Farben geben. Kein Vogel wird mehr zwitschern, keine Blume mehr blühen. Die einzigen, die sie nicht in den tiefen Schlaf versetzen konnte, waren wir: Die Elfen." "Wie lange schläft Serafina denn schon?" "Seit fast 100 Jahren. Wir hatten die Hoffnung, dass wir Serafina selbst wieder erwecken können, aber unsere Kräfte sind nicht stark genug. Wir haben alles versucht, aber nichts hat geholfen. Und da hatte ich die Idee auf der Erde nach einer talentierten guten Hexe zu suchen und da bin ich auf dich gestoßen." "Auf mich?" "Ja, ich habe dich beobachtet und ich glaube, wenn uns jemand helfen kann, dann bist du das." "Ich?" Melissa wusste gar nicht, was sie darauf sagen sollte. Sie war zwar keine schlechte Hexe, aber es gab sicher bessere Hexen als sie. "Und jetzt lass uns keine Zeit verlieren. Meine Schwestern warten sicher bereits auf uns." Mit diesen Worten flog Sinobila davon und Melissa hatte Mühe hinter Sinobila her zu laufen, ohne die kleine Elfe aus den Augen zu verlieren. Schnell lief sie über den harten Asphalt und folgte der grünen Glitzerspur bis Sinobila vor einem kleinen Häuschen in der Luft stehen blieb. Melissa musste so abrupt bremsen, dass sie mit den Armen strauchelte, um nicht hinzufallen. "Kommt heraus", rief Sinobila mit ihrer piepsigen Stimme, "ich habe jemanden mitgebracht." Kurz darauf kam ein Schwarm kleiner Elfen herbei, die Sinobila sehr ähnlich sahen. Alle Elfen flogen auf Melissas Augenhöhe. Sie hatten alle eine andere Kleiderfarbe an und zogen die entsprechende Farbe Glitzerstaub hinter sich her. Es gab eine rote, blaue, gelbe, lilane, orangene, rosane, beige, türkisene und eine minzefarbene Elfe die nun um Melissas Kopf kreisten. "Und du bist sicher, dass sie uns helfen kann?" fragte die blaue Elfe Celesta "Ja, ich bin mir ganz sicher." "Dann würde ich sagen probieren wir es einfach aus", sagte die rote Elfe Daltonica "schlimmer werden kann es ja nicht." "Dann mal los", riefen auch die anderen Elfen im Chor. "Komm mit", rief Sinobila zu Melissa und diese folgte den kleinen Fabelwesen so schnell sie konnte. Trotz, dass sie so klein waren, hatten sie eine ganz schöne Geschwindigkeit drauf, stellte Melissa mit gerunzelter Stirn fest und war ganz schön außer Atem, als die zehn Elfen in der Luft stehen blieben. "Hier ist es", erklärte Sinobila, "das ist Serafinas Schloss." Genau wie der Rest auf Sedna, war auch das Schloss farblos grau. Die Bäume im Schlosspark ließen die Äste hängen und nirgendwo blühte ein Blümchen. Es war sehr trostlos. Die zehn Elfen versteckten sich hinter einem Busch und zogen Melissa ebenfalls mit. "Jetzt kommt es auf dich an", erklärte Sinobila, "du musst leise ins Schloss gehen. Das Schlafzimmer ist auf der ersten Etage ganz links. Dort liegt Serafina friedlich in ihrem Bett." "Und wie wecke ich sie auf?" fragte Melissa. "Du hext ganz einfach", erklärte Arancia, die orangene Elfe, ungeduldig, "pass nur auf die finsteren Trolle auf, die überall im Schloss stehen und aufpassen, dass keiner zu Serafina geht. "Okay, ich versuche mein Glück", seufzte Melissa. "Wir drücken dir ganz fest die Daumen", flüsterten die anderen unisono. Melissa war froh, dass sie ihren Tarnumhang immer dabei hatte. Er konnte ihr nun gute Dienste erweisen. Schnell nahm sie den Umhang aus ihrer Tasche und legte ihn an, sodass sie einen Augenblick später für die anderen unsichtbar war. Auf leisen Sohlen ging sie durch den Schlosspark zum Eingang. Sie sah nach links und nach rechts und als sie keinen der finsteren Gestalten erblicken konnte, öffnete sie leise die Tür und ging ins Schloss. Im Schloss selbst war ebenfalls alles trostlos und dunkel. Man hätte eine Stecknadel fallen hören, so still war es. Ganz vorsichtig ging Melissa weiter. Sie ging langsam die Treppe hinauf und wendete sich anschließend nach links. Sie konnte sofort erkennen, wo Serafina schlief. Vor der Tür standen zwei finster dreinblickende Trolle, die das Zimmer bewachten. "Salis porticus", flüsterte Melissa, während sie den Zauberstab auf die zwei Gestalten gerichtet hielt und sofort erkannte sie, dass die beiden unbeweglich vor der Türe standen und keinen Mucks mehr von sich gaben. Melissa ging vorsichtig an ihnen vorbei und öffnete die Tür soweit, dass sie hineinschlüpfen konnte. Anschließend zog sie die Türe hinter sich leise ins Schloss und ließ den Tarnumhang einfach auf den Boden fallen. Auf dem Bett sah sie Serafina, die bestimmt eine schöne Königin war. Davon war jedoch nichts zu erkennen. Auf leisen Sohlen lief sie ans Bett und sah Serafina friedlich schlafen. Sie richtete den Zauberstab auf die Königin und sagte: "Vivescere." Kurz darauf öffnete Serafina die Augen und endlich erwachte auch das Schloss und der ganze Asteroid zum Leben. Überall erstrahlten Farben, die Bäume und Blumen fingen an zu blühen und auch die Tiere kamen aus ihren Verstecken heraus. "NEIN", hörte Melissa einen Schrei und im Schloss kamen trampelnde Schritte näher. Als die Tür laut geöffnet wurde und eine schwarze Dame mit ihrem Gefolge eintrat, wusste Melissa wer da vor ihr stand. "Bilwis", flüsterte sie. "Ja, genau", schrie die Dame erbost, "ich bin Bilwis und du hast alles kaputt gemacht. Ich bin die wahre Königin von Sedna. Das sollst du mir büßen." Bilwis richtete ihren Zauberstab auf Melissa, doch Melissa war schneller: "Abolesco neministerra", schrie sie aus leibeskräften, während sie den Zauberstab schwungvoll auf Bilwis und ihr Gefolge richtet. Mit diesen Worten verschwanden alle bösen Geschöpfe in einer Rauchwolke. "Ich danke dir", sagte Serafina, die ängstlich dem Treiben zu gesehen hatte, "Bilwis war immer schon neidisch auf mich." Kaum hatte Serafina diese Worte ausgesprochen, da kamen auch die kleinen Elfen in den Raum hineingeflogen. "Serafina, Serafina", schrieen alle freudig durcheinander und umflogen die Königin. "Ich danke dir von ganzem Herzen", sagte Sinobila, "es wird nun Zeit, dass du wieder zurück zur Erde kommst, bevor dort alle merken, dass du nicht da bist. Sinobila bewarf Melissa mit dem grünen Glitzerstaub und es wurde ganz schwarz vor ihren Augen. "Melissa, Melissa", hörte sie eine Stimme sagen und machte die Augen auf. Sie musste sich erst erinnern, wo sie gerade ist und bemerkte schließlich, dass sie im Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs auf dem Sofa eingeschlafen war. Hatte sie das alles nur geträumt? "Melissa", rief die Stimme wieder und sie blickte direkt in die Augen ihrer besten Freundin Amanda, "du bist eingeschlafen. Komm, wir müssen ins Bett gehen. Es ist schon spät und morgen haben wir Schule." "Geh schon mal vor", antwortete Melissa, "ich komme gleich." Amanda schüttelte nur lächelnd den Kopf und ging hinaus. Melissa dachte noch kurz an Sedna, die Elfen und Königin Serafina und musste kurz lächeln. Gemächlich stand sie auf und wollte gerade Amanda in den Schlafraum für Mädchen folgen, als sie eine Stimme hörte: "Wir danken dir von ganzem Herzen", hörte sie eine weiche melodische Stimme sagen. Sie drehte sich um und sah das Gesicht von Serafina im Kamin, "wir werden nie vergessen, was du für uns getan hast", sagte sie weiter. Kurz darauf war das Gesicht im Kamin wieder verschwunden. "Es war also doch kein Traum", flüsterte Melissa und ging glücklich in den Schlafsaal.